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Award / Auszeichnung | 11/2021

FIABCI Prix d’Excellence Germany 2021

BRICKS – Transformation des historischen Postgeländes zum Wohn- und Gewerbeareal

DE-10827 Berlin, Hauptstraße

Gold-Gewinner Wohnen

Trockland Management GmbH

Investor*in, Projektentwicklung

GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten; Groß- und Einzelhandel, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 02/2017
    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Trockland erhält Baugenehmigung für zwei Neubauten mit 127 Mietwohnungen im Höfe-Ensemble „BRICKS Berlin Schöneberg“. Denkmalgeschütztes Pförtnerhäuschen von Neubau überkrönt

Berlin, 02. März 2017. Trockland hat die Baugenehmigung für zwei Neubauten im Objekt „BRICKS Berlin Schöneberg“ erhalten und geht somit in die letzte Phase der Wiederbelebung eines bedeutenden Gewerbedenkmals. Auf dem fast 12.000 m² großen Grundstück zwischen Hauptstraße 27-29 und Belziger Straße 33 befinden sich das ehemalige, zwischen 1901-32 erbaute Postamt Schöneberg und das Postfuhramt West mit ihren Erweiterungsbauten, die in den Jahren aufgrund von Platzmangel und im Zuge der Modernisierung nötig wurden. Eigentümer und Bauherr Trockland erwarb das unter Denkmalschutz stehende Areal 2014 und sanierte die Bestandsbauten seitdem sukzessive.

Einer der Neubauten wird die Lücke zwischen dem Postgebäude und dem Nachbargrundstück auf der Hauptstraße schließen. Bereits zwischen 1926 und 1933 sollte der Lückenschluss erfolgen; durch den durch die Weltwirtschaftskrise hervorgerufenen Geldmangel wurden die Pläne seinerzeit nicht umgesetzt. Die Pläne von Trockland nehmen Bezug zur damaligen Idee. Der Neubau wird fast 8.500 m² Nutzfläche umfassen, auf denen Gewerbe- und Wohneinheiten entstehen. Während im Erdgeschoss sowie im 1. OG Einzelhandel und Büroeinheiten errichtet werden ‒ darunter ein rund 700 m² großer denn’s Biomarkt ‒ werden sich in den Etagen zwei bis sechs bzw. sieben insgesamt 107 Mietwohnungen befinden. Die Wohnungen sind zwischen 33 und 152 m² groß und weisen überwiegend einen Studiocharakter auf. Zusätzlich gibt es familientaugliche Einheiten mit bis zu fünf Zimmern. Die Wohnungen sind größtenteils mit Balkonen oder Loggien ausgestattet.

Auf der rückseitigen Belziger Straße entsteht ein weiteres Wohnhaus mit 20 Mietwohnungen. Die Besonderheit hier: Der Neubau wird über einem der denkmalgeschützten Bestandsbauteile, dem Pförtnerhäuschen, „schweben“. Möglich ist dies durch Stützen, die das Gebäude tragen. Alle Wohnungen werden mit Balkonen oder Loggien ausgestattet, eine Gemeinschaftsterrasse mit Begrünung dient den Mietern als Erholungs- und Austauschmöglichkeit. Der Zugang zu den Wohnungen wird durch eine Freitreppe sowie einen Aufzug ermöglicht. In das ehemalige Pförtnerhäuschen wird ein Café einziehen.

Historie findet sich in Architektursprache wieder

Die namensgebenden Ziegel finden sich auch an den Fassaden der Neubauten wieder. Nach Entwürfen des renommierten Architekturbüros GRAFT werden sich beide Gebäude optisch der Bestands- und der Nachbarbebauung anpassen, sind gleichzeitig aber auch von einer zeitgemäßen eigenen Architektursprache gezeichnet. Straßenseitig wird die Optik der Neubauten durch Vollziegel dominiert. Für ein lebendiges Erscheinungsbild sorgen Lochfassaden, Staffelgeschosse und organische Strukturen.

„Wir freuen uns, dass wir unsere Idee eines ‚Kiez im Kiez‘ aufgreifen und so den Akazienkiez erweitern können. Wir wollen mit BRICKS eine Symbiose aus Alt und Neu schaffen, gleichzeitig soll eine gelungene Mischung aus Wohnen, Gewerbe, und Gastronomie entstehen“, so Heskel Nathaniel, CEO und Geschäftsführer von Trockland.

