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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Ersatzneubau Fuß- und Radwegebrücke Bettrather Straße in Mönchengladbach

2. Preis

Preisgeld: 16.500 EUR

schlaich bergermann partner - sbp SE

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das von den Verfassern vorgestellte Entwurfskonzept überzeugt aufgrund der filigranen Konstruktionselemente des Sprengwerks in einer Mischung aus Holz und Stahl. Die Konstruktion verzichtet auf Zwischenstützungen, die Lasten werden in den Hang eingeleitet. Hierdurch entsteht ein großes, stützenfreies Lichtraumprofil mit einem Brückenbau in der Art einer Zweigbrücke. Die Zweigstützen sind in der Ansicht angenehm filigran gehalten und unterstützen die schmale Brückenfläche wie die Zweige einer Baumes. Die Proportionen und das Fügen der schlanken Bauteile überzeugen in der Gesamtdarstellung und Gestaltung. Das Montagekonzept lässt eine zügige Bauweise und Errichtung erwarten. Der konstruktive Holzschutz der Tragkonstruktion wird aufgrund der Fertigteil-Bauweise der Fahrbahndecke kritisch bewertet. Aufgrund der Fugenbildung und dem möglichen Wassereintrag in den Unterbau bzw. die Tragkonstruktion sind erhöhte Wartungskosten zu erwarten. Die Schlichtheit und Einfachheit der gradlinigen Gestaltung des Fahrweges und der Gehwege und deren Einbindung in den Straßenraum sind schlüssig berücksichtigt und gut gelöst. Ob die Schaffung von Aufenthaltsqualitäten mit einfachen baulichen Mitteln in Brückenmitte überzeugen kann, wird im Preisgericht kritisch diskutiert. Die gewählten Formen der Beleuchtung sind angemessen. Die materialsparende Konstruktion lässt eine kostengünstige Ausführung schließen. Die Verfasser verlängern die aus dem bunten Garten kommende Radachse mittels einer »grünen Perlenkette« über die Brücke nach Süden hinweg; ob die kleinen Pflanzkübel dieser dekorativen Rolle stadträumlich und vegetationstechnisch gerecht werden können, darf bezweifelt werden; immerhin wird das Befahren der Brücke mit Pkw so unterbunden. In der Mitte der Brücke müssen zwei kleine Sitzpodeste für die gewünschte Aufenthaltsqualität ausreichen. Die Idee zweier schlichter Treppen in den Böschungen verbessern auf einfache Weise die Integration der Querung der Hermann-Piecq-Anlage in das Wegenetz. Die stützenfreie Brückenkonstruktion lässt viel Raum und Licht für die Nord-Süd-Achse mit ihren begleitenden Geh- und Radwegen.