Eingeladenes Konkurrenzverfahren | 11/2021
Mainzer Zollhafen - Hafeninsel 1
©renderwolf für zanderrotharchitekten, Berlin
Der neue 4-geschössiger Quartiersblock in bester Wasserlage
1. Rang
Architektur, Stadtplanung / Städtebau
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Die Hafeninseln
Die Hafeninseln im historischen Becken des alten Zollhafens sind von Wasser umgeben, lösen sich vom Festland, sind Inseln im Rhein und in der Stadt. Zugänglich nur über Brücken gibt es keinen Autoverkehr, keinen Lärm, eher Räume für Aufenthalt als für Bewegung.
Die Stadt mit ihrem Getriebe ist nah, aber nicht bestimmend, genauso wie der Lärm gewerblicher und industrieller Nutzungen hörbar, aber nicht störend ist. Jede Hafeninsel bildet eine Gemeinschaft mit einem eigenen Charakter, auf dem Hof begegnen sich die Nachbarn, man grüßt sich selbstverständlich, da man sich mindestens vom Sehen kennt - vielleicht wird mehr daraus. Wer den Hof betritt wohnt hier oder besucht jemanden – diese Klarheit in der Definition von öffentlichen, privaten und gemeinschaftlichen Räumen ist das Gegenteil von anonymer Großstadt – Nachbarschaft im besten Sinne.
Der Küferhof
Die Typologie des Hofes schafft auf der Außenseite private Bereiche. Im normalen Festlandstädtebau führt dies zu Konflikten mit der Öffentlichkeit der Straßen, im Zollhafen grenzen hier die Wohnungen mit ihren Gärten und privaten Freibereichen an die Grachten. Alle Wohnungen sind mit ihren Wohnbereichen zum Wasser ausgerichtet, können Blick auf und Ruhe durch die Grachten und das Hafenbecken genießen.
Erschließung
Die Erschließung aller Wohneinheiten erfolgt vom Hof aus, für die Erdgeschosswohnungen als direkter Zugang, für die Obergeschosswohnungen über 4 in den Ecken des Hofes platzierte Treppenhäuser.
Die Lage der witterungsgeschützten Eingangsbereiche mit direkt zugeordneten Abstellbereichen belebt den Hof, die Fokussierung aller Erschließungen maximiert die Möglichkeiten sich zu begegnen und macht die Bewohner zu Bewohnern des Küferhofes.
Die Treppenhäuser besetzen die geometrisch ungünstigen schlecht belichteten Innenecken und ermöglichen den angrenzenden Wohnungen größtmögliche Privatheit.
Wohnungen
Die Einfachheit der Erschließungsstruktur nutzt mit ihrer Regelmäßigkeit die Irregularitäten des Städtebaus für Wohnungen unterschiedlichster Qualitäten.
Die größeren Wohnungen mit 3 oder 4 Zimmern haben entweder einen komplett durchgesteckten Wohnbereich mit Blick zur Gracht und zum Hof oder diesen in einen Bereich Wohnbereich zur Gracht und einen Küchenbereich zum Hof. Die kleineren Wohnungen sind ausschließlich zum privaten Außen orientiert, die Ecken nehmen insbesondere barrierefreie Wohnungen auf.
Das 4-geschossige Bauteil nimmt besondere Wohnformen auf. Im Erdgeschoss befinden sich direkt vom Hof aus zugängliche Gartenwohnungen, die beiden Geschosse darüber sind Maisonettewohnungen, die über einen Laubengang im 1.OG erschlossen sind.
Dachgarten
Auf Grund der urbanen Dichte fehlende Freibereiche auf dem Boden werden auf den Dächern bereitgestellt. Die Dächer sind -wie der Hof- für alle zugänglich und nutzbar. Dezentrale Angebote für die Bewohner ermöglichen vielfältige Nutzungen des Freiraums.
Die Hafeninseln im historischen Becken des alten Zollhafens sind von Wasser umgeben, lösen sich vom Festland, sind Inseln im Rhein und in der Stadt. Zugänglich nur über Brücken gibt es keinen Autoverkehr, keinen Lärm, eher Räume für Aufenthalt als für Bewegung.
Die Stadt mit ihrem Getriebe ist nah, aber nicht bestimmend, genauso wie der Lärm gewerblicher und industrieller Nutzungen hörbar, aber nicht störend ist. Jede Hafeninsel bildet eine Gemeinschaft mit einem eigenen Charakter, auf dem Hof begegnen sich die Nachbarn, man grüßt sich selbstverständlich, da man sich mindestens vom Sehen kennt - vielleicht wird mehr daraus. Wer den Hof betritt wohnt hier oder besucht jemanden – diese Klarheit in der Definition von öffentlichen, privaten und gemeinschaftlichen Räumen ist das Gegenteil von anonymer Großstadt – Nachbarschaft im besten Sinne.
Der Küferhof
Die Typologie des Hofes schafft auf der Außenseite private Bereiche. Im normalen Festlandstädtebau führt dies zu Konflikten mit der Öffentlichkeit der Straßen, im Zollhafen grenzen hier die Wohnungen mit ihren Gärten und privaten Freibereichen an die Grachten. Alle Wohnungen sind mit ihren Wohnbereichen zum Wasser ausgerichtet, können Blick auf und Ruhe durch die Grachten und das Hafenbecken genießen.
