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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Neugestaltung Promenadenring in St. Pölten (AT)

Lebensraum-Promenadenring-Heitzlergasse

Lebensraum-Promenadenring-Heitzlergasse

2. Rang

Preisgeld: 16.325 EUR

Marina Mohr | Verkehrs- und Infrastrukturplanung

Verkehrsplanung

3:0 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die prachtvolle Kontur St. Pöltens

St. Pölten zeigt in Zukunft ihre Kontur. Und die ist identitätsstark, verkehrsberuhigt und klimafit. In der Landeshauptstadt entsteht eine zeitgemäße Ringstraße, die mit der unzertrennbaren Verknüpfung von innovativer Verkehrsplanung und nachhaltiger Landschaftsarchitektur einen sicheren und lebenswerten Raum bietet.

Prachtvolle Kontur für die Altstadt – aus Durchzugsraum wird Lebensraum
Ein Ineinandergreifen aus Verkehrsplanung und Landschaftsarchitektur ermöglichen im Promenadenring einen deutlichen Platzgewinn für groß-wachsende Baum-Alleen mit Aufenthaltsbereichen, die einer Landeshauptstadt würdig sind. Als erkennbare grüne Ader der Stadt vernetzt der Ring künftig das Zentrum mit den umliegenden Stadtteilen (Traisen, Stadtwald, …).

Reduzierter KFZ-Verkehr (60-90% weniger Verkehr)
Um eine spürbare Verringerung des Kfz-Verkehrs zu gewährleisten wird der Ring nur mehr segmentweise im Einrichtungsverkehr für den MIV befahrbar sein. In mehreren Sektoren kann der Kfz-Verkehr nur in eine Richtung mit 30 km/h befahren werden. In Anlehnung an die „Superblöcke“ in Städten wie Barcelona, wird der Kfz-Verkehr jeweils an den Kreuzungsbereichen nach außen abgeleitet.
Der heute auf der Promenade dominierende motorisierte Ausweichverkehr von den Landesstraßen wird durch die neue Kfz- Verkehrsorganisation verhindert. Gleichzeitig bleiben die Zufahrten zu Hof- und Garageneinfahrten sowie die Erschließungsqualität der Innenstadt erhalten.
Durch diese Maßnahmen wird die Kfz-Verkehrsmenge auf der Promenade wirksam reduziert und zugleich kommt es zu einer ansprechenden Aufwertung des öffentlichen Raums.
Die Kreuzungsbereiche werden für die individuellen Verkehrssituationen optimiert, die Notwendigkeit von Verkehrslichtsignalanlagen werden weitestgehend minimiert.
Die segmentweise Befahrbarkeit (eine Richtung) für den Kfz-Anrainerverkehr und die konsequente Unterbrechung des Kfz-Durchzugsverkehr, kommt es in Zukunft am gesamten Promenadenring zu einer deutlichen Reduktion des Kfz-Verkehrsaufkommens.

Den Fußgehenden wird durch die Neugestaltung ein völlig neues und für alle Sinne ansprechendes Umfeld geschaffen. Ganz im Zeichen des „Human Scale“ ergibt sich für sie eine abwechslungsreiche Atmosphäre aus ruhigen Orten zum Verweilen, grünen Flanierräumen und Plätzen der Begegnung. Durch die barrierefreie Gestaltung des neuen Querschnitts werden die sich gegenüberliegenden Gebäude miteinander in Verbindung gesetzt und die jetzige Trennwirkung aufgehoben. An den Stadteingängen wird diese Verbindung mit entsprechenden Bodenmarkierungen nochmals verstärkt.

Flächenverteilung im Regelquerschnitt
Die neue Querschnittaufteilung sieht für den Promenadenring eine mittige Fahrbahnfläche mit 7,5 m Breite vor. Dem deutlich reduzierten Verkehrsaufkommen stehen zwei breite Mehrzwecksteifen und eine schmalen Kernfahrbahn für den Bus- und Anrainerverkehr zur Verfügung. In den Außenflächen entlang der Gebäudefassaden befinden sich großzügigen Geh- und Aufenthaltsbereiche für die FußgängerInnen mit den neuen Baumstandorten.
Die Kernfahrbahn (für Busse in 2 Richtungen befahrbar) kann aufgrund der geringen Verkehrsstärken und niedrigen Geschwindigkeiten von maximal 30km/h sehr schmal dimensioniert werden. Eine Breite von 3,5 m gewählt eine gute Befahrbarkeit mit Bussen und ausreichend Sicherheitsabstand zu den RadfahrerInnen. Busse, die sich innerhalb der Abschnitte begegnen können auf den Mehrzweckstreifen ausweichen.
Die beiden Mehrzweckstreifen im Richtungsverkehr sorgen mit jeweils 2,0 – 2,25 m Breite für ein sicheres Fahrgefühl beim Radeln und ermöglichen Ausweichmöglichkeiten.
Die großzügig dimensionierten Aufenthaltszonen gestatten ein gemütliches Promenieren und genussvolles Verweilen entlang des Rings.

