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Award / Auszeichnung | 09/2021

Architekturpreis der Stadt Leipzig 2021

Der neue Vorplatz bildet die Adresse der
Forschungseinrichtung.

Der neue Vorplatz bildet die Adresse der Forschungseinrichtung.

DBFZ Technikum Deutsches Biomasseforschungszentrum

DE-04347 Leipzig, Torgauer Str. 116

Preis

Schulz und Schulz

Architektur

Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2020

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum beschäftigt sich mit der Gewinnung und Nutzbarmachung von erneuerbaren Energien aus Biomasse. Diesem Zukunftsthema angemessen Raum und Gestalt zu geben, ist eine schöne Herausforderung. Sie wird noch mal höher, wenn dies an einer Ausfallstraße geschehen soll, die von städtebaulicher Heterogenität geprägt ist und zwischen Produktionsbetrieben und Rotlichtetablissements Adressbildung zumindest nicht einfacher macht. Die Entwurfsverfasser drehen die Schwächen des Ortes ins Positive und rücken das Gebäude ganz weit nach vorne an die Straße. So entsteht Präsenz, Halt und Haltung. Das Ensemble besteht aus zwei Hauptvolumen, einem hohen Büro- und Seminargebäude, das an der Straße Leuchtturmfunktion übernimmt und einem flacheren und langen Technikumsgebäude, das sich in die Tiefe des Grundstücks entwickelt. Die beiden präzise gesetzten Stadtbausteine werden verbunden durch ein mäandrierendes eingeschossiges Band. Das Band ist im Erdgeschoss des Bürogebäudes als Seminarbereich ablesbar, wird dann Verbindungselement und große offene Torgeste und beherbergt weiter die seitlich ans Technikum angefügten Labore. Es entsteht eine Gesamtkomposition, die identitäts- und adressstiftend ist und in ihrer Geometrie und Reduktion der Mittel Eleganz und Skulpturalität ausstrahlt. Nach außen korrespondiert die Nutzung des Hauses mit der Wahl des Materials Holz, einerseits als konstruktiv eingesetzter Baustoff und andererseits als kraftvoll schwarz lasierte Hülle. Ungewöhnlich (noch!) im Forschungs- und Wissenschaftsbau, stellt das Material die Verbindung her zur Biomasse. Das Gebäude selbst wird quasi zum Abbild der Forschungsinhalte und zur Philippika für ein neues Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen. Das DBFZ hat Weitblick bewiesen, das zu ermöglichen, stärkt es nicht nur die Adressbildung, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Institution. Die Konstruktion als weitgehend vorgefertigte Systembauweise in Holz bzw. Holz-Beton-Verbund bietet viele Vorzüge vom geringen CO2-Fußabdruck über eine Verkürzung der Bauzeit auf der Baustelle bis hin zu einem besseren Raumklima, einhergehend mit höherer Behaglichkeit für die Beschäftigten des Forschungszentrums. Die Jury würdigt den Beitrag als sehr gelungene Symbiose aus präziser Setzung, klarer Adressbildung, hoher Funktionalität und Nutzungsflexibilität, hoher Detailqualität und einer Nachhaltigkeit, die sich nicht als Add-On oder als Feigenblatt versteht, sondern selbstverständlicher Teil des Ganzen ist. So kann gutes Bauen in Zukunft gelingen.
Der fünfgeschossige Bürobau mit angegliedertem Konferenzzentrum macht von weitem darauf aufmerksam.

Der fünfgeschossige Bürobau mit angegliedertem Konferenzzentrum macht von weitem darauf aufmerksam.

„Holz, soweit das Auge reicht“ ist das Motto des Projekts.

„Holz, soweit das Auge reicht“ ist das Motto des Projekts.

2008 gegründet und in Leipzig auf einer vormals
rudimentär bebauten Brache beheimatet, benötigte
die Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland ein Hauptquartier mit neuen Büros und einem Technikum mit Hallen und Laboren.

2008 gegründet und in Leipzig auf einer vormals rudimentär bebauten Brache beheimatet, benötigte die Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland ein Hauptquartier mit neuen Büros und einem Technikum mit Hallen und Laboren.