Award / Auszeichnung | 10/2021
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2022
©Erich Malter
Mehrfamilienhaus in Holzbauweise
DE-90478 Nürnberg, Oskar-von-Miller-Straße 15
Nominierung
wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen
Bauherren, Projektentwicklung
Lorenz Landschaftsarchitekten Stadtplaner
Landschaftsarchitektur
Brandschutzplanung, Bauphysik, Tragwerksplanung
TGA-Fachplanung
sonstige Fachplanung
sonstige Fachplanung
Merkl Ingenieure Partnerschaft mbB
sonstige Fachplanung
ifanos Institut für angewandte ökologische Studien
sonstige Fachplanung
BASIC Gesellschaft für Bauphysik Akustik Sonderingenieurwesen Consultance mbH
sonstige Fachplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2020
Projektbeschreibung
Die wbg Nürnberg realisierte in der Oskar-von-Miller-Straße in Nürnberg Ihr erstes Mehrfamilienhaus in Holzbauweise. Das dreigeschossige Objekt umfasst zwei Gebäudeteile mit insgesamt 16 Wohneinheiten. Das Gebäude wurde in Holztafelbauweise mit Geschossdecken aus massiven, sichtbaren Brettsperrholzelementen errichtet. Weiterhin wurden die Treppenhäuser in Brettsperrholzbauweise errichtet.
Die Dachkonstruktion wurde als Flachdach aus Brettsperrholzelementen erstellt. Als Fassade wurde ein Wärmedämmverbundsystem mit Holzweichfaserplatten gewählt.
Die Dachkonstruktion wurde als Flachdach aus Brettsperrholzelementen erstellt. Als Fassade wurde ein Wärmedämmverbundsystem mit Holzweichfaserplatten gewählt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das dreigeschossige Mehrfamilienhaus in Nürnberg ergänzt auf gelungene Weise die Mustersiedlung der „Deutschen Bauausstellung“ von 1949, indem das Gebäude die aktuellen Entwicklungen im Wohnungsbau und vorfabrizierten Holzbau widerspiegelt. Neben dem Holzbau gehört zum nachhaltigen Planungsansatz auch ein entsprechendes Haustechnikkonzept mit einer Photovoltaik-Anlage zur Erzeugung von Eigenstrom mit hohem solaren Deckungsanteil und einer Wärmeversorgung über Geothermie, sodass der Deckungsanteil der Fußbodenheizung bei 100 Prozent liegt.
Neben dem Einsatz nachwachsender Baustoffe und dem niedrigen Primärenergiebedarf ist auch der geringe Anteil an versiegelter Fläche vorbildlich. Die Bestandsbäume sind, wo immer möglich, behalten worden. Der großzügige Grünraum hilft nicht nur ökologisch, sondern verleiht dem Ensemble den Charakter einer gewachsenen Siedlung mit viel Freiraumqualität.
Der kompakte Baukörper kann in seiner eleganten Proportion überzeugen. Die wenigen Gestaltungselemente wie die Klappläden vor den Vertikalfenstern und die tief eingeschnittenen Loggien genügen, um dem Gebäude Individualität und eine freundliche und wohnliche Anmutung zu verleihen.
Das Mehrfamilienhaus prahlt nicht mit seiner innovativen Massivholzkonstruktion. Die Fassade gibt mit ihrer
Orgelputzoberfläche auf der Holzwolldämmung wenig preis vom hölzernen Inneren des Gebäudes. Durch den mineralischen Putz fügt sich der Neubau gut in die Mustersiedlung ein, und die Holzkonstruktion wird dauerhaft vor den Wettereinflüssen geschützt.
Die Grundrisse sind kompakt und folgen der Logik der Vollholzkonstruktion. Allerdings werden die Flure entlang der Schlafräume als wenig adäquate Eingangsbereiche durch die Jury kritisiert.
Unabhängig davon ist das Mehrfamilienhaus in der Oskar-von-Miller-Straße ein gelungenes Beispiel für den konsequenten Einsatz nachwachsender Baustoffe und die Umsetzung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie. Ein Musterbau unserer Zeit für eine wichtige Bauaufgabe: Die Schaffung ressourcenschonenden Wohnraums.
Neben dem Einsatz nachwachsender Baustoffe und dem niedrigen Primärenergiebedarf ist auch der geringe Anteil an versiegelter Fläche vorbildlich. Die Bestandsbäume sind, wo immer möglich, behalten worden. Der großzügige Grünraum hilft nicht nur ökologisch, sondern verleiht dem Ensemble den Charakter einer gewachsenen Siedlung mit viel Freiraumqualität.
Der kompakte Baukörper kann in seiner eleganten Proportion überzeugen. Die wenigen Gestaltungselemente wie die Klappläden vor den Vertikalfenstern und die tief eingeschnittenen Loggien genügen, um dem Gebäude Individualität und eine freundliche und wohnliche Anmutung zu verleihen.
Das Mehrfamilienhaus prahlt nicht mit seiner innovativen Massivholzkonstruktion. Die Fassade gibt mit ihrer
Orgelputzoberfläche auf der Holzwolldämmung wenig preis vom hölzernen Inneren des Gebäudes. Durch den mineralischen Putz fügt sich der Neubau gut in die Mustersiedlung ein, und die Holzkonstruktion wird dauerhaft vor den Wettereinflüssen geschützt.
Die Grundrisse sind kompakt und folgen der Logik der Vollholzkonstruktion. Allerdings werden die Flure entlang der Schlafräume als wenig adäquate Eingangsbereiche durch die Jury kritisiert.
Unabhängig davon ist das Mehrfamilienhaus in der Oskar-von-Miller-Straße ein gelungenes Beispiel für den konsequenten Einsatz nachwachsender Baustoffe und die Umsetzung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie. Ein Musterbau unserer Zeit für eine wichtige Bauaufgabe: Die Schaffung ressourcenschonenden Wohnraums.
©Erich Malter