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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2021

Tunnel Starnberg - Gestaltung Tunnelportale, Betriebsgebäude, Notausstiege und Lüftungskamin

ein 2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

OBERMEYER Gruppe

Architektur

Bergmeister

Bauingenieurwesen

BEM : Burkhardt | Engelmayer | Mendel Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee mit "bewegten Oberflächen eine visuelle Melodie" zu erzeugen und dies in der Gestaltung der Fassaden und der Rampenverkleidungen konkret umzusetzen wird positiv gewertet. Auch der Bezug von Bewegung, Geschwindigkeit, Wind und Wellenbewegung einerseits zur Stadt Starnberg und dem See und andererseits zum Tunnelbauwerk kann nachvollzogen werden. Die Verwendung der beiden unterschiedlichen Materialien Holz (Fassaden) und Streckmetall (Rampenverkleidungen) für diese Gestaltung wirft jedoch Fragen auf. Begrüßt wird die funktionale Einbindung der Gestaltung bei den Tunnelportalen und die für diese Funktion stimmige Farbgebung, die auch materialgerecht erscheint. Das Betriebsgebäude wird durch die der Leitidee folgende Gestaltung der Außenhülle in seiner Bedeutung überhöht. Die zentrale Fensteröffnung an der Straßenseite erzeugt in Bezug auf die Funktion des Gebäudes einen unangemessen hohen Anspruch. Der Notausstieg geht in seinem Erscheinungsbild nicht auf die Umgebung ein, zugunsten der einheitlichen Handschrift, die wohl die Zusammengehörigkeit der einzelnen Komponenten sichtbar machen soll. Umso weniger ist die unterschiedliche Materialwahl bei den Gebäudefassaden und Rampenverkleidung nachvollziehbar Beim Lüftungskamin überzeugt die Leichtigkeit und Beschwingtheit, die durch die Überlagerung der beiden Materialien Glas und Holz und durch die spiralförmig aufsteigende Ausformung der wellenförmigen Holzlamellen entsteht. Die Dauerhaftigkeit des transparenten Erscheinungsbildes wird angesichts von Schmutzpartikeln in der Luft allerdings kontrovers diskutiert. Hervorzuheben ist die gelungene Abgrenzung von der historischen Bausubstanz und die kreative, ausdrucksstarke Eigenständigkeit als "Kunstobjekt", die aber trotzdem keine Konkurrenz zu den historischen Bauwerken darstellt. In Bezug auf den Verkehr ist die Funktionalität der Portale gewährleistet, wobei bei den Schilfpflanzungen eventuelle Sichtbeeinträchtigungen zu beachten sind. Auch die Funktionalität für Fußgänger ist in den Portalbereichen gegeben, bei Bodenbelägen ist die Barrierefreiheit zu beachten. Die qualitative Aufwertung des Schlossbergparkplatzes zum multifunktionalen Aufenthaltsbereich wird begrüßt auch wenn dadurch die Parkierungsfunktion eine gewisse Einschränkung erfährt. Insgesamt bietet die Arbeit mit dem Konzept den Bauwerken ein selbstbewusstes Erscheinungsbild zu verleihen, trotz der bewusst zurückhaltenden Bearbeitung in der Grünplanung, einen eigenständigen Lösungsbeitrag..