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Interdisziplinärer nichtoffener einphasiger städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit Ideenteil | 11/2021

EZ-Campus Plus – Berliner Standort für das Bundes­ministe­rium für wirt­schaftliche Zusammen­arbeit und Entwicklung (BMZ)

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

wulf architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Planstatt Senner

Landschaftsarchitektur

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1005 schlägt zwei den Bestand zu einem Ensemble im Park ergänzende Baukörper vor. Zur Anhalter Straße steht der 8-geschossige Baukörper welcher mit einem kräftigen Unterschnitt vom großzügigen Vorplatz erschlossen wird. Der hintere, 14-geschossige Bau steht folgerichtig parallel zum Gropiusbau. Dadurch entsteht eine lebendige, gut nachvollziehbare Komposition, jedoch wird die Höhe des nördlichen Baukörpers aufgrund der Nähe zu dem Areal der Topografie des Terrors kritisch gesehen.

Die vier Volumina sind über einen erdgeschossigen Sockel verbunden, welcher zusammen mit dem 1.Obergeschoß die Nutzungen des Konferenzzentrums, der Presse und der Kantine sinnvoll aufnimmt. Ein großzügiger Einschnitt belichtet als grüner Hof zudem den Sockelbereich und erzeugt räumliche Qualitäten. Innen-räumlich sind so die Neubauten mit den Bestandsbauten gut nutzbar verbunden. Auf der geschützten Dachterrasse ergibt sich das Äquivalent im Außenraum. Hier sind ungestört Austausch und Kommunikation der Akteure im Freien vorstellbar. Durch den vorgeschlagenen Sockel gelingt die Einbindung der bestehenden Anlieferung des Deutschlandhauses. Das charakteristische Fenster desselben erhält nun einen adäquaten Kontext.

Für den städtischen Außenraum verhindert die innenräumliche Verbindung im Sockel eine öffentliche Wegeführung des Grundstücks im Bereich zwischen Bestand und Neubauten und ebenso die Sichtbeziehung von der Anhalter Straße zum Martin-Gropiusbau. Dieser Verlust einer Blickachse wird kritisch betrachtet, während die dadurch entstehende funktionale Verbindung gelobt wird. Die landschaftliche Fortsetzung des Robinienwäldchens bis an die Stresemannstraße ist ein guter Beitrag für die Öffentlichkeit. Das Potenzial eines gut bespielbaren Außenraumes bleibt jedoch zu unkonkret.

Die beiden aufsteigenden Baukörper sind mit einer Kantenlänge von 36m kompakt organisiert. Eine zentrale Erschließung ermöglicht außenliegende Nutzungsflächen, welche durch die Verdrehung der Baukörper interessante Ausblicke erwarten lassen. Zweigeschossige Wintergärten mit besonderen, flexiblen Nutzungen dienen als Kommunikationszonen für die Mitarbeiter. Diese akzentuieren die Baukörper wechselnd zu den verschiedenen Himmelsrichtungen und bieten einen räumlichen Mehrwert. Die qualitative Gleichwertigkeit einzelner Büroräume wird insgesamt positiv bewertet.

Die Arbeit stellt einen sehr wertvollen und konsequenten Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.