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Award / Auszeichnung | 11/2021

Aus­zeich­nung Vor­bild­licher Bauten im Land Hessen 2020

Stylepark Neubau am Peterskirchhof

DE-60313 Frankfurt am Main, Brönnerstraße 22

Auszeichnung | Bauen im Bestand

NKBAK

Architektur

Stylepark AG

Bauherren

Wagner Zeitter Bauingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 12/2018

Projektbeschreibung

Ein Wohn- und Geschäftshaus soll in einen Hinterhof erweitert werden. Das Besondere an dieser Bauaufgabe – entgegen üblicher Hinterhofsituationen – ist die Sichtbarkeit der neuen Bebauung von dem angrenzenden Peterskirchhof. Diese parkähnliche Anlage mit seiner umgrenzenden Friedhofsmauer ist denkmalgeschützt. Im Konzeptgedanken steht nicht eine Abgrenzung, sondern das Weiterbauen und die Akzentuierung der Zeitschichten im Vordergrund. Der Neubau wird daher mit einer Klinkerfassade auf die Friedhofsmauer aufgebaut. Das Sichtmauerwerk wird mit verschiedenen Steinformaten horizontal geschichtet, so dass sich das Schichten auch in der Materialität manifestiert.
Die Bebaubarkeit ist auf Grund der Abstandsregelungen begrenzt. Die Kubatur ist im Hinblick auf die Baumasse und die Belichtungssituationen präzise abgestimmt. Im Erdgeschoss wird eine im Bestand ansässige Gewerbeeinheit erweitert. In den Obergeschossen entstehen zwei Wohneinheiten. Diese sind ein Beitrag zur Verdichtung der Frankfurter Innenstadt mit der Schaffung von Wohnraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verlust gewohnter Nutzungen, Verkehrsführungen, das soziale Gleichgewicht und immer wieder die Entwicklung des Stadtbildes sind Themen in Frank­furts Innenstadt, die in großer Kontinuität kontrovers debattiert werden. Ausgerechnet das vergleichsweise kleine Erweiterungsprojekt einer privaten Marketingagentur für Architektur und Design in einem klassizistischen Mietshaus gibt nun einen viel beachteten Hinweis, wie Nachverdichtung, Nutzungsmischung, das Aufeinandertreffen von privatem und öffentlichem Raum und von unter­schiedlichen Zeitschichten auch in Frank­furts Innenstadt ohne weitere Verwerfungen gelöst werden können. Die Konsequenz erstaunt, mit der das verantwortliche Planungsbüro dabei den Rückgriff auf Bekanntes vermieden hat und sich ganz von der Funktion, dem Ort und den Mitteln zeitgenössischer, die Abstraktion wie das traditionelle Material nicht scheuender Gestaltung leiten ließ. Das erfolgreiche Projekt am nördlichen Innenstadtrand Frank­furts verdankt sich wie immer der besonderen Projektkonstellation und ist nicht wiederholbar. Die Aus­zeich­nung mit einem Preis für Architektur und Städtebau hält diesen besonderen Moment fest und dokumentiert seinen sozialen und gestalterischen Gehalt. Sie kann zugleich als Aufforderung verstanden werden, das Potenzial der vereinzelt erhaltenen klassizistischen Bauten am Innenstadtrand Frank­furts, entlang dem Zug der inneren Wallstraßen, für eine nach­haltige städtische Entwicklung insgesamt weiter auszuschöpfen.