KINDL KONGLOMERAT: Die Stadt Berlin im Bestand weiterbauen

Kommentar Team 3 (Kindlhöfe)

Kersten Kopp Architekten mit capatti staubach urbane landschaften

Vorgestellt wird eine qualifizierte Überarbeitung des zur ersten Werkstatt präsentierten Entwurfs. Dabei bleibt der Rückbau der Bestandshalle als Grundprämisse bestehen. Exemplarisch untersucht der Entwurf das mit diesem Ansatz verbundene Potential. Auf dem Plateau des Kindl-Kellers entstehen eine terrassierte Gebäudekubatur sowie drei unterschiedlich gefasste Freiräume. Dazu gehört eine Abfolge aus zwei allseitig gerahmten Hofräumen sowie eine lange Fuge zum benachbart liegenden BUND Neubau.

Positiv bewertete das Obergutachter*innengremium die kompakte Organisation des Raumprogramms. Der Schulhof ist durch seine Lage im hinteren Bereich des Grundstücks gut geschützt, während angrenzend an den bestehenden Kindl-Hof vermietbare Büroflächen auf mehreren Ebenen entstehen. Das gestaffelte Volumen reagiert differenziert auf die Höhen der umgebenden Bebauung.

Allerdings wirken die in der Sequenz der Hoffolge liegenden Unterquerungen zweier unterschiedlich hoher Gebäuderiegel wenig einladend. Der Freiflächenanteil der Schule erscheint knapp bemessen. Auch die in der Beteiligung vielfach gewünschte Mehrfachprogrammierung von Sport- und Freiräumen wird nur eingeschränkt berücksichtigt. Die dazugehörigen Nebenzugänge liegen - wenig attraktiv - am Ende der Fuge zur Nachbarbebauung. Das einheitliche und geschlossene Bild des Baukörpers wirkt gegenüber der umliegenden Bebauung recht massiv. Zudem sind die Nutzungen Schule und vermietbare Büronutzung in der Fassadenabwicklung nicht ablesbar.