Radverkehr
Der Radverkehr wird in Zukunft richtungsgetrennt auf breiten Mehrzweckstreifen neben einer schmalen Kernfahrbahn geführt. Die gewählten Radwegbreiten in Verbindung mit im Mischverkehr geführten Kreuzungsbereichen sorgen für ein sicheres und komfortables Vorrankommen. Die Mehrzweckstreifen werden ganzflächig eingefärbt um Kfz-Lenkenden verstärkt auf das Vorhandensein von Radfahrenden hinzuweisen und diesen dadurch die notwendige Aufmerksamkeit zu gewähren. Neben den Mehrzwecksteifen werden keine Parksteifen vorgesehen. Lediglich punktuell sind Flexzonen für kurzfristige Ladetätigkeiten vorhanden, dabei können jedoch entsprechende Sicherheitsabstände zum Mehrzweckstreifen eingehalten werden.
Für die angestrebte Stärkung des Radverkehrs wurden entlang des Promenadenrings in regelmäßigen Abständen Fahrradabstellanlagen vorgesehen. Diese befinden sich an wichtigen Plätzen, sowie in den Flexzonen und ermöglichen ein sicheres Abstellen für klassische Fahrräder aber auch für Lastenräder werden Abstellbügel vorgesehen.

Öffentlicher Verkehr
Die städtischen LUP-Busse befahren wie bisher den Promenadenring und kommen durch die überwiegend separate Führung zügig voran. Für den derzeitigen Fahrplan kommt es in der Spitzenstunde im Schnitt zu jeweils zwei Busbegegnungen im Bereich der Aquacity, Linzer Tor, Steinergasse und am Neugebäudeplatz. An diesen Orten wurde die Möglichkeit geschaffen, dass sich 2 Busse ohne die Nutzung des Mehrzweckstreifen begegnen können. Somit stellen Busbegegnung auf dem Promenadenring unter Mitnutzung des Mehrzweckstreifens die Ausnahme dar und die Busse können außerhalb der Kreuzungsbereiche unabhängig vom Radverkehr geführt werden.
Die Bushaltestellen wurden in die Neugestaltung miteinbezogen. Fahrgastunterstände und großzügig dimensionierten Aufenthaltsbereiche unter Bäumen sorgen für ein angenehmes und sicheres Verweilen der Fahrgäste.

Ladezonen und Parken
Durch die sehr große Anzahl an Garagenplätze entlang der Promenade (mehr als 5.000 öffentliche Pkw-Stellplätze) können die Stellplätze für Pkw an der Oberfläche entfallen und somit mehr Platz für eine attraktive Gestaltung gewonnen werden. Durch das Prinzip der Äquidistanz zwischen Parkplatz und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, soll die Entfernung zum geparkten Auto mindestens so groß sein wie zur Haltestelle des öffentlichen Verkehrs. Die Positionierung von Behindertenstellplätzen ist weiterhin möglich.
Die Möglichkeiten zur Anlieferung von Waren, Personen oder Dienstleistungen, wird durch ausgewählte Bereiche, sogenannten Flexzonen (aktive Ladezonen), sichergestellt. Dem „Kiss & Ride“ Prinzip entsprechend, werden am Straßenrand Bereiche ausgewiesen, die ein sicheres Zu- oder Aussteigen von Personen sowie kurzfristige Ladetätigkeiten ermöglichen.

Flexzone - Möglichkeitsräume
Wie Perlen an einer Kette begleiten neue Baumpflanzungen die vielfältigen Bereiche rund um die Altstadt. Zwischen den sich öffnenden Alleen prägt eine durchlaufende Hauptbaumreihe das Aussehen des Rings. Markante Bäume (mehrstämmige solitäre Silberlinden - Tilia tomentosa) in regelmäßigen 15m Abständen spenden nicht nur Schatten und Windkomfort sondern bieten auch eine flexible Bespielung der Baumzwischenräume: Möglichkeitsräume, die im Zuge der Planung und in Abstimmung mit der Stadt und ihrer Bevölkerung spezialisiert werden können. Je nach Bedarf können hier Aufenthaltsräume, Gastgärten, wegbegleitende Spiele, Pflanzungen, Radabstellbügel Ladezonen oder einfach mehr Grünflächen positioniert werden.

Etappenweise Entwicklung
Auf die Funktionsfähigkeit der neugestalteten Bereiche, auch für eine spätere Umsetzung der angrenzenden Etappen wurde geachtet. Ein Systemwechsel ist in den Kreuzungsbereichen ohne größere bauliche Eingriffe möglich.

Integrierte klimaresiliente Gestaltung
Die klimaresiliente und zukunftsorientierte Gestaltung garantiert eine hohe Aufenthaltsqualität auch an heißen Tagen. Durchgängige Beschattung, ein modernes Regenwassermanagement und ein hoher Anteil an entsiegelten Oberflächen werden im Gestaltungskonzept integriert. Neue Bauweisen wie das Schwammstadtprinzip für Straßenbäume sorgen für alterungsfähige und vitale Baumstandorte trotz beengter Platzverhältnisse im Untergrund. Die Sommerniederschläge und Starkregenereignisse werden zu 100% den Bäumen zugeführt.