Erschließung
Die Erschließung aller Wohneinheiten erfolgt vom Hof aus, für die Erdgeschosswohnungen als direkter Zugang, für die Obergeschosswohnungen über 4 in den Ecken des Hofes platzierte Treppenhäuser.
Die Lage der witterungsgeschützten Eingangsbereiche mit direkt zugeordneten Abstellbereichen belebt den Hof, die Fokussierung aller Erschließungen maximiert die Möglichkeiten sich zu begegnen und macht die Bewohner zu Bewohnern des Küferhofes.
Die Treppenhäuser besetzen die geometrisch ungünstigen schlecht belichteten Innenecken und ermöglichen den angrenzenden Wohnungen größtmögliche Privatheit.
Wohnungen
Die Einfachheit der Erschließungsstruktur nutzt mit ihrer Regelmäßigkeit die Irregularitäten des Städtebaus für Wohnungen unterschiedlichster Qualitäten.
Die größeren Wohnungen mit 3 oder 4 Zimmern haben entweder einen komplett durchgesteckten Wohnbereich mit Blick zur Gracht und zum Hof oder diesen in einen Bereich Wohnbereich zur Gracht und einen Küchenbereich zum Hof. Die kleineren Wohnungen sind ausschließlich zum privaten Außen orientiert, die Ecken nehmen insbesondere barrierefreie Wohnungen auf.
Das 4-geschossige Bauteil nimmt besondere Wohnformen auf. Im Erdgeschoss befinden sich direkt vom Hof aus zugängliche Gartenwohnungen, die beiden Geschosse darüber sind Maisonettewohnungen, die über einen Laubengang im 1.OG erschlossen sind.
Dachgarten
Auf Grund der urbanen Dichte fehlende Freibereiche auf dem Boden werden auf den Dächern bereitgestellt. Die Dächer sind -wie der Hof- für alle zugänglich und nutzbar. Dezentrale Angebote für die Bewohner ermöglichen vielfältige Nutzungen des Freiraums.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf ist als strukturell klassischer Wohnungsbau angelegt, in dem die Wohnungen über vier Treppenräume als 4- bis 5-Spänner erschlossen werden. Als Konsequenz dieser Typologie sind die Wohnungen z. T. nur einseitig orientiert, dann aber – richtigerweise – zu den attraktiven Außenseiten der Hafeninsel. Das gewählte Erschließungskonzept führt zu einer großen Vielfalt gut nutzbarer Wohnungstypen mit einer hohen Flexibilität in der Grundrissgestaltung (z. B. durch Schaltbarkeit von Wohnungen).
Für den viergeschossigen, zum Hafenbecken hin orientierten Gebäudeteil sollte anstelle der Kombination aus EG-Wohnungen mit aufgesetzten Maisonetten die Anordnung von drei Townhouses geprüft werden. Dies könnte auch Vorteile in Bezug auf den baulichen Brandschutz mit sich bringen (Verzicht auf Flächen für Anleiterung möglich).
Die Fassaden des Gebäudes werden in ihrem grundsätzlichen Ausdruck und Qualität positiv bewertet. Die Verwendung einer lokal typischen Materialität wird begrüßt, auch die Vorschläge für Fassadenbegrünungen in den Hofbereichen.
Die großzügige und zugleich differenzierte Gestaltung des Innenhofs der Hafeninsel als halböffentlicher Raum wird als sehr gelungen eingeschätzt und führt zu einer sehr guten Orientierung, Adressbildung und Nutzbarkeit des Hofes. Insbesondere die großzügige Adressbildung der vier Hauseingänge vom Innenhof wird sehr positiv bewertet. Insgesamt überzeugt der Entwurf als konzeptionell, typologisch und funktional besonders überzeugender Beitrag zum Wettbewerb, der in Bezug auf sein äußere Erscheinungsbild noch Optimierungspotentiale aufweist.
Für den viergeschossigen, zum Hafenbecken hin orientierten Gebäudeteil sollte anstelle der Kombination aus EG-Wohnungen mit aufgesetzten Maisonetten die Anordnung von drei Townhouses geprüft werden. Dies könnte auch Vorteile in Bezug auf den baulichen Brandschutz mit sich bringen (Verzicht auf Flächen für Anleiterung möglich).
Die Fassaden des Gebäudes werden in ihrem grundsätzlichen Ausdruck und Qualität positiv bewertet. Die Verwendung einer lokal typischen Materialität wird begrüßt, auch die Vorschläge für Fassadenbegrünungen in den Hofbereichen.
Die großzügige und zugleich differenzierte Gestaltung des Innenhofs der Hafeninsel als halböffentlicher Raum wird als sehr gelungen eingeschätzt und führt zu einer sehr guten Orientierung, Adressbildung und Nutzbarkeit des Hofes. Insbesondere die großzügige Adressbildung der vier Hauseingänge vom Innenhof wird sehr positiv bewertet. Insgesamt überzeugt der Entwurf als konzeptionell, typologisch und funktional besonders überzeugender Beitrag zum Wettbewerb, der in Bezug auf sein äußere Erscheinungsbild noch Optimierungspotentiale aufweist.
©zanderrotharchitekten, Berlin
Städtebauliche Einbindung M 1:500
©zanderrotharchitekten, Berlin
Lageplan M 1:200
©zanderrotharchitekten, Berlin
Pictogramme Konzept
©zanderrotharchitekten, Berlin
Blick auf das historische Becken des alten Zollhafens