Bereits jetzt sind 85 Prozent der Gewerbeflächen in den historischen Gebäuden vermietet. Neben einer Hoch- und einer Grundschule gehören u.a. ein Taekwondo-Studio sowie einige junge Unternehmen zu den Mietern in BRICKS. Weitere Bestandsflächen, wie die ehemalige Werkstatthalle im Innenhof, werden sukzessive für neue Mieter saniert. Derzeit sind noch zwei Gewerbeflächen im Haupthof sowie im ehemaligen Kesselhaus verfügbar, die sich insbesondere für eine gastronomische Nutzung anbieten.

Höfe als Begegnungszonen

Das Quartier weist die berlintypische Blockinnenbebauung auf. Besonders sind jedoch die mäanderartig angelegten Höfe mit den unterschiedlichen denkmalgeschützten Bauteilen. Durch die Neubauten werden weitere Flächen entstehen, die privaten und öffentlichen Raum vereinen und die alle vom Autoverkehr befreit sind. Erstmalig wird eine Durchwegung von der Hauptstraße in die Belziger Straße für Passanten möglich sein. „Die Höfe der beiden Neubauten werden wir für unsere Mieter und Gäste einladend gestalten. Die ersten Innenhöfe haben wir bereits mit einer nicht alltäglichen Begrünung und einem durch die Geschichte des Standortes inspirierten Wandgemälde der Illustratorin und Architektin Emma Rytoft ausgestattet. Die Landschaftsarchitektur werden wir auch in den Innenhöfen der Neubauten fortsetzen und um Spielflächen für Kinder ergänzen“, erklärt Gesine Lenz, Projektmanagerin für BRICKS Berlin Schöneberg. Sie führt fort: „Wir legen viel Wert auf eine geschmackvolle offene Gestaltung, die BRICKS zu einem angenehmen Lebensraum für Mieter und Besucher macht.“

Beurteilung durch das Preisgericht

An der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg wurde das historische Postgelände revitalisiert, mit zwei Neubauten erweitert und die Dächer für die gewerbliche Nutzung aktiviert. Auf rund 32.000 m² ist ein modernes, der Öffentlichkeit zugängliches Ensemble mit Büros, Restaurants, Geschäften und Wohnungen entstanden Die verschiedenen Gebäude zeichnen sich durch ihren jeweiligen individuellen Charakter aus, der aus der Entstehung der Gebäude in verschiedenen Jahrzehnten resultiert: Der östliche Teil des Grundstücks wurde in den Jahren 1901 bis 1919 nach den Plänen der Architekten Otto Spalding und Luis Ratzeburg für die Deutsche Reichspost erbaut und bis 1932 unter der Leitung des Architekten Fritz Nissle erweitert. Die im Stil der Moderne gehaltenen Erweiterungsbauten tragen dem Umstand Rechnung, dass die Reichspost zum damaligen Zeitpunkt motorisiert wurde. Abgerundete Baukörper mit stark horizontaler Fassadengliederung bilden einen Kontrast zum ursprünglichen Postamt. Die denkmalgeschützten Bestandsgebäude gliedern die Fläche in mehrere Innenhöfe, die eine Aufwertung erfuhren, dabei jedoch ihren ursprünglichen Gewerbehof-Charakter beibehalten. Um sich in das bestehende Ensemble einzufügen, erhielten auch die Neubauten Ziegelfassaden, sodass die Tradition der denkmalgeschützten Flächen durch die Revitalisierung behutsam aufgenommen und fortgeführt wird. In Anlehnung an die historischen Hofdurchfahrten erhielt das Gebäude einen großzügigen Durchgang von der Hauptstraße in den Hof. Der Anschluss in der bestehenden Baulücke in der Hauptstraße an die Giebelwand des Postgebäudes und an den Nachbarn Hauptstraße 30 erfolgt über ein Zurückschwingen der Fassade, die in diesem Bereich zu einer geneigten Dachfläche wird, ebenso im mittleren Teil der Fassade. Neben dem repräsentativen Eingang im Erdgeschoss entstanden an der Fassade zur Hauptstraße außerdem markante Fensterboxen und zurückschwingende Balkone in den oberen Geschossen.
BRICKS Areal

BRICKS Areal

Blick von der Hauptstraße

Blick von der Hauptstraße

Blick von der Belziger Straße

Blick von der Belziger Straße