Wohnbebauung „Hubland Quartier V“ in Würzburg

Die Eigenständigkeit der Typologie dreier polygonaler Hofhäuser mit innerer Laubengangerschließung wird positiv gewürdigt. Die Setzung kann durch die eindeutige Adressbildung und Qualität der Zwischenräume überzeugen, wenngleich die Baukörper in Körnung und Höhe nicht zum Kontext vermitteln. Die räumliche Ausformulierung der Wohnatrien wird hinsichtlich Zuschnitt und entstehender Aufenthaltsqualität kontrovers diskutiert.
Die Anmutung und Gestalt der Baukörper kann durch die nicht nachvollziehbare Qualität der räumlichen Darstellungen nicht vermittelt werden. Die klare und unprätentiöse Ausformulierung und Fassaden der Baukörper wird jedoch grundsätzlich positiv beurteilt.
Die Wohnungsgrundrisse sind in Zuschnitt und Zonierung grundsätzlich nachvollziehbar und gut durchgearbeitet, wenngleich durch die polygonalen Baukörper unterschiedliche Wohnqualitäten hinsichtlich Belichtung und Ausrichtung entstehen. Größe und Zuschnitt der durchgesteckten Individualräume müssten teilweise überarbeitet werden.
Die gut proportionierten Zwischenräume lassen ein qualitätvolles Wohnumfeld und sinnvoll nutzbare Freianlagen zu.
Der konstruktive Versatz zwischen den Baukörpern und der Tiefgarage ist nicht nachvollziehbar. Die Hybridbauweise aus vorgefertigten Holzelementen in den Obergeschossen und Stahlbeton im Untergeschoss wird begrüßt und stellt einen zeitgemäßen Vorschlag zu Nachhaltigkeit und Bauzeit dar. Zu Energieeffizienz und Ökologie werden angemessene Vorschläge gemacht.
Die kompakten Baukörper und das positive A/V Verhältnis lassen eine wirtschaftliche Realisierung und Betrieb der Wohnanlage erwarten. Entfluchtung und Rettungswege sind über offene Laubengänge und die beiden entgegengesetzt angeordneten notwendigen Treppen gut gelöst.
Insgesamt wird der eigenständige Ansatz der Arbeit gewürdigt, wenngleich hinsichtlich der vermittelten Anmutung und der unterschiedlichen Wohnqualitäten auch Defizite zu bewerten sind.
Die Verfasser schaffen hohe Freiraumqualität, indem sie den umgebenen Grünraum in das Quartier hineinziehen. Auf der Südseite entsteht ein großzügiger Spiel- und Aufenthaltsbereich mit dem Gemeinschaftsraum als zentrales Element. Die innerhalb der Baukörper geschaffenen Innenhöfe besitzen jedoch aufgrund ihrer Enge wenig Aufenthaltsqualität.