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Verhandlungsverfahren | 09/2021

Neubau Klimaerlebniswelt Oerlinghausen — Neuausschreibung Objektplanung „Phase 2“'

Zuschlag

DBCO GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Kreis Lippe beabsichtigt auf dem Gelände des Freibads Oerlinghausen die „Klimaerlebniswelt Oerlinghausen“ zu bauen. Das Museum soll zur zentralen Anlaufstelle werden, auch für das Archäologische Freilichtmuseum und das Naturschutzgroßprojekt Senne. Unter dem Titel „UrLand“ werden die drei Projektteile zusammengefasst.
Der Neubau soll in Holzbauweise mit einer Grundfläche von ca. 700m2, eingeschossig, errichtet werden. Gebäude und Außenraum sollen die Themen Klimafolgeanpassung und Kreislaufwirtschaft aufnehmen und Vorbildcharakter im Bereich des nachhaltigen Bauens entwickeln.
Die Ausstellung der Klimaerlebniswelt informiert die Besucher*Innen über den Klimawandel und seine Folgeanpassungen.
 
ARCHITEKTUR
Der Grundgedanke des Entwurfskonzepts spielt mit fünf Waben die als einzelne Gebäudeelemente in nachhaltiger Bauweise zu einem Gebäudeensemble errichtet werden.
 
Die fünf einzelnen Gebäudeteile sind den verschiedenen Nutzungen zugeteilt und gliedern das Gebäude klar ein. Der erste Gebäudeteil (Foyer) fasst den Bereich Foyer, Shop und Garderobe zusammen. Im zweiten Gebäudeteil (Verwaltung) befinden sich offen zum Foyer der Empfang, sowie die dienenden Räume, Verwaltung und Technik. Die Wabe Verwaltung besitzt neben dem Erdgeschoss noch ein Technikgeschoss, in dem sich die Lüftungsanlagen samt Kanalverteilung befinden.
In den drei weiteren Gebäudeelementen befindet sich die Ausstellung.
 
Ergänzend zu den fünf Gebäudeteilen wird angeschlossen an dem Foyer und dem ersten Ausstellungsraum eine Bodenplatte zur späteren Erweiterung eines Kompetenzzentrums erstellt. Diese dient mit Aufbau zunächst als terrassenartiger Außenraum, der über die Ausstellung erschlossen werden kann. Zukünftig ist das Kompetenzzentrum über das Foyer erschließbar und kann eine direkte Anbindung zur Ausstellung erhalten.
 
In der Grundgeometrie entsprechen alle Gebäudeteile einer Wabenstruktur, zeichnen sich jedoch durch unterschiedliche geometrische Ausbildungen, Richtungsgebungen und Höhen voneinander ab. Durch das Spiel von diversen Raumhöhen und geometrischen Ausrichtungen erhält jede Wabe (Raum) eine eigene Raumqualität. Das Begehen des Gebäudes wird durch die verschiedenen räumlichen Eindrücke zum Erlebnis und bleibt den Besucher*Innen im Gedächtnis.
 
Durch die geometrische Ausbildung und die Höhengestaltung des Gebäudeensembles bindet sich dieses besonders in die topografische Ausbildung des Grundstücks ein und erweitert das Naturpanorma.

