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Ankauf 7 / 7

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

Neubau einer Mensa am Standort Westerberg

Perspektive

Perspektive

Ankauf

SAL Landschaftsarchitektur GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee - Ein zentraler Ort für Menschen.

„Mensa“ hier werden nicht nur die Bedürfnisse nach Hunger gestillt. Arbeitende und studierende Menschen treffen sich, kommunizieren, tauschen sich aus, um kurz der Arbeitswelt bzw. dem Schreibtisch zu entfliehen.
Was sollte so ein Gebäude können? - Optimale Bedingungen für Menschen die hier arbeiten und speisen!

Ein Haus zu entwickeln, welches das Ensemble der kraftvollen Altbauten der Von-Stein-Kaserne ergänzt , die bestehende Ordnung nicht beeinträchtigt und Anschluss für neue Gebäude schafft.
Der zukünftig zentrale Ort des Hochschulgebietes wird durch Forumsplatz und Mensa gestärkt. Bibliothek und weitere Gebäude folgen.
Der Eingang des kompakten Baukörpers orientiert sich zum Forumsplatz im Osten. Platz und Gebäude verschmelzen zu einer Idee. Der Speiseraum als Hauptelement des Gebäudekomplexes orientiert sich zum Vorplatz nach Osten und mit Blick zu den bestehenden Kastanien und der historischen Architektur nach Süden.
Das Thema Kommunikation steht im Vordergrund sowohl bei der Weiterführung des Gedankens eines Forums, als auch im Gebäude durch ein Kommunikations-Foyer mit Blickbezügen zwischen den Hauptelementen, wie Speisessaal, Cafeteria, Veranstaltungsraum, Forum etc.

Städtebauliche Konzeption (Einbindung)

Der Forumsplatz schafft eine neue Ordnung verbindet Alt mit Neu und verbindet für die Zukunft. Es entsteht ein Zentrum, welches als Begegnungs-, Kommunikations- und Orientierungsbereich dient
Durch Aufnahme wichtiger städtebaulicher Fluchten der Umgebung und die Anlehnung an die Nachbargebäude in Farbe und Textur der Fassade wird die Einbindung in das Ensemble erreicht, ohne den Bestand zu imitieren. Durch das abfallende Gelände nach Norden knüpft die Mensa zum Altbestand mit 1-2 Geschossen an und ermöglicht 3 Geschosse für zukünftige Gebäude im Norden.
Die Anlieferung erfolgt über das noch wachsende Hochschulgebiet mit Anschluss an den Kreisverkehr. Zukünftige Gebäude werden durch Erweiterung der Strasse zur „Schleife“ optimal angebunden.

Fassade

Die Gebäudehülle passt sich dem Bestand in Materialität und Textur an. Verwendet werden langlebige, sowie ökonomische Materialien. Die Ablesbarkeit der Funktion ergibt sich selbstverständlich aus der Fassadengestaltung. Dieses führt zu einem ausgewogenen Verhältnis von Qualität und Wirtschaftlichkeit.
Ein sandsteinfarbener Klinker mit lebendigem Farbspiel von Brauntönen nimmt Bezug auf die Sandsteinfassade, fügt sich ein ohne zu imitieren. Ein zweites Material, dunkel-bronzes Leichtmetall gliedert den kompakten Baukörper.

Tragwerk

Das Tragsystem des eingeschossigen Speisesaales wird als Binderkonstruktion aus Stahlbeton als Spannbettbinder oder als Stahlbinder konzipiert. Die Grundlage der begrünten Dachfläche bilden Trapezbleche mit einem Warmdachaufbau.
Die räumliche Stabilität ist über vertikale Wandscheiben im Bereich der angrenzenden Bauteile gewährleistet. Die Abtragung der Vertikallasten erfolgt über Stahlbetonstützen.
Der zweigeschossige Baukörper erfolgt in wirtschaftlicher und konventioneller Bauweise.
Das Foyer erstreckt sich über zwei Geschosse und wird mit einer Glasdachkonstruktion, die wahlweise mit Beton- oder Stahlbindern ausgeführt werden kann, versehen.
Die Verwendung von Fertigteilen für wesentliche Teile der Konstruktion kann zu einer besonders wirtschaftlichen Ausführung beitragen.

Küchenkonzept

Der Küchenbereich der Mensa erstreckt sich über 2 Geschossebenen. Im Erdgeschoss ist die gesamte Warenwirtschaft mit Anlieferung und Müllentsorgung, sowie dem Eingangsbereich zugeordnet die Cafeteria untergebracht. Im Obergeschoss wurden die Tageslager, die Vorbereitungsbereiche, die Kalte Küche, die Produktion, die Speisenausgaben und Speisesäle, die Spülbereiche und weitere Lagerflächen angeordnet.
In der Produktion wird von einer Kombination bestehend aus Druckkochtechnik, Durchlauffrittierautomaten und Kombidämpfern ausgegangen. Bei der Spültechnik haben wir uns für 2 halbautomatische Spülstrecken bestehend aus Geschirr- und Tablett-/Besteckspülmaschine entschieden, um besser auf Kapazitätsschwankungen reagieren zu können und störunanfälliger zu sein. Mittig zwischen beiden Anlagen wird noch eine Gläserspülstrecke angeordnet. Komplettiert wird diese Technik durch eine Behälterspülanlage mit Wagenwaschplatz.
Für den Nassmülltransport wurde eine pneumatische Nassmüllentsorgungsanlage eingesetzt, um einen hygienisch einwandfreien Transport ohne Kreuzungen, sowie eine wirtschaftliche Lagerung und Entsorgung gewährleisten zu können.
Die Versorgung aller Tiefkühl- Kühllager und Kühlmöbel erfolgt durch eine Kälteverbundanlage mit Wärmerückgewinnung zur Brauchwasservorheizung.

