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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2021

Innovations- und Experimentalgebäude „Brainergy Hub“ in Jülich

1. Preis

Preisgeld: 100.000 EUR

HENN

Architektur

LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Buro Happold

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

HENN’s design of t he Brainergy Hub i n Jülich will be t he heart of a new knowledge park dedicated t o sustainable and renewable energy research. The i nnovative use of material, form and renewable t echnologies means t he Hub i s not only passive, but energy producing, and will f unction as t he t he brain and battery of t he Brainergy masterplan. Located along t he Autobahn, HENN’s distinctive, circular design acts as a l ighthouse, symbolizing Germany’s shift t owards renewable energy and a green f uture. The Hub’s circular f orm i s symbolic as well as pragmatic: as t he Brainergy’s central building, the circle i s omnidirectional, a democratic shape t hat never t urns i ts back on t he other buildings. T he circular f ootprint and balcony i nscribe a pixelated cloud of highly rational structural elements. The Hub’s modular system allows f or easy subdivision and a playful i nfill of solid and void spaces. The grid i s punctuated by a l arge central atrium and f our smaller courtyards t hat vary f rom single height t o t riple height, providing f resh air and daylight t o t he building’s occupants. HENN’s f lexible system contains spaces f or seven companies, with collaboration spaces and communal programs l ocated around t he central atrium. The main spiral staircase l eads visitors t hrough t his extroverted space, while t he circular balcony and external staircases act as shortcuts f or employees and allow t he office modules t o operate i ndependently. The recessed ground f loor of t he Hub creates a strong north-south axis on t he site, l inking a l ake to t he north and an existing orchard t o t he south. Brainergy Hub uses a hybrid structure of t imber, concrete, and steel. Warm wood i s used f or interior cladding and t imber i s used f or columns and beams; concrete slabs offer efficient spans and t hermal mass f or passive heating and cooling strategies; and t he steel balcony and exterior stairwells offer stiffening structural support. Solar panels are deployed on t he roof and t he f acade: photovoltaics rotate with t he sun along t he Hub’s circular balcony, transforming t he building i nto an energy-producing sundial. T he Hub i s a cog i n t he master plan's network of passive buildings, any excess energy produced i s given back t o t he network.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das kreisförmige und kompakte Gebäude bildet mit seinen angemessenen Dimensionen einen neuen städtebaulichen Mittelpunkt des Brainergy Parks. Es liegt nördlich der Verbindungsachse, so dass diese zu jeder Tageszeit nutzbar bleibt und der Eingang eine deutliche Adresse bildet. Die naturnah gestaltete Wasserfläche grenzt direkt an das Gebäude, als Verbindungselement dient eine Plattform mit Kiosk als gut nutzbare und im Sommer verschattete Aufenthaltsfläche. Im überhöhten Erdgeschoss findet man im nördlichen Bereich die Konferenzbereiche, die zu einer großen Veranstaltungsfläche zusammengeschaltet werden können, im südlichen Bereich ist das Café am Haupteingang angeordnet und ist eine Einladung an die Öffentlichkeit, das Gebäude ebenfalls zu nutzen. Die drei Obergeschosse stellen eine kompakte, frei nutzbare Fläche zur Verfügung, die die Aneignung durch die Nutzer zulassen und durch das Stützenraster gegliedert wird. Damit wird eine kreative Arbeitsatmosphäre mit viel Austauschmöglichkeiten erschaffen. Die Tageslichtsituation wird von der Jury mit der von oben belichteten zentralen Treppe sowie den vier Lichthöfen als nicht ausreichend bewertet. Auch die Orientierung auf der Etage wird kritisch gesehen. Der Entwurf integriert auf selbstverständliche Weise die Nachhaltigkeitsthemen: Die sturzfreien Fensterflächen und Verschattungselemente variieren je nach Himmelsrichtung, das Gebäude ist sehr kompakt, Photovoltaik wird auf dem Dach und als rotierendes System auch als Verschattung an den Fassaden vorgeschlagen, das Stützenraster ist materialgerecht und ein einfaches statisches System und es wird ein LowTech-System zur Versorgung vorgeschlagen. Das Freiraumgefüge entwickelt sich aus einer Abfolge von vielen kleinen und großen Plätzen, Wasserflächen und Wiesen mit hohen Nutzungs- und atmosphärischen Qualitäten. In Wertschätzung auch der ökologischen Funktionen profitieren Nutzer und Besucher von dieser Kleinteiligkeit und differenzierten Gestaltung der Freiflächen mit unmittelbarem Anschluss an das Gebäude. Wasser spielt eine wichtige Rolle und kann die großen Rückhaltungs-, Versickerungs- und Verdunstungsfunktionen erfüllen. Kritisch hinterfragt wird die Anzahl und vor allem die Größe der gefassten Becken auf der westlichen Gebäudeseite. Ein sehr intelligentes Wegenetz mit platzartiger Aufweitung erschließt das gesamte Campusareal sinnfällig und bindet auch die angrenzenden Quartiere angemessen an. Kritisch hinterfragt wird Größe und Funktion der grünen Höfe im Innern des Gebäudes. Das Raumprogramm wird weitgehend erfüllt, der Eingangsbereich ist deutlich größer als gefordert. Das Tragwerk als Modulbauweise mit seinem einfachen System wird aus wirtschaftlicher Sicht positiv bewertet. Es erlaubt durch seine flexible Struktur eine gute Umnutzung. Der einfassende Ring als zusätzliches Element mit den Funktionen der Halterung der drehbaren Fassaden-PV wird dagegen kritisch gesehen. Das Gebäude hat zudem im Vergleich eine relative große Bruttogrundfläche. Das genannte Konzept der Verdunstungskühlung wird nicht ausreichend detailliert beschrieben, Probleme der Raumluftfeuchte werden nicht diskutiert. Es gibt dezentrale Lüftungsanlagen im Fassadenbereich, die wetterunabhängige Belüftung der inneren Räume ist nicht beschrieben. Die vorgeschlagene additive Ausführung eines Gleichstromnetzes verursacht zusätzliche Investitionen und muss daher in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Die skizzierten Kühlflächen erscheinen für die hohe Belegungsdichte deutlich zu klein, da aufgrund des LowEx-Ansatzes mit geringen Differenztemperaturen gearbeitet werden muss. Die gezeigten Ergebnisse der Tageslichtberechnung zeigen, dass der Einsatz von Kunstlicht in vielen Bereichen des Gebäudes fast ganztags notwendig ist. Der Entwurf bietet insgesamt einen erfreulichen Ansatz, der ein detailliertes Raumangebot macht. Er bietet Arbeitswelten an die zukunftsorientiert sind. Er verbindet die neue Welt des Arbeitens mit Wohnqualitäten.
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