FOYER
Das Foyer bildet als erste Einheit den Bereich des Ankommens und Verlassens aus. In gerader Blickrichtung vom Eingang liegt die speziell angefertigte Service- und Infotheke als Hauptbezug für Besucher*Innen. Diese ist in einer Nische der Wabe Verwaltung angeordnet und dient zeitgleich als Zugang für Mitarbeiter in den Verwaltungsbereich.
Angegliedert an den Windfang des Eingangs befinden sich offen am Foyer angeschlossen die Garderobe sowie ein Shop-Bereich.
Als bewusster Wechsel zwischen Innen- und Außenraum empfängt das Foyer die Besucher*Innen in einem in sich geschlossen, überhöhten Raum. Die Oberflächen des Foyers sind mit hellem Holz gestaltet, an den Wänden ist eine glatte Holzschalung vorgesehen, während an der Decke zwischen dem sichtbaren Holzbalkentragwerk Holz-Akustikpaneele für eine gute Raumakustik sorgen. Die dem Foyer offen, angeordneten Bereiche Empfang, Garderobe und Shop werden aus schwarz lasiertem Holz in niedrigeren Bereichen ausformuliert, die unterschiedlichen Bereiche werden so klar farblich und in ihrer Höhe eingeteilt, voneinder getrennt und nehmen Bezug zur äußeren, schwarzen Fassade auf.
Neben der Garderobe befindet sich der Zugang zu den sanitären Einheiten, welche in dem Gebäudeteil Verwaltung untergebracht sind.
Durch die länglich, schräg zulaufende Grundgeometrie des Foyers wird der Besucher zu der Ausstellung geleitet, welche durch eine automatisch öffnende Glastür begangen wird. Zur Zugangskontrolle wird in der nebenliegenden Infotheke ein Ticketlesegerät integriert, durch das der Öffnungsmechanismus der Tür ausgelöst wird. Alternativ können Mitarbeiter am Empfang die Tür über ein Bedienfeld öffnen.
 
VERWALTUNG
Diese Nutzeinheit weist zwei Geschosse auf. Im Erdgeschoss befinden sich neben den öffentlichen WC-Anlagen angegliedert am Garderobenbereich der Wabe Foyer, der Empfangsbereich und Zugang zu den Büro-, Lager und Technikräumen.
Im zweiten Geschoss des Technikbereichs sind oberhalb der WC-Anlagen die raumlufttechnischen Anlagen untergebracht.

AUSSTELLUNG
Die erste Wabe der Ausstellung „Raum1: Mission“ stellt als zentraler multifunktionaler Raum den Mittelpunkt des Hauses dar. Diesem Bereich kommt als Verbindungsglied zwischen Foyer und den weiteren Ausstellungsräumen eine besondere gestalterische Bedeutung zu.
Der „Raum1: Mission“ macht als niedrigstes Gebäudeelement den Wechsel zwischen Foyer und Ausstellung bewusst. Gegensätzlich zu den anderen Räumen öffnet sich dieser Raum über raumhohe Verglasungen gänzlich dem Außenraum und setzt diesen weiter fort. Bodentiefe Verglasungen werden mit Grafiken und Ausstellungsinhalten beklebt und gekennzeichnet.
Die Außenfassade wird im Inneren an den Wänden zu den angeschlossenen Waben in seiner Struktur fortgeführt. Das im Innenraum naturbelassene helle Holz dient als Bretterschalung mit offenen Fugen ebenfalls der Raumakustik.
 
Über den „Raum 1: Mission“ werden die weiteren beiden Ausstellungsräume im Rundgang erschlossen. Über eine doppelflüglige, daueroffene Tür wird der zweite Ausstellungsraum („Raum 2: Globus“) im vierten Gebäudeteil erschlossen. Der „Raum 2: Globus“ und der „Raum 3: Spiele“ im fünften Gebäudeelement sind über eine Schleuse miteinander verbunden.
Ebenfalls über eine Schleuse gelangen die Besucher*Innen dann wieder zurück in den ersten Ausstellungsraum. Der Rundgang kann auch in gegensätzliche Richtung begangen werden, die Besucher*Innen sollen jedoch durch die großzügige Öffnung zunächst in den „Raum 2: Globus“ geleitet werden, um dem inhaltlichen Aufbau der Ausstellung folgen zu können.
Die beiden Hauptausstellungsräume sind zugunsten der visuellen, mit Projektionen arbeitenden Ausstellung mit schwarzen Oberflächen gestaltet.
 
Zurück im „Raum 1: Mission“ können sich die Besucher*Innen hier über gelerntes und erlebtes miteinander austauschen, bevor der Weg über das Foyer diese wieder aus dem Gebäude leitet.