Städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung Malerviertel III in Dormagen

Die Verfasser entwickelt ein Quartier, das mit einem urbanen Auftakt zur Haberlandstraße eine klare Adresse bildet. Entlang der K 12 und zum Malerviertel I entstehen Nachbarschaften mit einem Mix aus Geschosswohnungsbau und Reihenhäusern, die sich um Wohnhöfe gruppieren. Die Nachbarschaften werden durch zwei Stichstraßen erschlossen. In der Mitte des Quartieres entsteht ein großzügiger Park, der im Süden in eine Retentionsfläche übergeht. Entlang der K12 wird der Park als linearer Freiraum weitergeführt. Der Auftakt ins Quartier entlang der Haberlandstraße ist städtebaulich gut ablesbar, jedoch ist es bedauerlich, dass der öffentliche Raum den Platz, der sich zur Straße öffnet als Parkplatz ohne qualitätvolle Nutzung ausbildet. Der Straßenraum, insbesondere im Quartier an der K12 verschwingt, so dass sich überschaubare Einheiten bilden. Das Quartier am neuen Malerviertel wird durch eine Stichstraße entlang des Parks erschlossen. Der öffentliche Raum der Nachbarschaften wird durch Quartiersplätze rhythmisch gegliedert, die auch Übergange in den weitläufigen Park bilden. Die Jury kritisiert, dass der große zentrale Freiraum, der „Grüne Anger“, keinerlei Programmierung oder spannende Raumbildungen aufweist. Auch für die Retentionsfläche und den Freiraum entlang der K 12 werden keine Nutzungsangebote vorgeschlagen. Der Freiraum bleibt schematisch und kann so nur bedingt zu einer lebendigen Nachbarschaft beitragen. Die Anordnung der Gebäude nach einem sich immer wiederholenden Schema kann nicht recht überzeugen. Die Wohnhöfe bieten zwar ein schönes Angebot für die Anwohner, es bleibt jedoch offen, welchen qualitativen Beitrag sie in ihrer Programmierung zum wohnungsnahen Freiraum leisten können. Das vorgeschlagene Erschließungskonzept kann in seiner Funktionalität, insbesondere hinsichtlich der Erschließung der nördlichen Quartiersbausteine nicht überzeugen. Die Verfasser schlagen ein stabiles städtebauliches Gerüst vor, ein Beitrag zu einer innovativen, zukunfts-weisenden Quartiersentwicklung wird aber vermisst.