Achtsam mit Einbauten – Grün im Erscheinungsbild
Die Baumneupflanzungen erfolgen vor allem in den Einbauten-freien Zonen (im Bereich der ehemaligen Bestandsbäume). Die Größe und Lage der gezeigten Alleen ist das Ergebnis einer achtsamen Planung in Hinblick auf Kanal, Gas- und Fernwärmeleitungen. Dies ermöglicht eine schnellere und günstigere Umsetzung der Planung mit immerhin 70% Überschirmung allein im Promenadenberiech. Durch das Schwammstadtprinzip werden die durchwurzelbaren Bereiche deutlich und dauerhaft vergrößert. Groß-wachsende Bäume werden wieder Teil des Ring-Erscheinungsbildes. Eine durchgehende Hauptbaumreihe findet sich stets im Einbauten-freien Bereich. Zusätzliche Akzentpflanzungen sind dort positioniert wo möglich doch auch über dichten Einbautentrassen finden sich großzügige Beete. Der Ring erscheint stets grün.

Atmosphärische Dichte
Markante Pflanzbeete prägen die verschiedenen Atmosphären am Promenadenring. Eine dichte Abfolge raumwirksamer, kompakter Gräser- und Staudenpflanzungen dominiert das Erscheinungsbild. Die Pflanzen stehen im Mittelpunkt und erfüllen die Sehnsucht nach einem üppig-grünen Straßenraums.

Versiegelung minimieren
Regenwasser endet nicht einfach im Kanal, sondern versickert im Untergrund. Die gesamte, durchgehende Flexzone ist wasserdurchlässig und verdunstungsoffen. Im Bereich der Gehwege sind die Fugen der Betonpflaster ebenfalls verdunstungsoffen. Im Schatten der Bäume entsteht so ein angenehmes Mikroklima auch an heißen Tagen.

Ausgeklügeltes Regenwassermanagement
Im Sommerhalbjahr geht kein Tropfen verloren - kleine Regenmengen können direkt an der Oberfläche versickern, mittlere Regenmengen werden über jedes Pflanzbeet in Tiefbeete geleitet. Starkregen wird mit einem Überlauf in die Schwammstadt zu den Bäumen geführt. Salzhaltige Winterwässer werden in den Kanal geleitet.
Die neue Querschnittaufteilung sieht für den Promenadenring eine mittige Fahrbahnfläche mit 7,5 m Breite vor. Dem deutlich reduzierten Verkehrsaufkommen stehen zwei breite Mehrzwecksteifen für RadfahrerInnen und eine schmalen Kernfahrbahn für den Bus- und Anrainerverkehr zur Verfügung.

Die neue Querschnittaufteilung sieht für den Promenadenring eine mittige Fahrbahnfläche mit 7,5 m Breite vor. Dem deutlich reduzierten Verkehrsaufkommen stehen zwei breite Mehrzwecksteifen für RadfahrerInnen und eine schmalen Kernfahrbahn für den Bus- und Anrainerverkehr zur Verfügung.

Für eine spürbare Verringerung des Kfz-Verkehrs kann der Ring für den Kfz-Verkehr nur mehr segmentweise im Einrichtungsverkehr mit 30 km/h befahren werden. In Anlehnung an die „Superblöcke“ in Städten wie Barcelona, wird der Kfz-Verkehr jeweils an den Kreuzungsbereichen nach außen abgeleitet.

Für eine spürbare Verringerung des Kfz-Verkehrs kann der Ring für den Kfz-Verkehr nur mehr segmentweise im Einrichtungsverkehr mit 30 km/h befahren werden. In Anlehnung an die „Superblöcke“ in Städten wie Barcelona, wird der Kfz-Verkehr jeweils an den Kreuzungsbereichen nach außen abgeleitet.

Die Möglichkeiten zur Anlieferung von Waren, Personen oder Dienstleistungen, wird durch ausgewählte Bereiche, sogenannten Flexzonen (aktive Ladezonen), sichergestellt. Dem „Kiss & Ride“ Prinzip entsprechend, werden am Straßenrand Bereiche ausgewiesen, die ein sicheres Zu- oder Aussteigen von Personen sowie kurzfristige Ladetätigkeiten ermöglichen.

Die Möglichkeiten zur Anlieferung von Waren, Personen oder Dienstleistungen, wird durch ausgewählte Bereiche, sogenannten Flexzonen (aktive Ladezonen), sichergestellt. Dem „Kiss & Ride“ Prinzip entsprechend, werden am Straßenrand Bereiche ausgewiesen, die ein sicheres Zu- oder Aussteigen von Personen sowie kurzfristige Ladetätigkeiten ermöglichen.

Vorrange für Fußgänger- und RadfahrerInnen entlang der Promenade. Einmündende Querstraßen werden unterbrochen. Kreuzungsbereiche ermöglicht den Begegnungsfall für Busse.

Vorrange für Fußgänger- und RadfahrerInnen entlang der Promenade. Einmündende Querstraßen werden unterbrochen. Kreuzungsbereiche ermöglicht den Begegnungsfall für Busse.