Freiraumgestaltung Turbinenwerk Mannheim

Die beiden Achsen, die das Rückgrat des neu zu bildenden Industrie- Campus bilden, werden mit unterschiedlichem Charakter ausgeformt. Dennoch gelingt es, durch die Ausformung von abgewinkelten Wegen Analogien zwischen den beiden Grünräumen zu bilden. Diese mittlere Wegeachse formt durch unterschiedliche Breiten wie selbstverständlich angenehm proportionierte Orte aus, die zum Aufenthalt einladen. Auch die Sportangebote in Form von Bewegungs- und Balancierparcours werden in dieses System harmonisch integriert.
Konsequent wird die südliche Achse mit dichtem Baumbewuchs als „Wald“ inszeniert, während die Ostachse mit lockerem Baumbestand als „offenes Wiesenband“ gestaltet wird. Die besondere Geschichte des Ortes wird durch große Ortbetonplatten mit grünen Fugen in Erinnerung gerufen. Der Charakter des Industrie- Areals bleibt somit erhalten, wenngleich eingeräumt wird, dass die Grünfugen einen unverhältnismäßig hohen Pflegeaufwand bedeuten. Das Preisgericht hat sich gefragt, ob es darüber hinaus noch der Produktfamilie aus Corten- Stahl in den Sitzelementen bedarf.
Durch die dichte Begrünung in der Südachse ist es möglich, weit mehr als die geforderte Anzahl an Bäume zu pflanzen. Auch die Auswahl der Baumarten folgt dem Ansatz, vorgefundenes und heimisches zu verwenden.
Nicht gänzlich überzeugen kann der Freiraum im Entreebereich. Das Feld mit Bodensprudlern scheint entbehrlich, die kleine Grünfläche östlich des Hochpunktes lässt eine gewisse Großzügigkeit, der es nach Auffassung des Preisgerichts an dieser Stelle Bedarf, vermissen. Positiv wird die Integration einer Rampe in die Platzfläche gewertet.
Der Radweg, der das Areal durchquert, endet im Entreebereich und lässt nur vage erkennen, wie die Straße „Auf dem Sand“ angebunden werden soll.
Insgesamt ein Entwurf, dem es gelingt, die besonderen Potenziale des Ortes konsequent herauszuarbeiten.