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Verhandlungsverfahren | 10/2021

Generalplanungsleistungen für den Ersatzneubau des Freibades in Biberach

Zuschlag

asp Architekten GmbH

Architektur

wh-p Ingenieure

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Architektonisches Konzept

Städtebauliche Einbindung
Aus der komplexen Nutzungsmischung des geplanten Neubaus aus Freizeitbad, Eissporthalle, Sauna, Verwaltung und Tiefgarage ergeben sich unterschiedliche und differenzierte Kriterien für eine interessante, komplexe und reizvolle Planungs- und Bauaufgabe. Ein harmonisches Zusammenspiel aller Parameter ist die Grundvoraussetzung für ein zukünftig optimal funktionierendes Freizeitbad. Zusätzlich zu allen funktionalen Aspekten ist die differenzierte heterogene Umgebung des Sportparks mit der unterschiedlichen städtebaulichen Morphologie des Umfelds zu betrachten. Die lokalen Eigenheiten und Qualitäten, die Eigenschaften der Nachbarschaft, die Rahmenbedingungen, eventuell limitierende Faktoren, aber auch scheinbar verborgene Möglichkeiten wurden analysiert und bewertet. Durch diese Arbeitsmethodik wird es gelingen, für den Ort und die Aufgabe eine optimale und maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln.
Die städtebauliche Leitidee des Gesamtkonzepts verfolgt eine lineare, höhengestaffelte Raumstruktur zwischen Konrad-Adenauer-Ring und dem angrenzenden Landschaftsraum mit der Wohnbebauung im Erlenweg. Dadurch entsteht einerseits eine neue Raumkante im Übergang zu den Großstrukturen der Schul-, Sport- und Verwaltungsbauten entlang des Konrad-Adenauer-Rings, anderseits durch die Topografie der Dächer ein angemessener Übergang zur niedrigen kleinteiligen Wohnbebauung im Erlenweg.

Die Umgebung und die Integration der topografisch angelegten Freiflächen entwickeln für die neue Anlage des Sportparks nachhaltig prägende und gleichermaßen identitätsstiftende Gestaltungsleitlinien. Daraus können sich ganz selbstverständlich stadträumliche, architektonische und auch funktionale Ansätze ableiten lassen, die respektvoll im Umgang miteinander und für die Gesamtanlage stärkend in Erscheinung treten.
Die bestehende Topografie kann die Bühne und den gestalterischen Rahmen bilden. Es entsteht das Bild einer sich aus dem vorhandenen Ort heraus entwickelten Landschaft, die spielerisch, geradezu selbstverständlich die verschiedenen Funktionseinheiten in sich aufnimmt. Die horizontalen Dächer, die der Topografie folgen, werden zum neuen Markenzeichen des Sportparks mit Wiedererkennungswert. Belebende und differenziert ausgearbeitete Bereiche im Inneren und im Freien können so den Badegästen angeboten werden. Jede Funktion und jede Attraktion können nachvollziehbar ihren ganz speziellen Bestimmungsort finden, harmonisch eingebettet in eine schöne Landschaft, in die Topografie, in die Umgebung des Ortes.
Die Platzierung des Baukörpers und der erforderlichen Freiflächen auf dem Grundstück erfordert einen hoch sensiblen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Flächen. Die zentrale Leitidee an diesem exponierten Ort ist die Einbettung des Neubaus in den bestehenden Stadt- bzw. Landschaftsraum.

Die städtebauliche Situation wird in einem klaren, selbstbewussten, kompakten nach allen Seiten orientierten Baukörper widergespiegelt. Durch das Konzept der Verschmelzung von Architektur und Topografie wird die Flächenversiegelung insgesamt geringgehalten. Es entstehen vielfältige Synergien und neue Möglichkeiten der Freiflächennutzung bzw. optionale Erweiterungsmöglichkeiten auf dem bestehenden Grundstück. Als Ergebnis entsteht Raum, der für neue Ideen bzw. neue Nutzungen in der Zukunft offensteht.
Das Gesamtkonzept der gestalteten Landschaft lässt an diesem Ort die Architektur mit der Topografie im stadträumlichen Übergang miteinander verschmelzen. Das Volumen des Baukörpers wird durch die Einbettung in die Landschaft angemessen reduziert und fügt sich dadurch harmonisch in die gesamtstädtebauliche und landschaftliche Situation ein.

Architektonische Leitidee
Die zentrale architektonische Idee ist die Kommunikation des Baukörpers, die durch die allseitig verglasten Außenfassaden umgesetzt wird. Die Umgebung sowie die bestehenden Bäume reflektieren sich in den transparenten Glasflächen, so dass die Gebäudehülle fast immateriell wirkt.
Durch das umlaufende Fassadengewand entsteht ein spannender Dialog zwischen dem Baukörper und seiner Umgebung. Das neue Freizeitbad am Sportpark Rheinhöhe wird zum Blickfang und zum neuen architektonischen Wahrzeichen. Es entstehen spannende Blickbeziehungen zwischen Außen- und Innenraum. Der Sportpark weckt die Neugier der Umgebung bzw. der Nutzer und stahlt eine hohe ästhetische Gesamtwirkung aus.

Es wird eine dreigeschossige Anlage vorgeschlagen, deren Geschossdecken und begrünten Dachflächen sich formal aus den Landschaftslinien der Topografie entwickeln. Durch eine einladende Geste wird der Haupteingang formuliert und ist für die Bade- bzw. Eisportgäste gut auffindbar. Unter der weit auskragenden Dachlandschaft öffnet sich hier der Blick in den Innenraum des Sportparks. Passanten und Spaziergänger können vom Vorplatz bereits einen Blick erhaschen und das lebendige Treiben im Innenraum bestaunen.
An diesem landschaftlich exponierten Ort mit dem erhaltenswerten Baumbestand entwickelt sich konzeptionell wie selbstverständlich das Bild eines Blätterdaches, das in einer spielerischen Abstraktion im architektonischen Raum entsprechend umgesetzt wird. Die Wirkung der Assoziation verspricht hier ein spannendes innenräumliches Erlebnis mit hohem Aufenthaltswert für die Bade- und Eissportgäste. Es entsteht eine angenehme warme Haptik im Innenraum der Anlage an diesem exponierten Ort.

Das architektonische Konzept verfolgt die Leitidee gestaltete Landschaft als Rauminszenierung zu verstehen und angemessen umzusetzen. Es entsteht kein klassisches Haus, sondern die räumliche Interpretation eines Bildes. Ein Raumkontinuum, das der Topografie folgt und auf verschiedenen Ebenen die unterschiedlichen Nutzungen in einem spannenden räumlichen Dialog umsetzt.
Das Zusammenspiel aller baulichen und landschaftlichen Überlegungen wird maßgeblich zur Belebung der Innenräume beitragen. Horizontale Dachflächen in unterschiedlichen Höhen, auf Baumstützen ruhend, werden die Atmosphäre einer Sport- und Erlebniswelt in der Wahrnehmung aller Sinne nachhaltig unterstützen.