Petri-Garten – Neubau Gemeindezentrum und Neuordnung Wohnquartier in Köln-Niehl

Die Arbeit des Büros office03 schafft klar definierte Freiräume, die viele Variablen und Möglichkeiten schaffen. Der vorgelagerte Quartiersplatz ist dabei stark geprägt durch den viergeschossigen Neubau an der Schlenderhaner Straße. Die Dimensionierung des viergeschossigen Wohngebäudes im Verhältnis zu den eingeschossigen Gemeinderäumen wird dabei kritisch gesehen. Das kirchliche Leben ist zentral positioniert und das Gemeindezentrum mit Sakralraum kann als Gebäude in der Mitte eines Platzes verstanden werden. Es schafft eine Barriere zum rückwärtigen Garten und einen geschützten Raum für die Bewohner des Quartiers, grenzt sich damit aber bewusst vom öffentlichen Leben entlang der Schlenderhaner Straße ab. Das Trennen von Gemeinderäumen und den Wohnungen in zwei eigenständige Gebäude wird positiv gesehen in Bezug auf den baulichen Schallschutz und die flexiblere Grundrissgestaltung des Gemeindezentrums aber insgesamt eher kritisch betrachtet, da ein zusätzliches Gebäude negative Aspekte der Ökologie und dem Umgang mit den Flächenressourcen bringt. Auch der zusätzliche Keller mit einem weiteren Treppenraum mit Aufzugsanlage wird in dem Zusammenhang kritisiert. Die architektonische Qualität des Gemeindezentrums wird gelobt. Die Erhöhung des Sakralraums führt zu einer Betonung, ohne eine Überdemissionierung zu schaffen. Die Multifunktionalität der Gemeinderäume wird positiv erwähnt. Die Grundrisse der Wohngebäude sind, wegen der Laubengangerschließung im vorderen Wohngebäude und der unterschiedlicher Belichtung und komplexen Geometrien der Räume in den rückwärtigen Gebäuden, nicht einfach zu bespielen. Die unterschiedliche Gestaltung der Gebäude wird kritisch gesehen hinsichtlich des geforderten Charakters eines zusammengehörigen Quartiers. Die Jury würdigt den hohem architektonischem Anspruch und der detailreichen und tiefen Ausarbeitung des Beitrags.