Neubebauung Paul-Nevermann-Platz in Hamburg-Altona

Der Entwurfsansatz, der seine Bezüge aus den Zeilenbauten der Neuen Großen Bergstraße schöpft, entwickelt eine schlüssige Komposition aus drei Baukörpern. Die vorgeschlagene zweigeschossige Sockelzone, welche an das Hochhaus anbindet, sowie die Ausbildung einer Fuge zum Kaiserhof werden konzeptionell gewürdigt, allerdings auch kontrovers diskutiert. Die Großzügigkeit der Fuge ermöglicht eine sehr gute Grundrissgestaltung des Gewerberiegels. Für den westlichen Baukörper, in dem die Wohnnutzung angeordnet ist, entstehen jedoch Schallschutzprobleme, die vom Preisgericht kritisch gesehen werden. Die Verteilung der unterschiedlichen Nutzungen ist gut nachvollziehbar. Die Grundrisse folgen einem klaren, kompakten und funktionalem Typus. Hervorzuheben ist die Lage und Gestaltung der Gebäudezugänge, diese ermöglichen eine eindeutige Orientierung. Die Anordnung und Größe des Pocketparks schaffen eine Freiraumqualität, die dem Ort gerecht wird, zugleich entsteht eine angemessene Distanz zwischen Hochhaus und dem Wohngebäude. Die Fassadengestaltung der neuen Baukörper bezieht ihren Ausdruck aus der jeweiligen Nutzung. Der westliche Wohnriegel ist gut proportioniert, wird von gut nutzbaren Austrittbalkonen charakterisiert. Der Gewerberiegel hingegen wird durch die Horizontalität der Deckenbänder und die Großzügigkeit der Verglasung bestimmt. Der Anteil der Glasflächen hat jedoch innerhalb der Jury kontroverse Diskussionen ausgelöst und wurde insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit eher kritisch betrachtet. Alles in allem eine sehr eigenständige und reife Arbeit, die einen sehr guten Beitrag geliefert hat.