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Award / Auszeichnung | 10/2021

Erlweinpreis 2020 - Architekturpreis der Landeshauptstadt Dresden

Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasium – Umbau, Sanierung und Erweiterung eines Gymnasiums mit Sporthalle, Pausenhof und Sportfreiflächen

DE-01069 Dresden, Bernhardstraße 18

Besondere Anerkennung

AGZ Zimmermann Architekten GmbH

Architektur

Architekturbüro Raum und Bau GmbH BDA/BDIA

Architektur

STORCH LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Landeshauptstadt Dresden

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen, Sport und Freizeit

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2016
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Eine wichtige Intention des Entwurfes war es, den Altbaubestand unter Wahrung seines historischen Charakters als integralen Teil der Gesamtbebauung zu begreifen und die Schnittstelle zwischen Alt und Neu deutlich wahrnehmbar zugestalten.
Das vorhandene, in den 1950er Jahren errichtete Schulgebäude dabei nicht nur den aktuellen technischen, energetischen und ökologischen Standards entsprechend zu erneuern sondern auch an zeitgemäße pädagogische Anforderungen anzupassen, stellte eine besondere Herausforderung der Aufgabe dar. So blieben z. B. die historischen Raumaufteilungen weitestgehend erhalten. Die künstlerische Gestaltung der Deckenerhebung im Foyer wurde restauriert und durch eine nach innen gewölbte Lampe im Stil der 50er Jahre zusätzlich beleuchtet. Der historische Haupteingang des Altbaus und dessen Vorplatz wurden unter Wahrung des ursprünglichen Zustandes restauriert
und aufgearbeitet.

Die Fassade des Neubaus wird durch eine leichte, vertikale Konstruktion aus Metall-Lisenen strukturiert, welche die dahinterliegenden, vorgefertigten Fertigteilpaneele mit integrierten Aluminium-Fensterelementen teilweise verdeckt.
Der Neubau wird mittels einer zentralen, unmittelbar an den Flur des Altbaus anknüpfenden und als „Schulstraße“ ausgebildeten Haupterschließungsachse
sowie daran anschließende „Stichstraßen“ zur Andienung der einzelnen Klassenraumcluster erschlossen. Im Erdgeschoss sind Foyer, Aula und Speiseraum als zusammenschaltbare Raumlandschaft mit multifunktionaler Nutzung inszeniert. Für in- und externe Veranstaltungen lassen sich durch flexible Wände unterschiedliche Raumgrößen und –zuschnitte herstellen.
Die Obergeschosse weisen eine identische Struktur hinsichtlich der Unterteilung in
Klassen-, Kurs- und Fachunterrichtsräume auf.

Freiraumplanerische Leitidee war, den Schulhof mit vegetativen und baulichen Elementen als in sich geschlossenen Campus zu gestalten, der sich zugleich mit der Umgebung verknüpfen sollte. Die Freianlage gliedert sich in den historischen Eingangsvorplatz, den Sitzplatz an der Mensa, den inneren Pausenhof mit schattigen Ruhebereichen sowie den weitläufigen Sportflächen. Der zentrale Pausenhof besticht mit einem Wechselspiel aus sonnigen und schattigen Bereichen. Letztere sind als kommunikative Grüninseln gestaltet worden. Hierfür wurden eigene Sitzelemente konzipiert. Großzügige Wiesenflächen, ein grünes Klassenzimmer und einzelne Spielangebote runden das vielseitige Campuskonzept ab.

Beurteilung durch das Preisgericht

Schulbauten sind generationsprägend und ein Abbild einer Gesellschaft. Die Entwurfsaufgabe bestand darin, ein denkmalgeschütztes Schulgebäude aus den 1950er Jahren in der Südvorstadt wiederzubeleben, mit den heute erforderlichen Funktionsflächen zu erweitern sowie um eine moderne Sporthalle und Außenanlagen zu ergänzen.
Der Erweiterungsbau fügt sich an das denkmalgeschützte Gebäude, ohne in dessen Struktur einzugreifen, ohne sich anzupassen und bildet am Standort der alten Sporthalle einen eigenständigen, selbstbewussten, kompakten Baukörper, der städtebaulich das Quartier im Südosten wieder schließt. Die Sporthalle steht in einem gebührenden Abstand zum Altbau. Es entsteht ein Innenhof, dessen Zonierung in verschiedenen Ausprägungen eine angenehme Aufenthaltsqualität bietet.
Der Mut zu einer schwarzen Fassade hebt den Erweiterungsbau von anderen Dresdner Schulneubauten ab. Der Einsatz von Sichtbeton, Betonwerkstein, schwarzen Metallgittern, blauen Farbakzenten und Holzelementen im Foyer des Erweiterungsbaus sowie die Verwendung von Holzmaterialien im anschließenden Multifunktionsraum bringen eine eigene Identität mit sich und schaffen eine angenehme Atmosphäre.
Die Jury würdigt den ganzheitlichen und nachhaltigen Umgang mit dem denkmalgeschützen Bestand, den Außenanlagen und der Innenraumgestaltung mit einer „Besonderen Anerkennung“ im Rahmen des Erlweinpreises 2020.
Lageplan

Lageplan

Ansicht von der Bernhardstraße

Ansicht von der Bernhardstraße

Ansicht von der Bernhardstraße

Ansicht von der Bernhardstraße

Foyer des sanierten Bestandsgebäudes

Foyer des sanierten Bestandsgebäudes

Deckenerhebung im Foyer

Deckenerhebung im Foyer

Sporthalle

Sporthalle

Umkleidebereiche der Sporthalle

Umkleidebereiche der Sporthalle

Eingang mit Treppe

Eingang mit Treppe

Pflanzung vor dem Eingang zur Mensa

Pflanzung vor dem Eingang zur Mensa

Historischer Eingang mit Brunnen "Junge Naturforscher"

Historischer Eingang mit Brunnen "Junge Naturforscher"

Historischer Brunnen "Junge Naturforscher"

Historischer Brunnen "Junge Naturforscher"

Luftaufnahme

Luftaufnahme

Kunst von Jan Grossmann "Linear 27/28" vor der Mensa

Kunst von Jan Grossmann "Linear 27/28" vor der Mensa

Pausenhof mit grüner Insel

Pausenhof mit grüner Insel

Sitzelemente

Sitzelemente

Pausenhof mit historischer Mauer

Pausenhof mit historischer Mauer

Blühende Spiegelrinden-Kirsche

Blühende Spiegelrinden-Kirsche

Freitreppe

Freitreppe

Mauer mit Gräsern

Mauer mit Gräsern

Sportflächen

Sportflächen

100-Meter-Rennbahn neben der Sporthalle

100-Meter-Rennbahn neben der Sporthalle

Bepflanzung an der Sporthalle

Bepflanzung an der Sporthalle

Staudenbepflanzung an den Sportflächen

Staudenbepflanzung an den Sportflächen