Award / Auszeichnung | 10/2021
Architektur-Preis des BDA Sachsen 2021
©Brigida González
Der neue Grundschulcampus „In der Gartenstadt“
84. Grundschule Dresden-Hellerau, Gesamtsanierung und Erweiterung
DE-01109 Dresden, Heinrich-Tessenow-Weg 28
Anerkennung
Tragwerksplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Schulen
-
Projektgröße:
4.001m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2017
Fertigstellung: 01/2020
Projektbeschreibung
Vom Einzelgebäude zum Schulcampus
Um den kontinuierlich steigenden Schülerzahlen der Stadt Dresden zu begegnen, wurde das denkmalgeschützte Schulgebäude der 84. Grundschule um einen Neubau und durch die Einbindung des ehemaligen Feuerwehrgebäudes erweitert. Der Neubau verbindet die historischen Gebäude miteinander und fügt ein bauliches Gesamtensemble, das sich schützend um den neuen Campusplatz legt. Rückseitig stellt der Neubau die Verbindung zu den grünen Gärten der Stadt her und gliedert die weitläufigen Freiflächen des Schulgeländes.
Die herausgehobene Stellung des denkmalgeschützten Hauptgebäudes unterstreichend, ordnet sich der Neubau mit den beiden Verbindungsbauten zurückhaltend in das Ensemble ein. Der Neubau integriert sich in den Stadtteil Hellerau über seine Typologie, die die Nebengebäude auf dem Gelände zitiert, sowie über seine ortstypischen Bauformen und Materialien. Die für Hellerau typische Form der Holzpergola findet sich als Motiv in der Fassade des Neubaus und der Ausbildung des Laubenganges wieder.
Um den kontinuierlich steigenden Schülerzahlen der Stadt Dresden zu begegnen, wurde das denkmalgeschützte Schulgebäude der 84. Grundschule um einen Neubau und durch die Einbindung des ehemaligen Feuerwehrgebäudes erweitert. Der Neubau verbindet die historischen Gebäude miteinander und fügt ein bauliches Gesamtensemble, das sich schützend um den neuen Campusplatz legt. Rückseitig stellt der Neubau die Verbindung zu den grünen Gärten der Stadt her und gliedert die weitläufigen Freiflächen des Schulgeländes.
Die herausgehobene Stellung des denkmalgeschützten Hauptgebäudes unterstreichend, ordnet sich der Neubau mit den beiden Verbindungsbauten zurückhaltend in das Ensemble ein. Der Neubau integriert sich in den Stadtteil Hellerau über seine Typologie, die die Nebengebäude auf dem Gelände zitiert, sowie über seine ortstypischen Bauformen und Materialien. Die für Hellerau typische Form der Holzpergola findet sich als Motiv in der Fassade des Neubaus und der Ausbildung des Laubenganges wieder.
Beurteilung durch das Preisgericht
Bullerbü liegt in Sachsen! Beim Betreten des Schulgeländes am üppig grünen Dresdner Stadtrand läuft die Zeit gleich langsamer und ein Gefühl von „Heile-Weltauf-dem-Lande“ kommt auf. Dabei ist die Grundschule nicht klein, 200 Kinder werden hier unterrichtet. Das umfangreiche Raumprogramm bedingt durch Schul- und Hortangebote verteilt sich jedoch geschickt auf Bestands- und Neubauten: das alte Schulgebäude von 1913, eine ehemalige Feuerwehrstation und einen langgestreckten Neubau, der die bestehenden Baukörper verbindet.
Die Bauten umgrenzen dreiseitig einen Vorplatz, der als Verteiler zu den Gebäuden fungiert. Da sich der Hof um einen kleineren Bestandsbau windet, wirkt er etwas beengt, wird jedoch dadurch belebt, dass sich alle Gebäude über Türen oder Verglasungen zum Außenraum öffnen.
Besondere Aufmerksamkeit kam der Relation von alt und neu zu. Das Motiv des Satteldachs wird in den Neubau übersetzt, Material und Farbe der Fassaden- und Dachflächen setzen sich fort. So entsteht das schlüssige Bild eines zusammenhängenden Ensembles. Statt den Bruch zum Alten zu suchen, wird der Bestand mit zeitgenössischer Handschrift weitergebaut.
Bemerkenswert ist die detailgenaue Sanierung im alten Schulbau mit reichhaltiger Textur und Farbigkeit. Im Kontrast dazu steht der Neubau mit zurückhaltend hellen Wandoberflächen und Einbauten. Tageslicht durch- flutet die neuen Klassenräume und Flurbereiche dank großer Öffnungen über die gesamte Gebäudelänge.
Die gelungene Ensemblewirkung muss hervorgehoben werden. Durch die intelligente Aufteilung des Raumbedarfs konnte nicht nur die Bausubstanz selbst, sondern auch ein bisschen Dorfschulaura in Hellerau bewahrt werden. Die Schule verkauft jetzt T-Shirts – knallbunt und mit abstrahierter Ensemblesilhouette in Bauklötzchenoptik. Astrid Lindgren hätte es gefallen.
Die Bauten umgrenzen dreiseitig einen Vorplatz, der als Verteiler zu den Gebäuden fungiert. Da sich der Hof um einen kleineren Bestandsbau windet, wirkt er etwas beengt, wird jedoch dadurch belebt, dass sich alle Gebäude über Türen oder Verglasungen zum Außenraum öffnen.
Besondere Aufmerksamkeit kam der Relation von alt und neu zu. Das Motiv des Satteldachs wird in den Neubau übersetzt, Material und Farbe der Fassaden- und Dachflächen setzen sich fort. So entsteht das schlüssige Bild eines zusammenhängenden Ensembles. Statt den Bruch zum Alten zu suchen, wird der Bestand mit zeitgenössischer Handschrift weitergebaut.
Bemerkenswert ist die detailgenaue Sanierung im alten Schulbau mit reichhaltiger Textur und Farbigkeit. Im Kontrast dazu steht der Neubau mit zurückhaltend hellen Wandoberflächen und Einbauten. Tageslicht durch- flutet die neuen Klassenräume und Flurbereiche dank großer Öffnungen über die gesamte Gebäudelänge.
Die gelungene Ensemblewirkung muss hervorgehoben werden. Durch die intelligente Aufteilung des Raumbedarfs konnte nicht nur die Bausubstanz selbst, sondern auch ein bisschen Dorfschulaura in Hellerau bewahrt werden. Die Schule verkauft jetzt T-Shirts – knallbunt und mit abstrahierter Ensemblesilhouette in Bauklötzchenoptik. Astrid Lindgren hätte es gefallen.
©Brigida González
Der Laubengang des Neubaus zitiert die fĂĽr Hellerau typische Holzpergola.
©Brigida González
Der Neubau integriert sich ĂĽber seine Typologie sowie seine ortstypischen Bauformen und Materialien.
©Brigida González
©Brigida González
Von allen Räumen im EG des Neubaus gibt es einen direkten Zugang ins Freie.
©Brigida González
Das Schulgebäude von 1913 wurde denkmalgerecht saniert.