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Zweistufiger offener Realisierungswettbewerb im Unterschwellenbereich | 10/2021

Nutzungs- und Gestaltungskonzept für das Seebad Rust (AT)

Die Ruster Bucht mit dem Seebad Rust im Zentrum.

Die Ruster Bucht mit dem Seebad Rust im Zentrum.

1. Rang

studio blaugruen Landschaftsarchitektur DI Gregor Mader

Landschaftsarchitektur

Tp3 Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der vorliegende Entwurf entwickelt eine neue, große Vision, um klar definierte Zonierungen zu schaffen! Diese Klarheit der unterschiedlichen Seenutzungsarten erhöht nicht nur den Komfort für die verschiedenen Nutzerinnen, sondern steigert auch die sichere Benutzung in allen Bereichen.

Das wesentliche Gestaltungselement ist die konsequente Ausformulierung von Funktionsbereichen, Kanten und Übergängen zwischen Wasser, Land, Schilf und Wegführung, jeweils vor dem Hintergrund der Nutzbarkeit aber auch der Inszenierung der zentralen ästhetischen Qualitäten des vorhandenen Naturraumes.

Die bewusst gesetzten Öffnungen der Landzunge und des Schilfgürtels im Bereich des Nordhafens, sowie die Durchbrüche des Straßendamms verbessern die natürliche Durchströmung und steigern damit die Wasserqualität.

Die Kanäle werden freigehalten und entferntes Schilf wird weggebracht. Der durch die Boote aufgewirbelte Schlamm wird in Strömungsrichtung aus dem Nordhafen in den offenen See getragen.


"Ein Ort zum Erleben"

Beginnend von der Ruster Altstadt aus, werden die Besucherinnen eingeladen, zu Fuß oder mit dem Rad über den Steg durch die Schilflandschaft ins Seebad zu kommen. Entlang dieser abwechslungsreichen Wegführung finden sie immer wieder Sitzmöglichkeiten, offene Wasserbereiche und attraktive, informative Erholungszonen.

Die geschwungene und höhendifferenzierte Wegführung des Steges eröffnet vielfältige Perspektiven und schafft Überblick und Ausblick auf den Naturraum.

Der Steg mündet direkt in den neu gestalteten Seeplatz zwischen Hotel, Seerestaurant und neu geschaffenem Eingangsgebäude des Freibades und definiert die Übergangszone zwischen „Erleben“ und „Erholen“. - Vorbei am Freibadbereich führt der Steg als öffentlicher Weg weiter auf die Segel- und Surfinsel mit der Sunset-Bar als Zielpunkt. Der Süden des Seebadareals mit erweiterter touristischer Nutzung wird über den Bereich zwischen den Hotelgebäuden erschlossen.


"Tourismus – Freiraum zur Programmierung"

Der Relaunch "Seebad Rust" lässt einen Ort entstehen, der ganzjährig zum Aufenthalt einlädt, einen Ort, sensibel eingebettet in den außergewöhnlichen Naturraum.

Nach dem Motto „Erleben und Erholen“ wird ein breites Spektrum an Möglichkeiten auch außerhalb der Badesaison geboten (Sport, Wellness, Naturbeobachtung). Die klaren räumlichen Verhältnisse lassen Spielraum für zukünftige Programmierung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt reagiert sensible auf den Naturraum Neusiedlersee und seiner weichen Uferkanten. Der Wettbewerbsvorschlag erarbeitet ein ganzheitlich stimmiges Konzept, hinsichtlich Mobilität, Ökologie und Innovation. Insbesondere sind die ganzheitlichen Mobilitätsangebote von Fahrrad, E-Mobilität und Wassertransportmöglichkeit hervorzuheben. Der Vorschlag nur für private PKW Abstellplätze Gebühren zu erheben fördert den Nachhaltigkeitsgedanken und andere alternative Mobilitätskonzepten. Dies zeigt CO2 mindernde Ansätze. Darüber hinaus ist der vorgeschlagene Steg im Schilf bereits ein Erlebnis im Ankommen. Der Seeplatz im Zusammenhang mit dem Seebad-bereich bildet ein qualitativ hochwertiger Aufenthaltsbereich und bildet eine selbstverständliche Weiterführung der Seepromenade bis hin zum Aussichtspunkt. Allerdings sollte der Über-gang vom Steg niederschwelliger und verbindender Ausgestaltet werden (erweiterten See-platz anstatt des Vorplatzes andenken). Durch die kompakte Anordnung der neuen Baukörper steht sehr viel naturnahe Ufer-Freifläche für die Badegäste zur Verfügung. Das Konzept des Durchstichs zur Steigerung der Wasserqualität wird sehr positiv bewertet und stellt damit auch ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit und Klimaanpassung dar. Der mutige Ansatz zur Erweiterung der Wasserzufahrtsstraßen im Norden zum Segelhafen wurde positiv beurteilt, zumal gleichzeitig entsprechende Kompensationsflächen bereits im Süden angeboten werden. Lage und Größe dieser Kompensationsflächen ist aufgrund der möglichen Beeinträchtigung der Wasserqualität im Detail zu prüfen. Weiters zu prüfen ist ein zusätzlich notwendiger Durchstich vom nördlichen Teil des Segelhafens in Richtung Nord-Osten (BYC). Ungeachtet der behördlichen Herausforderungen scheint dieses Projekt umsetzbar und hat eine entsprechende Signalwirkung für die Neuausrichtung des Seebades Rust.
Tp3 Architekten und studio blaugrün

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Der Seeplatz als Zentrum für Ankunft, Abfahrt und Orientierung.

Der Seeplatz als Zentrum für Ankunft, Abfahrt und Orientierung.

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Der Badebereich wird in die "Inselgruppe" eingebettet und das Seebad erhält eine großzügige, natürliche Uferzone.

Der Badebereich wird in die "Inselgruppe" eingebettet und das Seebad erhält eine großzügige, natürliche Uferzone.

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Ein klares Statement für zukunftsorientierte Mobilität: der abwechslungsreiche Erlebnissteg fördert die Fuß- und Radwegeverbindung zum Stadtzentrum.

Ein klares Statement für zukunftsorientierte Mobilität: der abwechslungsreiche Erlebnissteg fördert die Fuß- und Radwegeverbindung zum Stadtzentrum.

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Die Bucht wird klar organisiert: sensibel behandelte Bestandsbereiche und neue Erholungszonen werden gemeinsam gedacht.

Die Bucht wird klar organisiert: sensibel behandelte Bestandsbereiche und neue Erholungszonen werden gemeinsam gedacht.

Tp3 Architekten und studio blaugrün

Tp3 Architekten und studio blaugrün