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3. Rang 4 / 4

Eingeladenes Konkurrenzverfahren | 11/2021

Mainzer Zollhafen - Hafeninsel 1

4. Rang

caspar.

Architektur, Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser setzen sich auf sehr konsequente Weise mit den Fragestellungen einer flexiblen und anpassungsfähigen Grundrissstruktur auseinander: Das gewählte Konzept beruht auf einem Schottenbauweise in Kombination mit einer innen liegenden Schacht- und Versorgungszone, in der Küchen und Bäder auf unterschiedliche Weise angeordnet werden können. Dies wird durch die Jury sehr positiv gesehen. Für die Erschließung der Wohnungen werden sieben Erschließungskerne vorgeschlagen. Dieser sehr hohe Erschließungsaufwand führt zwangsläufig zu einer stark eingeschränkten Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Konzepts. Auch konzeptionell kann die Anordnung der Treppenräume nicht überzeugen: So wird im Lageplan eine starker Bezug von Lage und Breite der Treppenräume zu befestigten, gemeinschaftlichen Außenbereichen an den Grachten erzeugt. Dieser Bezug besteht jedoch bei genauerer Betrachtung der Grundrisse und Ansichten lediglich in relativ kleinen Türöffnungen; tatsächlich schließen die dreiläufigen Treppen und die flankierenden, geschlossenen Wandbereiche die Treppenräume gegenüber den Außenbereichen deutlich ab. Die Anbindung der inselseitigen Randbereiche der Quergrachten an den öffentlichen Raum des Loop wird auch bei diesem Entwurf kritisch beurteilt. Die Fassadengestaltung wird durch die Verfasser bewusst sehr zurückhaltend gewählt. Auf einem Sockel aus geschliffenem Beton ruhen drei mit Ziegelmauerwerk verblendete Obergeschosse. Die Beschränkung auf nur ein Fensterformat, in der Regel paarweise angeordnet, wird insgesamt als zu stark reduziert erachtet, um das Gebäude angemessen zu gestalten und zu gliedern. Die eher breiten, flächigen geschlossenen Fassadenteile im Bereich der Treppenräume werden grundsätzlich kritisch gesehen. Insbesondere gilt dies für die dem Hafenbecken zugewandte Nordostfassade. Trotz der genannten kritischen Aspekte wird der Entwurf von der Jury als interessanter Beitrag zu den Fragestellung von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Wohnungsbau anerkannt.
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