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Workshopverfahren | 07/2016

MetroPark RBS Worblaufen

Gewinner

Holzer Kobler Architekturen

Architektur

Weber + Brönnimann AG - Ingenieure

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

StÀdtebauliches Konzept
Mit der Strukturierung der Baukörper und der Idee der Freiraumvernetzung betont das Projekt einen klaren Bezug zum Bahnhofzugang als Passage. Gleichzeitig entscheidet sich die Gesamtanlage fĂŒr einen Bezug zum neuen Stadtgrundriss, der mit der FĂŒhrung der Worblaufenstrasse unter den Gleisen hindurch, also mit der Aufhebung der niveaugleichen Gleisquerung ausgelöst wurde. Die Vorbereiche des östlichen Zugangs werden als Wegbeziehungen und Vernetzung zu den QuartierrĂ€umen und als Anschluss zu den Bushaltestellen verstanden. Die Bauten bieten auf den direkt zugĂ€nglichen Ebenen mit öffentlichen Nutzungen eine entsprechende massvolle Aktivierung der kommerziellen BedĂŒrfnisse an. Durch die Anordnung der Baukörper und deren Dimensionierung entsteht ein FreiraumgefĂŒge, das massstĂ€blich zwischen bestehenden HochhĂ€usern, dem Strassenraum, dem Bahnhofzugang Ost und im grösseren Zusammenhang mit dem Aare-Raum vermitteln will. Der Bebauungsvorschlag setzt (wie auch die VorschlĂ€ge der anderen Teams) einen Neubau der Untergrundgaragen voraus. Die dadurch freigespielten Vorbereiche zur Worblaufenstrasse werden zurĂŒckhaltend aber durchaus adĂ€quat zur Adressbildung und fĂŒr eine gezielte AufenthaltsqualitĂ€t genutzt. Die klaren architektonischen Ausdrucksformen der Bauvolumen tragen zur Orientierung bei.
Bebauung
Der Projektvorschlag ordnet die Bauten einem klar ablesbaren Bild der jeweiligen Nutzungsart zu. Jeder Baukörper drĂŒckt aus, was in ihm steckt, was seine Hauptnutzung sein soll und bezieht sich gleichzeitig gezielt auf sein jeweiliges Umfeld. Der Baukörper des Hochhauses (M1) wird in der Gleisgabelung als SolitĂ€r weiterentwickelt. Dazu erhĂ€lt das GebĂ€ude eine Erweiterung auf der Westseite. Damit werden teilweise grosszĂŒgigere 28 Wohnungsgrundrisse ermöglicht. Vor allem aber soll das GebĂ€ude damit einen prĂ€ziseren Ausdruck als Konus (Keil) im Gleisfeld erhalten. Der detaillierte Nachweis zu einem erfolgreich umsetzbaren inneren rĂ€umlichen Mehrwerten ist allerdings noch nicht restlos erbracht. Die durchaus faszinierende ErgĂ€nzung setzt den Bau in ein neues Licht und lĂ€sst weiteres Optimierungspotential vermuten. Der BĂŒrobau (O1) schafft eine kompakte, klar formulierte IdentitĂ€t am Osteingang. Die Anordnung der Nutzungen ist gut nachvollziehbar und in den Bewegungs- und BegegnungsablĂ€ufen stĂ€rken sie das Konzept des Bahnhofzugangs und das Thema Arbeiten am Bahnhof. Die beiden Wohnbauten setzen die Geste einer feinmassstĂ€blichen Reaktion auf den Dichtepunkt Bahnhof fort. Sie sind zudem als Wohnbauten klar erkennbar und lassen gute Wohnungsgrundrisse zu. Die Bauten fordern ein rĂ€umlich vernetztes ZusammenfĂŒgen mit dem bestehenden Quartier.
Freiraum
Die konzeptionelle Vorgabe des Freiraumes wird gut umgesetzt. Allerdings werfen die Bereiche rund um die Wohnbauten Fragen auf. So wird versucht, die Durchwegung zwischen den beiden Wohnbauten auch als Wohnaussenraum mit AufenthaltsqualitÀt zu gestalten, was noch nicht restlos gelingt. Im Gegensatz zur angesprochenen Wegverbindung bleibt der Zwischenraum O1 / O2 eine Terrasse. Damit entsteht allerdings eine schwierig zuzuordnende FreiflÀche. Ob sie wirklich als SpielflÀche taugen mag, bleibt zweifelhaft.
WĂŒrdigung
Die strukturelle und architektonische QualitĂ€t des Projektvorschlages nimmt einen passenden Bezug zur Örtlichkeit. Es entsteht ein entschiedener Schritt zu mehr UrbanitĂ€t am Ort des Bahnhofes, ohne aber den immer noch spĂŒrbar lĂ€ndlichen bzw. landschaftlichen Bezug zu vernachlĂ€ssigen Die MassstĂ€blichkeit ist entschieden gewĂ€hlt und lĂ€sst dennoch nachhaltig eine Weiterentwicklung ohne BrĂŒche zu. Mit den einzelnen Baukörpern werden QualitĂ€ten im direkten Umfeld gefördert, die dem Ort gerecht werden. In kleinen Aufenthaltsbereichen werden die QualitĂ€ten entwickelt, die verbunden mit den vorgesehenen Nutzungen machbar sind. Der Ort wird so aufgewertet ohne aus ihm mehr machen zu wollen als er ist: Ein Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs mit einem auch architektonisch vermittelnden Bezug zum Wohnquartier Worblaufen und seinem landschaftlichen Umfeld.

Auftraggeberin / Totalunternehmerin: Losinger Marazzi www.metropark.ch