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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2021

Neubau SVS Landesstelle Vorarlberg in Dornbirn (AT)

Modellfoto

Modellfoto

Anerkennung

Querformat ZT GmbH

Architektur

HK Architekten, Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

SITUIERUNG/ AUSSENRÄUME
Zwischen dem geplanten Projekt und den zukünftig möglichen Baukörpern entstehen qualitativ hochwertige, zum größten Teil begrünte Außenräume, die zum Verweilen und Kommunizieren einladen sollen.
Die öffentliche Tiefgarage ist mittels eigenständigem Treppenhaus inkl. Lift erschlossen. Der einladende überdachte Eingangsbereich ist die Drehscheibe der Passanten. Der Lift und die Treppe kommen dann genau in diesem überdachten Eingangsbereich an, von dort erreicht man entweder das neue Gebäude der SVS oder den mit Treppen, Trögen, Bänken, Sitzstufen und Bäumen gestalteten Vorplatzbereich.

BAUKÖRPER
Der Fokus beim vorliegenden Projekt wurde explizit auf die neuen Themen der Büroarchitektur gelegt und hier bis zum Ende fertig gedacht – dabei sind die Stichworte Ökologie, Ökonomie, Kreislaufwirtschaft, Lebenszykluskosten, Low Tech, rückstandsfreie Entsorgung und Wiederverwertung die Leitgedanken schlechthin für ein öffentliches Gebäude dieser Art. Auf der massiven Stahlbetontiefgarage liegt ein aufgelöstes Sockelgeschoss aus Stahlbetonelementen und Glasfassaden. Darüber ruht das streng dem vorgegebenen Raster folgende Bürovolumen als Holzhybridkonstruktion mit einer Massivholzfassade aus verbrannten Holzelementen. Der Kohlefilm, welcher sich durch die japanische Holzschutztechnik Shou Sugi ban bildet, ergibt dabei einen natürlichen Holzschutz ohne den Einsatz von Chemikalien notwendig zu machen. Bei der Fassade spielen die Fensterelemente die zentrale gestalterische Rolle. Neben der tief in der Leibung situierten Fixverglasung ist ein witterungsgeschützter, öffenbarer Drehflügel (Nachtlüftung) vorgesehen.

INNENRAUM; ORGANIATORISCHES KONZEPT
Über den oben erwähnten Vorplatz bzw. Zwischenraum erreicht man die Eingangshalle von Osten aus. Das Erdgeschoß ist den öffentlichen Bereichen vorbehalten. Über eine Vereinzelungsanlage erreichen die Mitarbeiter über eine bewusst an der Fassade situierte Treppenanlage die Geschoße. Die einzelnen Abteilungen sind dann in 3 Geschoßen aufgeteilt, diese erreicht man jeweils über eine Begegnungszone, welche zum Verweilen und zum Austausch einladen. Die Gebäudestruktur wird pro Geschoß in 2 Bereiche unterteilt, einen intimen und leisen Bereich des Arbeitens, sowie eine Zone der Erschließung, gepaart mit der Kommunikation und dem Ankommen. Kollaboration und soziale Kontakte finden hier statt und stören dabei nicht das konzentrierte Arbeiten in den Büros.
Die einzelnen Abteilungen sind offen und flexibel gestaltbar, der Ausbauraster wird überall konsequent umgesetzt. Dies ist eine Voraussetzung, um in Holz-Beton-Hybridbauweise durchgängige und hochwertige Schallschutzanschlüsse zu gewährleisten. Das Dachgeschoß ist dann allerdings freier konzipiert. Die Besprechungs- und Sozialräume sind in einem Dachgarten positioniert, dieser Dachgarten ist Klimaregulator, Regenwasserspeicher und CO2 Filter in Gestaltungsunion und ist ein wichtiger Bestandteil des zuvor erwähnten Kreislaufdenkens.

TRAGWERK
Das Tragwerk des Gebäudes ist bezüglich der Materialien ein Hybrid, jedes Material wird dort eingesetzt, wo es seine jeweiligen Stärken optimal ausspielen kann. Für die Stützen, den sichtbaren Trägerrost und die Holzdecken wird der ökologische und gewichtssparende Werkstoff Holz eingesetzt. Aus Brandschutzgründen und für eine optimale Schallabsonderung wird eine Betonauflage im Bereich der Decken eingebracht. Die vertikalen Lastpfade gehen oberhalb der Tiefgaragenstützen in den Trägerrost der Geschoße über, dadurch entstehen überall flexibel nutzbare Räumlichkeiten.

ÖKONOMIE
Die Holzhybridbauweise ist besonders ressourcenschonend und somit eine ideale Antwort auf die ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Gleichzeitig bringt sie die bekannten atmosphärischen Qualitäten von Holz am Arbeitsplatz zur Geltung. Der hohe Vorfertigungsgrad mit möglichst kurzen Wegen und schnellen Herstellprozessen verkürzt Bauzeiten und verringern somit Emissionen vor Ort. Da die Baustelle an der Bahn gelegen ist, werden die vorgefertigten Elemente direkt vom Wagon aus auf der Baustelle versetzt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein klar positionierter viereinhalbgeschossiger Baukörper mit bewusst gesetzten Materialisierungszonen (Erdgeschoss, drei Obergeschosse und Dachgeschoss mit Dachterrasse) verleihen dem Gebäude hohe Identifikation, die sich zusätzlich durch das umlaufende Brüstungsgrün der Dachterrasse manifestiert. Der überdachte Zugang des Gebäudes über den ostseitigen Zwischenraum, der sehr ansprechend ausformuliert ist und Aufenthaltsqualtäten bietet, ist überlegt gesetzt. Das energetische Konzept, das über alle Geschosse eine Durchlüftung vorsieht, wird seitens der Bauherrin als zu experimentell gesehen. Die vorgeschlagenen Spindelerschließung der öffentlichen Tiefgarage wird funktionell kritisch gesehen und besetzt den Außenraum zu präsent.
Modellfoto

Modellfoto

Abgabeplakat 1

Abgabeplakat 1

Abgabeplakat 2

Abgabeplakat 2