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Award / Auszeichnung | 08/2021

Gärten im Land Brandenburg 2021 – Preis des Brandenburgischen GaLaBaus

Stift Neuzelle, Klostergarten 3. BA

DE-15898 Neuzelle

Sieger Kategorie I: Schönste Parkanlage

Preisgeld: 1.000 EUR

hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2019
    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Klostergärten Stift Neuzelle – Obst- und Küchengarten

Die Klostergärten des Stifts Neuzelle sind Teil der noch in weiten Teilen erhaltenen Ge-samtanlage des im 13. Jahrhundert gestifteten Zisterzienserklosters Neuzelle, die in ihrer heutigen Gestalt im Wesentlichen auf barocke Umgestaltungen des 18. Jahrhunderts zu-rückgeht.

Die Gärten wurden bereits 1979 als Teil des Ensembles unter Denkmalschutz gestellt. Sie sind die einzigen barocken Klostergärten Brandenburgs. Oberste Ziele bei der Restaurie-rung sind es, die Gärten wieder in das Nutzungsgefüge der Stiftung Stift Neuzelle zu in-tegrieren, die Gesamtwirkung der Gärten im Sinne der barocken Idee der Gärten zu entwi-ckeln und die denkmalwerte Originalsubstanz zu bewahren.

Bereits seit der Fertigstellung des 1. Bauabschnitts im Jahr 2004 sind die Gärten im Zu-sammenhang mit dem Kloster ein Anziehungspunkt für Besucher. Dazu hat auch die som-merliche Nutzung der Orangerie als Café mit Caféterrasse im Freien beigetragen.

Die barocken Anlagen gliedern sich in den herrschaftlichen Lust-, Obst-, und Küchengar-ten (Abtgarten) und den Konventgarten, die gegeneinander und zur Landschaft hin einge-friedet sind. Der Abtgarten ist seit dem 18. Jahrhundert für Besucher öffentlich zugäng-lich, während der Konventgarten den Mönchen vorbehalten blieb.
In der klösterlichen Struktur bilden die Flächen das Blickvorland des vom Scheibenberg, vom Stiftsplatz, vom Konventhof und von den Klostergebäuden zu genießenden Panora-mas über das Odertal bis nach Fürstenberg. Von der erhöhten Warte des Stifts aus sind die Gärten in ihrer Ansicht und ihrem Achsengefüge in einer für einen barocken Garten idealer Weise zu erleben. Charakteristisch ist die Einbeziehung der östlich des Portgra-bens liegenden Obst- und Küchengärten in die barocke Struktur. Es ist bemerkenswert, dass Nutzung und Repräsentation in diesen Gartenteilen zusammengehören. Das Parterre des Küchengartens erinnert in seiner Gestaltung offensichtlich an den „Potager du Roi“, den Küchengarten des Französischen Königs in Versailles.
Bis vor kurzem wurden die Flächen noch von Kleingärten eingenommen. Mit der vorlie-genden Neugestaltung der Nutzgärten wird an die repräsentative Gestaltung der Barock-zeit angeknüpft.
Die Einfriedung der Gärten besteht aus blickdichten Holzzäunen und Holztoren. Weiträu-mige mit Hainbuchenhecken eingefasste Kompartimente sind als artenreiche Frischwie-sen mit hochstämmigen Obstbäumen verschiedener Arten und historischer Sorten be-pflanzt. Das Parterre ist im Kreuzgrundriss aufgeteilt und mit einem mit Blumen bepflanz-ten Mittelrondell geschmückt. Niedrige Apfelcordons säumen die Wege. Der Pavillon ist mit seinen goldenen Spitzen und Kugeln ein Point de Vue. Er ist deutlich als Neuinterpre-tation erkennbar, die aus verschraubten Stahlprofilen erstellt wurde. Im Sommer werden Kübel mit Dahlien um den Pavillon aufgestellt.
Das Herz der Nutzgärten bilden Gemüse-, Beerensträucher- und Arzneipflanzenbeete. Hier wird eine große Vielfalt gärtnerischer Kulturen präsentiert. Darunter sind auch an Spalieren gezogene Rankpflanzen wie z.B. Blauer und Weißer Wein. Das Spektrum schließt diverse ein- und mehrjährige Gemüsepflanzen und Küchenkräuter ein. Über die Jahre werden auf den einzelnen Beeten verschiedene Kulturen abgewechselt und jeweils die differenzierte Vielfalt der Formen und Farben der Gemüsearten präsentiert. Mit einer brei-ten Palette von Arzneipflanzen wird an die klösterliche Tradition der Heilkunde mit Pflan-zen angeknüpft. In Kübeln gepflanztes Indisches Blumenrohr schmückt diesen Bereich zusätzlich auf und bringt mit diesen sehr üppigen Blumen und Blättern eine subtropische Anmutung in diesen Gartenteil.

Die Besucher des Stifts erhalten in den Anlagen die Möglichkeit, sich für Ihre eigenen Gärten inspirieren zu lassen und die gestaltete Natur zu genießen. Eine Wanderung durch die Anlagen öffnet den Blick für die historische und gärtnerische Gestaltung von Freiflä-chen. Ein ganz eigenes Flair durchweht die Klostergärten des Stifts Neuzelle!