Tunnel Starnberg - Gestaltung Tunnelportale, Betriebsgebäude, Notausstiege und Lüftungskamin

Die Gesamtkonzeption und Leitidee zur ganzheitlichen Einbindung des Tunnels und seiner baulichen Elemente wurde umgesetzt. Das Konzept sieht eine Einbeziehung von Einzelelementen der Umgebung des Starnberger Sees (z.B. Schiffssymbolik, Schilf) vor. Diese Elemente werden in den einzelnen Situationen gut und konsequent umgesetzt. Die Erkennbarkeit der städtebaulichen Zielsetzung ist prinzipiell gegeben aber für den Laien nicht unbedingt nachvollziehbar (z.B. Tunnelportale angelehnt an Schiffsform). An den Portalen ist die Beleuchtungsfrage geklärt. Der Lärmschutz ist gegeben. Die Reinigung der Elemente ist möglich. Das Betriebsgebäude ist nicht definiert und unklar in Darstellung und Wirkung. Die „angedeutete Scheune“ ist im gegebenen städtischen Umfeld nicht sinnvoll. Die Notausstiege bedürfen auf Grund der fehlenden Aufzugsanlagen einer grundsätzlichen Neukonzeption. Die grundlegende Systematik zur Schaffung von Aufenthaltsbereichen in Form von Treppen erscheint sinnvoll. Die Materialwahl mit Außenglaskonstruktion schafft einen natürlichen Lichteinfall, eine Leichtigkeit im Gesamtaufbau und eine transparente Wirkung. Die angestrebte Integration der Aufzüge in die Notausgangsgebäude kann allerdings nicht nachgewiesen werden. Die Lösung des Lüftungsbauwerks als begrüntem Turm passt sich sehr gut städtebaulich in die Umgebung ein und setzt sich deutlich von der bestehenden Schlossmauer ab. Der Turm steht damit in keiner Konkurrenz zum bestehenden historischen Turm. Der begrünte Turm ist grünplanerisch sehr positiv zu sehen, insbesondere in Hinblick auf die mögliche Entwicklung von lokaler Artenvielfalt. Die Parkplatzlösung sieht die Schaffung eines Grünstreifens vor der historischen Mauer vor. Die Rasengittersteine lockern die Gesamterscheinung in diesem Bereich auf. Die Rad- und Fußwegbeziehung am Südportal fehlt, womit die Freiflächengestaltung so nicht umsetzbar ist. Im Weiteren werden Baumgruppen auf Privatgrund vorgesehen, wodurch die Umsetzung auch am Nordportal fragwürdig ist. Die Planung der Begrünung bedarf an den Portalbereichen daher einer Überarbeitung. Eine Umsetzung der dargestellten Eingrünung auf den Privatgrundstücken und die dafür erforderliche Unterstützung der Eigentümer wäre wünschenswert.