Neubau offener Sektorstationen der Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie für das Klinikum Schloss Winnenden

Städtebauliche und freiräumliche Qualität:
Der Entwurf mit der Eingangssituation ist prinzipiell gut gelöst, wobei zu prüfen ist, ob das Gebäude (EG) tiefer gelegt werden könnte, um die Höhen zum Weg/Park zu entschärfen.
Die geplante Gebäudehöhe stellt in der dargestellten Form einen starken Eingriff in den Park dar. Die Attikahöhe in Verbindung zum Schloss wird negativ angesehen.
Architektonische Qualität:
Die Innenhöfe können nur im EG begangen werden. Auf den Stationen stehen als Freibereiche lediglich Balkone zur Verfügung, die zusätzlich mit Suizidschutz versehen werden müssen. Der Speisebereich mit Blick in den Park und Zugang zum Freibereich auf dem Balkon/Innenhof wird positiv bewertet.
Die Flure mit einer Belichtung von den Innenhöfen und den dargestellten Aufweitungen weisen eine gute Aufenthaltsqualität auf.
Funktionalität:
Das Stationssekretariat ist nicht wie im Raumprogramm gefordert beim Stützpunkt verortet.
Der unreine Arbeitsraum ist außerhalb des Bettenbereichs. Somit entstehen weite Wege für die Pflege. Am Stationseingang wird der Abstand vom Stützpunkt zum Treppenhaus als zu eng bewertet. Die funktionale Verbindung auf der Station wird insgesamt positiv bewertet.
An der Darstellung der Fassade/Fenster ist der geforderte Weglaufschutz nicht ablesbar.
Die Werktherapie im EG ist wie gewünscht neutral erschlossen und kann von allen Funktionsbereichen gleichwertig genutzt werden.
Die Bettenzimmer sollen wohnlicher gestaltet werden, die Betten können hierbei auch mit der Längsseite an die Wand gestellt werden. Somit entstünde für jeden Patient ein eigener Bereich.
Wirtschaftlichkeit:
Die Arbeit stellt aufgrund ihrer kompakten Anordnung eine wirtschaftliche Lösung dar.
Ökologie:
Die vorgeschlagen Holzbauweise in den beiden Obergeschossen ist ein guter Ansatz.
Fazit:
Die Arbeit stellt in funktionaler und wirtschaftlicher Hinsicht einen guten Beitrag dar. Die städtebauliche Platzierung ist zwar gelungen, die topographischen Maßnahmen im Bereich des Haupteingangs werden jedoch als ungünstig angesehen.