DMK Award für nachhaltiges Bauen 2021

Der Tierpark Sababurg verzeichnet jährlich steigende Besucherzahlen.
Mit einem neuen Eingangsgebäude hinter dem historischen Parkeingang wird auf die jährlich wachsenden Besucherzahlen reagiert und eine angemessene Eingangssituation geschaffen. An zentraler Stelle sind neben Informations- und Verkaufsbereichen für die Besucher auch Räumlichkeiten für die Verwaltung mit Büroräumen untergebracht.
Ein neuer Imbissbereich westlich vom Hauptgebäude komplettieren die Eingangs- und Ausgangssituation.
Die Gebäude sind in massiver Bauweise unter Einhaltung der Anforderungen der ENEV 2016 errichtet. Alle Dachflächen sind, unter Einhaltung der Flachdachrichtlinien, extensiv begrünt.

Das Eingangsgebäude ist auf zwei Ebenen organisiert.
Dem Besucher präsentiert sich ein Baukörper mit freiem Grundriss und einem Flugdach, das von einem zurückgesetzten Kern durchdrungen wird.
Das weit auskragendes Holzdach empfängt den Besucher und lässt die neue Eingangssituation bereits von Weitem erkennen. Unterseitig mit Brettschichtholzplatten beplankt ruht das Dach auf geschälten Eichenstämmen, die zusammen mit dem Bauherren und dem Revierförster im umliegenden Reinhardswald ausgesucht wurden, und überdeckt als Wetter- und Sonnenschutz die Kassen- und Zugangsbereiche.

Die freie Grundrissgestalltung im Erdgeschoss sorgt für eine klare und nachvollziehbare Bewegungsführung und schafft gleichzeitige Plätze und Aufenthaltsbereiche im Außenraum.
Unabhängig vom Tierpark und separat zugänglich befindet sich direkt am Eingang das Informationszentrum für den Naturpark Reihnhardswald.
Nach Süden hin liegen öffentliche Bereiche, mit Kassen, Informations- und Verkaufsfläche.
Über eine bodentiefe Pfosten-Riegel-Fassade öffnet sich der Shopbereich transparent zum Park hin und vermittelt fließende Übergänge in die Parklandschaft.
Direkt am Eingang gelegen sorgt ein 360° Tresen für reibungslose Arbeitsabläufe. An ruhigen Tagen kann der Betrieb effizient von 1 Arbeitskraft organisiert werden während an stark frequentierten Tagen zusätzlich zwei Kassenhäuschen mit vier Kassen optional in Betrieb genommen und die Besucher direkt in den Park leiten können.

Für optimierte Abläufe im Betrieb, ohne den Besucherverkehr zu beeinträchtigen, sind die nach Norden angrenzenden Lager- und Verwaltungsbereiche sowohl vom Shop als auch separat zugänglich. Ein großer Lagerraum für den Verkaufsbereich kann direkt von Außen angedient werden.
Die hier mit einer horizontalen Lärche-Holzschalung verkleideten, geschlossen Fassadenbereichen schaffen den Bezug zur umgebenen Natur und erzeugt eine warme Atmosphäre.
Über einen zentralen Flur werden Personal WC’s, Tresorraum, EDV-ELT-Technikraum sowie ein Büro erschlossen.

Durch ein offenes Treppenhaus gelangt man in das Obergeschoss. Hier befinden sich vier Doppelbüros, ein Lagerraum für Büromaterial sowie eine Teeküche im Flurbereich. Die Fassade im OG wird in Anlehnung an die denkmalgeschützte Bestandsmauer mit einem regionalen Wesersandsteinen aus Bad Karlshafen verblendet. Die sich im darunterliegenden Shopbereich ablesbare Kontur des Kernes wird mit dem gleichen Sandstein verblendet und schafft somit den Bezug von Ober- und Untergeschoss sowie Innen- und Außenraum.

Westlich vom Eingang liegt der Imbiss mit Infrastruktureinrichtung. Der Baukörper greift Elemente des Eingangsgebäudes auf und wird auch in seiner Textur analog gestaltet.
Unter einem auskragenden Holzdach befindet sich der Küchenbereich mit Ausgabe in südöstlicher Richtung. Mit einer horizontalen Holzschalung wird die Verbindung zum Erdgeschoss des
Eingangsgebäudes geschaffen. Der Grundkörper, analog zum Eingangsgebäude mit Sandstein verblendet, ist in einen öffentlichen Bereich mit Besucher WCs (Damen, Herren, Behinderte) und einen dem Imbiss zugeordneten Bereich aus Lagerfläche mit angrenzendem Personalraum und WC gegliedert. Die Anlieferung erfolgt getrennt vom Besucherverkehr auf der Nordseite direkt von außen.