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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2021

Erneuerung der Schulanlage Mühlematt in Belp (CH)

2. Rang

Preisgeld: 40.000 CHF

Rolf Mühlethaler Architekt

Architektur

MAURUS SCHIFFERLI, LANDSCHAFTSARCHITEKT

Landschaftsarchitektur

PIRMIN JUNG

Brandschutzplanung, Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Erlangung von Variabilität und Flexibilität in guten Raumstrukturen ist das Ziel dieses Entwurfs. Seine Architektur wird konsequent als ein „Struktur-Gerüst mit sehr weitgehenden Freiheiten des Gebrauchs“ entwickelt, bei dem das gemeinsame Aneignen und das kooperative Entwickeln im Zentrum stehen. Das Prinzip der Begegnung auf Augenhöhe widerspiegelt sich bereits in der gewählten Typologie einer zweigeschossigen Anlage, die sich - auf dem heutigen Spielfeld – selbstbewusst in den Kontext integriert. Ihre Zentrierung schafft qualitätsvollen Umraum an der Schnittstelle zur kleinmassstäblichen Nachbarschaft, die bewegte Silhouette verführerische Identität. Besonders wird die vermittelnde Wirkung von kleineren Bauten zum Umfeld geschätzt: die grosszügige Veloeinstellhalle, die mit dem Hauptbau einen qualitätsvollen, offenen Ankunftsraum formt, oder der strassenseitige Musikpavillon zum Bach, der Angebote für eine erweiterte Öffentlichkeit schafft. Unterschiedliche Arealzugänge erzeugen Durchlässigkeit und Vernetzung.
(…)
Zusammenfassend wird mit dem vorliegenden Beitrag ein äusserst konsequentes, aber auch sensibel eingefügtes und fein austariertes Konzept vorgeschlagen, in dem nur wenige Fragen offen bleiben (Etappierung, Separierung von Zugängen und Bereichen für Primar- und Sekundarschule, Einsehbarkeit Turnhalle, Brandschutz). Das Thema der Wandelfähigkeit wird mit Raffinesse und Intelligenz in Architektur übersetzt und trägt den vielfältigen Anforderungen der Aufgabe auf erstaunlich „einfache“ Weise Rechnung. Als enorm zukunftsorientiertes, aber auch sehr radikales Schulmodell wird der Vorschlag als höchst wertvoller Beitrag sehr kontrovers diskutiert, ja intensiv debattiert; in der Schlussdiskussion wird er aber – vor allem im Hinblick auf ökonomische Faktoren und Fragen der massstäblichen Eignung als Primarschule – für eine Umsetzung unter den Vor-gaben der Gemeinde Belp als allzu anspruchsvoll eingestuft.