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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2021

Neuordnung Schulareal in Neukirchen

Visualisierung

Visualisierung

2. Preis

Preisgeld: 17.500 EUR

Kollektiv A

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

toponauten GmbH

Landschaftsarchitektur

Christine Contzen

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau der Schule ist im südlichen Bereich des Areals situiert und ist über eine Reihe von Vorplätzen und Ebenen barrierefrei erschlossen. Das gesamte Raumprogramm ist in einem kompakten dreigeschossigen Baukörper untergebracht. In der unteren Ebene, welche der Verfasser „Kulturgeschoss“ nennt, wird ganz selbstverständlich Mehrzweckhalle und Turnhalle erschlossen. Dies ist für die Gemeindearbeit flexibel zu handhaben. Nebenräume sind sinnvoll zu den nicht belichteten Hangbereichen angeordnet. Eine breite Treppe führt ins Erdgeschoss, das „Schulgeschoss“ in die Ebene des nach Norden gerichteten Pausenhofs und der Sportflächen. Der offene Ganztag bietet die notwendigen Rückzugsräume, die Verwaltung ist hier ebenso gut erreichbar angeordnet. Im Obergeschoss entsteht dem Verfasser zufolge das „fliegende Klassenzimmer“. Das räumliche Angebot der Unterrichtsräume entspricht dem gewünschten Lernhauskonzept. Zum effektiven Arbeiten sind Transparenzen zwischen den einzelnen Räumen gegeben. Jedoch wird auf das Fehlen des Teamzimmers in jedem Arbeitsbereich hingewiesen. Die Räume erscheinen hell und lichtdurchflutet, insbesondere die Dachbelichtung wird als positiv erachtet. Insgesamt erzielt der Entwurf eine kompakte jedoch hoch transparente Raumstruktur, die eine Durchlässigkeit in der Erschließung als auch in der Kommunikation schafft. Es ist ein klares Leit- und Orientierungssystem vorgesehen. Die Flure sind auf ein Minimum reduziert. Die Funktionen sind gut erfüllt und sinnvoll verteilt. Durch die Kompaktheit der Schule und lediglich zwei Hauptzugängen sind diese sicherheitstechnisch gut zu kontrollieren. Die Statik reagiert auf die unterschiedlichen Ebenen und räumlichen Anforderungen. Wird im Eingangsgeschoss der zweigeschossige Raum der Sporthalle berücksichtigt, so wird in den Obergeschossen im Bereich der Lernhäuser mit einer Holzskelettbauweise eine Multifunktionalität und Veränderbarkeit der Raumstruktur mit erreicht. In den erdberührten Bereichen kommt Beton in den Obergeschossen vorwiegend Holz zum Einsatz. Die Fassaden weisen natürliche Materialien auf. Wiederum ist es die Kompaktheit die ein gutes Verhältnis von Volumen zu Flächen aufweist und einen wirtschaftlichen Betrieb durch geringen Anteil an teuren Fassadenflächen ermöglicht. Eine gute Hülle ermöglicht den Einsatz einer Wärmepumpe, die Dächer sind mit PV- Anlagen gedeckt. Der vorliegende Entwurf hat sich intensiv mit Ort und Aufgabenstellung befasst und erscheint sehr gut durchdacht. Die einzelnen Geschosse artikulieren sich mit unterschiedlichen regionalen Materialien und schichten sich in Beton, Glas und Holz, die Dachform nimmt mit den gereihten Satteldächern Bezug zur ländlichen Umgebung auf. Insgesamt schafft es der vorliegende Entwurf einen kompakten, offenen und kommunikativen Unterricht anzubieten. Im Ideenteil schlägt der Verfasser eine Wohnbebauung aus fünf freistehenden Gebäuden und zwei Laubenganghäusern vor. Die Laubenganghäuser geben dem Neubau der Schule eine gute Raumkante wogegen die Einzelhäuser eher willkürlich in parkähnlicher Form angeordnet sind. Die Vorschläge zur Wohnungstypologie sind umfassend dargestellt und lassen eine Vielfalt an generationsübergreifenden Nutzungen erwarten. Der Entwurf situiert den dreigeschossigen, rechteckigen Baukörper im Süden der bestehenden Sportanlagen. Dies ermöglicht auf vorbildliche Weise die Ausbildung differenziert gestalteter Freianlagen - auf weitegehend einer Ebene - nördlich des Schulneubaus. In unmittelbarer Zuordnung zur Pausenhalle entsteht, gelungen positioniert, auf dem Niveau des 1. OG der Pausenhof mit angegliedertem Allwetterplatz. Nach Nordosten schließt sich ein durch Grüninseln zum Schulgarten mit Schulteich ansprechend aufgewerteter Verkehrsübungsplatz an, welcher über den weiter östlich in den Hang integrierten Parkplatz erschlossen wird. Von hier kann auch eine Feuerwehrzufahrt gewährleistet werden. Nördlich des Verkehrsübungs- bzw. des Allwetterplatzes schließen sich, gut integriert in das Bestandsbiotop, die übrigen Schulsportanlagen an. Positiv zu bewerten ist der Vorschlag, außerhalb der bestehenden Baumhecken weitere Nutzungen wie Landschaftslabore oder Streuobstwiesen als Bereicherung für den Schulcampus einzurichten. Im Vorfeld der nach Süden orientierten Mehrzweckhalle öffnet sich, auf Ebene des UG, der sog. Kulturplatz, erschlossen über eine Freitreppe mit integrierter Rampe, welche das Platzniveau vom südlich anschließenden Buswendeplatz sinnvoll abhebt. Kritisch zu bewerten ist neben der zu geringen Größe des für Veranstaltungen im Freien schwer nutzbaren Kulturplatzes auch der hinsichtlich kaum vorhandener Aufstellflächen und enger Wenderadien nicht funktional ausgebildete Buswendeplatz.
Lageplan

Lageplan

Visualisierung

Visualisierung

Piktos

Piktos

Kulturgeschoss

Kulturgeschoss

Schulgeschoss

Schulgeschoss

Fliegendes klassenzimmer

Fliegendes klassenzimmer

Ansicht 01

Ansicht 01

Schnitt und Ansicht 02

Schnitt und Ansicht 02

Axonometrie

Axonometrie

Modellfoto

Modellfoto