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Award / Auszeichnung | 11/2021

17. Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung 2021

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Neubau Laborgebäude der Staatlichen Studienakademie Riesa

DE-01591 Riesa, Am Kutzschenstein 6

Lobende Erwähnung

dd1 architekten AKS BDA DWB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    1.115m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Das Gebäude ist ein einfach gegliederter, kompakter Baukörper mit einer Kantenlänge von 25,0m x 22,25m. Die Traufhöhe beträgt ca. 8,45m. Der Neubau befindet sich in der nordwestlichen Ecke des Betriebsgeländes der BA Riesa. Das unmittelbare bauliche Umfeld des geplanten Neubaus ist als heterogen zu bezeichnen. Deshalb reagiert der Neubau einerseits mit seiner Eingangssituation und seiner Ausrichtung auf die Bauhaupt- und Baunebenrichtungen der angrenzenden Häuser, andererseits unterscheidet er sich in Formensprache und Materialität von ihnen. Der Neubau ist zweigeschossig und nicht unterkellert. Das Gebäude ist als Massivbau realisiert, mit tragenden Wänden und Decken in Stahlbetonbauweise. Die tragenden Wände sind 25cm stark. Der geforderte Wärmeschutz nach EnEV 2016 wird mit einer 16cm starken Dämmschicht aus Mineralwolle erreicht.

Über einen gedeckten Zugang gelangt man in das Gebäude. Ein weiterer Zugang auf der Ostseite dient als Anlieferung für die Fachkabinette. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Eingang ins Fluchttreppenhaus, der nicht als öffentlicher Zugang vorgesehen ist. Durch einen Windfang gelangt man ins Foyer, von dem aus eine Treppe ins Obergeschoss führt. Die Geschosse sind jeweils mit einem Ringflur um einen Kern organisiert. Im Erdgeschoss nimmt der Kern den Sanitärbereich auf. Im Obergeschoss befinden sich dort der Beratungsraum für den StuRa, sowie ein Beratungs- und ein Aufenthaltsraum für wissenschaftliches Personal. Diese Räume sind über einen kleinen Lichthof natürlich belichtet und belüftet. Über diesen fällt zudem Licht in den Erschliessungsflur.

Die Raumhöhen betragen in Bereichen mit abgehängten Decken 3,00m. Die lichte Höhe für Deckeninstallationen beträgt 50cm, und ist damit relativ niedrig angesetzt. In den Räumen ohne Deckeninstallationen wird auf den Einbau einer Unterhangdecke verzichtet. Die Fenster haben eine Brüstungshöhe von 80cm und werden innerhalb der Fassade zu Fensterelementen zusammengefasst. Die lichte Öffnungshöhe der Fenster beträgt 210cm. Damit können auch die Seminarräume & Fachkabinette raumtief angemessen belichtet werden. Die Fensterflächen für die Büroräume sind etwas kleiner gehalten als die Fensterflächen für die Seminarräume und Fachkabinette.

Aus Gründen des sommerlichen Wärmeschutzes erhalten alle Fenster einen außenliegenden textilen Sonnenschutz. Die Fenster werden mit 90cm breiten Öffnungsflügeln versehen. Um eine effektive Nachtlüftung zu gewährleisten, werden die Fensterelemente mit opaken vertikalen Lüftungsklappen ausgestattet.

Die zu errichtende Hauptnutzfläche beträgt knapp 560m2. Zur Unterbringung der Haustechnik, insbesondere der Lüftung, sind die Decken dort wo notwendig abgehängt. Als Bodenbelag kommt in den Fluren, den Büros und den Seminarräumen Linoleum zum Einsatz in den Fachkabinetten wurde Feinsteinzeug eingebaut, ebenso in den beiden Foyerbereichen im Erdgeschoss und im Obergeschoss, sowie auf den Treppenstufen der vertikalen Haupterschließung. Das Fluchttreppenhaus besitzt einen staubbindenden Anstrich. Alle Massivwände sind verputzt. Wände und Decken haben einen Dispersionsanstrich. Im Flurbereich sind Schaukästen eingebaut, die über die laufenden Lehr- und Forschungstätigkeiten der BA Riesa informieren sollen. Die Schaukästen sind flächenbündig ausgeführt. Die Fensterelemente sind als Aluminiumkonstruktion wartungsarm ausgeführt. Das Flachdach besitzt eine Kunststoffabdichtung auf einer Gefälledämmung. Zum Schutz der Abdichtung und zur Wiedergewinnung von Vegetationsfläche ist eine extensive Dachbegrünung ausgeführt. Teilweise wird Technik (Lüftungsanlage & Kältemaschine) auf dem Dach aufgestellt. Die Dachaufbauten sind mit dem selben Material wie die Fassade eingehaust.
Die Fassade ist als vorgehängte, hinterlüftete Fassade ausgeführt. Die Außenhaut ist aus feuerverzinkten Stahlelementen hergestellt. Die beim Prozess der Feuerverzinkung entstehende Zinkblume erzeugt eine lebendige Oberfläche. Gleichzeitig stellt die Verzinkung einen äußerst wirksamen Witterungssschutz dar. Die Wärmeerzeugung des Gebäudes erfolgt über eine Fernwärmeübergabestation mit direkter Einspeisung aus dem Fernwärmenetz der Stadtwerke Riesa. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über ein Fußbodenheizungssystem. Zur barrierefreien Erschließung besitzt das Gebäude einen behindertengerechten Aufzug.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem neuen Laborgebäude erhalten die bestehenden Lehr- und Lerngebäude des Campus der Staatlichen Studienakademie Riesa eine wichtige Ergänzung. Das unmittelbare bauliche Umfeld des Neubaus ist als heterogen zu bezeichnen. Deshalb reagiert er in seiner Eingangssituation und seiner Ausrichtung auf die angrenzenden Gebäude, unterscheidet sich aber in Formensprache und Materialität von ihnen. Hierzu trägt ganz erheblich die Fassade aus feuerverzinkten Stahlblechen des kubischen Baus bei. Sie macht ihn mit ihren lebhaften Oberflächen zu einem Solitär, der sich dennoch gut in sein Umfeld einfügt. Die metallische Fassade ist auch eine Reminiszenz an die Stadt Riesa, die seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute ein Stahlstandort ist. Ein gutes Beispiel für den Einsatz und die Gestaltungsmöglichkeiten mit feuerverzinkten Fassadenelementen.
Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Fassadenausschnitt

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht