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Award / Auszeichnung | 12/2021

1. Baden-Württembergischer Landschaftsarchitektur-Preis 2022

Hanns-Glückstein-Park

DE-68161 Mannheim

Auszeichnung Kategorie "Gestaltung des Wohn- und Arbeitsumfelds"

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Stadt Mannheim

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 06/2018

Projektbeschreibung

Verhandlungsverfahren: https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/179600
Wettbewerb: https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/141946

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Hanns-Glückstein-Park ist dreiseitig umrahmt von städtebaulichen Kanten angrenzender, bestehender und neuer Quartiersbebauungen. Der dreieckige Grundriss des Parks ist durch die angrenzende Bahnlinie vorgegeben.
Die rechtwinklige Spitze des Dreiecks zur Bestandsbebauung hin, wird behutsam mit einer geringen Intervention durch eine Spielfläche in den bestehenden Park integriert. Mit seinem wertvollen Altbaumbestand wird dieser nur an einer Seite durch eine lineare Baumreihe räumlich gefasst und ermöglicht den angrenzenden Straßenraum langfristig zu beschatten. Dem gegenüber wird die freie Baumstellung des Parks in Richtung der Stadtvillen beibehalten und löst sich in Richtung der Neubauten auf. Damit entsteht ein wechselvolles Spiel zwischen Licht und Schatten.

Die Entwurfsverfasser überzeugen durch ihre Mitwirkung an den städtebaulich Setzungen von Punkthäusern in Richtung Bahngelände. Die Schaffung einer großzügigen torartigen Situation ermöglicht eine räumliche Erweiterung des Parks und nimmt damit wie selbstverständlich den historischen Lokschuppen in das Parkensemble mit auf. Die Topografie des bestehenden Parks und der Altbaumbestand bleiben erhalten und werden in die neue Gestaltung integriert.

Die klare und stringente Gestaltung des Spiel- und Bewegungsbereichs setzt sich kontrastreich zu den frei eingestreuten Bestandsbäumen ab. Mit eigenständigen gestalterischen Mitteln gelingt es, den Konflikt zwischen Spielbereich und Straßenraum ideenreich und innovativ zu lösen. Die räumlich notwendige Abgrenzung der Spielflächen zum Straßenraum hin wird durch die Integration von transluzenten, farblich bewusst abgesetzten Kunststoffelementen aufgebrochen. Es vermittelt zwischen Innen und Außen. Daran angegliedert entstehen Nischen und kleinräumige Situationen im Innenbereich der Spielfläche, die mit vielfältigen Spielgeräten und Bewegungselementen aufgewertet werden. Sehr angenehm wird hier der Baustoff Holz verwendet, welcher einen eher wohnlichen Charakter der Spielanlage generiert. Die farbliche Gestaltung aus warmen Farbtönen unterstützt diesen Wohn-Wohlfühlcharakter.
Dem gegenüber werden die Höhenunterschiede durch einfache Aufkantungen aus Beton, als baulich interpretierte Höhenlinien gegenübergestellt. Der Werkstoff Beton nimmt sich gegenüber den sonstigen Baumaterialien zurück und findet sich als breite Bänderung in den Wegeinfassungen der Parkwege, aber auch in den baulichen Abgrenzungen zum Straßenraum wieder. Damit gelingt es ein großes Ganzes zu schaffen.

Die Möblierung des Parks wird sehr behutsam eingesetzt. Multicodierte Bereich zur Aneignung als Sitzflächen, meist mit integrierten komfortablen Holzelementen, ermöglichen eine vielfältige Nutzung des Parks zu allen Jahreszeiten, im Schatten, in besonnten Bereichen oder in Zwischenbereichen.
Die angenehme offene Gestaltung mit wenigen Ausstattungselementen und Einbauten lassen eine soziale Kontrolle zu und ermöglichen den Nutzern eine vielfältige und angstfreie Aneignung dieses hochwertigen städtischen Parks.