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Einstufiger, nichtoffener städtebaulicher Realisierungswettbewerb | 11/2021

Otto-Bauder-Anlage – Neues Wohnquartier in Mannheim-Seckenheim

Anerkennung

Preisgeld: 7.000 EUR

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die im Schwarzplan erkennbare wohlproportionierte Körnigkeit wird als konzeptioneller Einstieg zur Lesbarkeit des Entwurfes positiv bewertet. Die Arbeit bietet dadurch einen unaufgeregten klassisch orthogonalen Entwurfsansatz an, der die städtebauliche Grundstruktur der Anrainerquartiere sowohl in der Flächeninanspruchnahme als auch in Ihrer Dichte angemessen respektiert. Die städtebauliche Leitidee entspringt aus der Genese einer robusten Freiraumstruktur. Insgesamt gruppieren sich fünf Baufelder mit einer vielfältigen Gebäudetypologie um die neue „Grüne Mitte“. Dieser freiraumrelevante Ansatz erlaubt es, u.a. durch die Integration des vorhandenen Baumbestandes, einen „gewachsenen“ Quartierspark bereits zu Beginn der Ansiedlungsentwicklung bereitzustellen. Der dazugehörige Quartiersplatz ergänzt dieses Freiraumangebot nicht nur für die zukünftigen Bewohner*innen um zusätzliche wertvolle öffentliche Räume des Austausches, des Aufenthaltes und der Begegnung, sondern lädt auch die bereits existierende Nachbarschaft zur Mitnutzung ein. Dass die „Grüne Mitte“ auch Aufgaben des Regenwassermanagements und der Freizeitaktivitäten erfüllt, bereichert den Mehrwert dieses Lösungsansatzes. Die Sinnhaftigkeit und räumlich-gestalterische Qualität der sogenannten Entreeplätze werden in Frage gestellt. Die Verknüpfung mit dem Umfeld wird über die Integration und die Anknüpfung an vorhandene Rad- und Fußwegstrukturen erfüllt. Auch funktionale Anforderungen in Bezug auf Ver- und Entsorgungswege, alternative Mobilitätsnagebote oder Regenwassermanagement werden nachgewiesen. In den Randbereichen werden im Übergang zu den bestehenden Nachbarbebauung Reihen- und Doppelhausstrukturen platziert, wohingegen die „Grüne Mitte“ von insgesamt drei Wohnblöcken und gemeinschaftlich genutzten Innenhöfen geprägt wird. Die Eignung des Konzeptes für gemeinschaftliche Wohnprojekte und Wohnformen wird über diese Wohnblöcke nachgewiesen. Die Qualität der Wohninnenhöfe kann jedoch aufgrund der reduzierten Darstellung/Ausarbeitung nur erahnt werden. Die Raumproportionen der Innenhöfe hinterlassen offene Fragen im Hinblick auf die üppig dargestellten Baumgruppen, unter denen sich jeweils die Tiefgaragen befinden. Die dezentrale unterirdische Parkierung kann auch Sympathien für sich gewinnen, wenngleich deren Erschließung sowie insgesamt die Durchfahrtsberechtigung des MIV durch das Quartier kritische Fragen aufwirft. Ebenso kontrovers werden die Qualitäten eben dieser Straßenräume diskutiert, die durch ihre vergleichsweise lieblose Ausarbeitung und die zusätzlichen privaten Angebote zum Ruhenden Verkehr nicht überzeugen können. Ferner wird kritisiert, dass die Erschließungsstruktur einen Großteil des wertvollen vorhandenen Baumbestandes gefährden oder gar zerstören wird. Die Straßenräume leisten keinen adäquaten Beitrag für den öffentlichen Raum. Die städtebaulichen Kennziffern der BGF und der Wohneinheiten insgesamt liegen im überdurchschnittlichen Bereich und kennzeichnen die städtebauliche Dichte des Entwurfes. Insgesamt bietet der Entwurf mit seiner städtebaulichen Leitidee eine Reihe von zu würdigenden Ansätzen in Bezug auf die Aufgabenstellung und eine ortsverträgliche Siedlungserweiterung für Seckenheim.
Perspektive

Perspektive

Lageplan

Lageplan

Quartiersplatz

Quartiersplatz

Wohnhof

Wohnhof