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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021

Campuserweiterung „Waldschule Walldorf“

1. Preis

Preisgeld: 28.000 EUR

Baur & Latsch Architekten

Architektur

OK Landschaft I Andreas Kicherer

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt durch ihre städtebauliche Setzung mit maßhaltigen und wohl proportionierten Bausteinen, die den Bestand sensibel ergänzen: Der neue Pavillon wird mit dem Bestand verschränkt, so dass die diagonale bestehende Zugangsachse weitgehend erhalten bleibt. Der Schulhof wird als großer zusammenhängender Platzraum begriffen, in den die Mensa als Herz des Gesamtgefüges verortet wird. Die ergänzenden Räume werden im Norden an den Hauptbaukörper angefügt und von der Aula her innenräumlich angebunden.
Der neue Pavillon lehnt sich an die Organisationsstruktur und die Architektursprache der bestehenden Pavillons an, auch die Oberlichter werden zitiert, lediglich der Ziegel der Bestandsbauten wird durch Holz als zeitgemäßes Material ersetzt. Die Grundrissstruktur mit dem Wechsel an Klassen- und Differenzierungsräumen entspricht den heutigen pädagogischen Erfordernissen. Die mittlere Erschließungszone wird der Topografie folgend angemessen umgesetzt und weist gute Aufenthaltsqualitäten auf. Die Ausrichtung der Außenklassenzimmer vermeidet gegenseitige Störungen mit dem Bestand.
Die eingeschossige Mensa schmiegt sich mit geringem Abstand an das Hauptgebäude – eine Fuge zur Sporthalle erlaubt die Wegeverbindung und Sichtbeziehung nach Norden.
Der Speisesaal der Mensa öffnet sich an 3 Seiten mit transparenten Fassaden zum Schulhof und tritt somit in einen Dialog mit der Campusmitte. Dies eröffnet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für die Schulgemeinschaft und ist ein wichtiger Impuls für die Neugestaltung der Freiräume der Campusmitte. Kritisch diskutiert wurde an dieser Stelle lediglich das zu aufwändige und voluminöse Dach mit seinen Oberlichtern.
Die Erweiterung auf der Nordseite gründet auf der sinnvollen Vergrößerung des Lehrerzimmers. Die flankierende Wegerampe mit Ausblicken in den Naturraum führt auf eine Treppenanlage, die die Besprechungsräume im Obergeschoß anbindet. Die resultierende Kubatur bildet einen schlüssigen räumlichen Abschluss des Parkplatzes, ist aber leider nicht barrierefrei erschlossen, da der Aufzug im Bestand verortet ist.
Positiv zu bewerten ist die Aufgliederung des Raumprogramms in die 2 Bausteine Mensa und Verwaltung – somit werden großflächige Eingriffe in den Baumbestand vermieden und der Fußabdruck der Neubaumaßnahmen minimiert.
Die bestehenden Wegesysteme können mit dem vorgeschlagenen Entwurf logisch weiterentwickelt werden.
Die Fassaden sind stimmig weiterentwickelt worden und setzen mit der Mensa neue Akzente.
Der respektvolle Umgang mit dem Gebäudebestand führt zu maßhaltigen Baukörpern, die eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten lassen. Insgesamt handelt es sich um einen Beitrag, der sowohl in seiner Setzung als auch in seiner architektonischen Ausformulierung überzeugt.
Lageplan

Lageplan