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Einladungswettbewerb | 11/2021

Neubau Gascade-Zentrale in Kassel

Blick von Südwesten

Blick von Südwesten

1. Preis

Preisgeld: 40.000 EUR

Störmer Murphy and Partners

Architektur, Landschaftsarchitektur

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung, TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude ist gut positioniert und eindeutig in seiner Typologie. Es nimmt einerseits die Ausrichtung des Bahnhofs samt der Gleisanlagen und die Gebäudeflucht des Neubaus vom Fraunhofer Institut auf. Andererseits entwickelt es durch eine dreigliedrige Figur eine gute Fernwirkung. Das Gebäude tritt als eigenständiger Solitär in Erscheinung. Ob die Erweiterung, wie von Verfassen vorgeschlagen, Richtung Osten oder Richtung Westen erfolgen sollte, wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Die Adresse des Hauses ist gemäß der Logik der städtebaulichen Konzeption an der Joseph-Beuys-Straße angeordnet. Die gesamte Eingangszone ist im Außenraum durch das gegenüber der Straße zurückgesetzte Gebäudevolumen großzügig dimensioniert und entwickelt eine einladende Geste. Im Schnittpunkt der drei Riegel ist in nachvollziehbarer Weise das Eingangsfoyer angeordnet. Die hier geplanten, in einem Luftraum offengeführten Treppen lassen einen spannungsvollen vertikalen Raum entstehen. Die Dimensionierung dieses Raumes wird als zu klein angesehen, da dieser wichtige Schnittpunkt, an dem eine beiläufige Kommunikation entstehen könnte, weitgehend als Verkehrsfläche genutzt wird. Insgesamt wird die Eingangssituation als zu eng und durch die Schließung angrenzender Wände als wenig attraktiv bewertet. Der Gebäudetypus ist leistungsfähig sowohl in Bezug auf eine flexible Nutzung als auch variable Organisation. Die Tiefe der Grundrisse lässt attraktive Raumbereiche im Inneren entstehen. Eine teilweise Fremdvermietbarkeit ist herstellbar. Die Lage des Kasinos im Erdgeschoss wird positiv bewertet. Ebenso die angrenzende Terrasse im Freien, die allerdings etwas knapp an der Straße gelegen ist und durch Bepflanzung o.ä. zu schützen wäre. In diesem Zusammenhang wird der Vorschlag der Verfasser, die Stellplätze in einem Parkhaus entlang der Clara-Immerwahr-Straße anzuordnen, nachvollziehbar. Die Besprechungsräume sind knapp bemessen, ebenso die Erschließungsfläche vor den Konferenzräumen im Erdgeschoss. Die Küchenanlieferung wird in der dargestellten Form nicht funktionieren. Die vorgeschlagene Dachterrasse im fünften Obergeschoss wird begrüßt. Die Anmutung des Hauses wird ambivalent besprochen. Die angedachte Bekleidung des Hauses mit Photovoltaikelementen, die Begrünung des Parkhauses, die begrünten Dachflächen oder die Vorschläge zum Betrieb des Hauses unterstützen die Haltung von GASCADE, die durch Funktionalität, Nachhaltigkeit und Energie geprägt ist. Zugleich werden Zweifel geäußert, ob die Entmaterialisierung der Fassaden das Gebäude in seiner abstrakten Erscheinung zu einfach und abweisend macht. Die angedachte Plastizität, die durch die geneigten PV- Elemente entstehen kann, wirkt diesem entgegen und stärkt den architektonischen Ausdruck Die baulichen Kennwerte des Beitrages liegen im Vergleich der eingereichten Beiträge im unteren Bereich, wodurch eine Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb erwartet werden kann. Alles in allem würdigt das Preisgericht die städtebaulichen und gebäudetypologischen Entscheidungen der Verfasser. Auch die Auseinandersetzung mit den Zielen und Inhalten von GASCADE und deren Übertragung in ein architektonisches Thema werden positiv bewertet. Die tatsächliche Anmutung des Hauses bedarf noch einer äußerst subtilen Betrachtung.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Atrium

Atrium

Kasino

Kasino