Haustechnisches. -Energetisches Konzept

Die Planung der technischen Gebäudeausrüstung erfolgt nach den gängigen Vorschriften und Normen. Eine besondere Beachtung liegt auf der EnEV für Nichtwohngebäude sowie den Anforderungen des „green-building“ quasi-Standards. Das oberste Ziel ist es, bei dem Design der technischen Anlagen einen ganzheitlichen Ansatz im Hinblick auf die energetische Betrachtung umzusetzen und dadurch die Senkung des Primärenergiebedarfes und damit die Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu realisieren. Der Gesamtenergieverbrauch soll 25% unter dem derzeit errichteter „konventioneller“ Gebäude liegen.
Dieses Ziel wird erreicht u. a. durch:

• Intelligente Licht- und Steuerungstechnik.
• den Einsatz von Solarkollektoren zur Erwärmung des Brauchwassers, zur Heizungsunterstützung und als Treiberenergie zur Sorptionskühlung.
• Nutzung der Abwärme aus den vorhandenen Prozessen z.B. Abwärme Kreislaufverbundkühlung.
• Vorkonditionierung der Außenluft durch den Einsatz von Erdwärmetauschern (passiv) mit zentraler Wärmerückgewinnung aus den geplanten raumlufttechnischen Anlagen.
• Einsatz von sehr dichten raumlufttechnischen Geräten mit adiabater Verdunstungskühlung und solar gestützter Sorptionskühlung.
• Alle Anlagengruppen mit geringen Außenluftanteilen und variabelen Volumenströmen und der Möglichkeit der zonenweisen Abschaltung.
• Exakte Berechnungen von Luft- und Volumenströmen bei den Lüftungs- u. Heizungsanlagen.
• Einsatz von „passiven“ Systemen zur wesentlichen Reduzierung der Kühllasten wie die Nutzung der vorhandenen Bäume zur Beschattung oder die Möglichkeit der freien Lüftung zur Nachtkühlung.

Öko. Konzept

Für die Mensa wird ein ökologisches Gesamtkonzept zur Schaffung eines qualitativ hochwertigen, gesunden und zeitgemäßen Lebensraumes entwickelt. Der Mensch bleibt Vorraussetzung ökologischen Handelns. Dort wo Menschen sich Treffen bleibt dieses in den Köpfen. Eine Säule informiert über heutige Speisen, Ökologie und weiteres und ist Teil des ökologischen Konzeptes des Gebäudes. Sie dient auch der Lufterwärmung bzw. kühlung über Erdkanäle.
Optimale Orientierung der Funktionen sind selbstverständlich. Die alten Kastanien sind nicht nur atmosphärisch, sondern bieten Schatten im Sommer, Sonne im Winter.
Der kompakte Baukörper begünstigt das Verhältnis Außenwand zu Volumen.
Bei der Wahl der Materialien wird Wert auf Lebensdauer und Recycelbarkeit gelegt. Das Gebäude soll sich in den natürlichen Stoffkreislauf eingliedern. Auch während des Betriebs muss es ressourcenschonend sein.
Räume werden natürlich belichtet. Das Gebäude erfüllt die Anforderungen des „green-building“ quasi-Standards, mit den genannten Zielen.

Raum / Flexibität

Räume werden klar strukturiert und funktional getrennt.
Für die Speisenden eröffnet sich eine großzügige Raumabfolge mit verschiedenen Qualitäten und Blickbeziehungen.
Der Speisesaal wird als ein großer, flexibler Raum konzipiert. Der Speisende hat von hier einen großzügigen Blick auf die Kastanien und das Forum. Er bietet des weiteren Raum für große und kleine Veranstaltungen. Bei kleinen Veranstaltungen wird der Speisesaal über ein Trennwandsystem geteilt ohne den Mensabetrieb zu stören. Dieser kann über einen Servicegang von der Küche versorgt werden und wird seperat vom Foyer erschlossen.
Die Geschirrückgabe befindet sich außerhalb des Speiseraums. Um bewusst die Atmosphere beim Speisen nicht zu stören. Die direkte Anbindung an die Geschirrspüle ist wirtschaftlich und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf. Der Weg zur Rückgabe belebt das Foyer zusätzlich und eröffnet Blickbeziehungen auf das nördliche Gelände.
Mit Blick auf den Platz lädt die Cafeteria zum verweilen ein. Durch die Außenterrasse wird das Forum zusätzlich belebt. Der Veranstaltungsraum befindet sich auf der zweiten Ebene und kann sowohl von der Cafeteria, als auch von der Mensa bewirtschaftet werden.
Der Küchen und Lagerbereich ist von diesen Bereichen klar getrennt und verbindet nur an den Schnittstellen Ausgabe und Rückgabe.
Hier wird auf optimale Arbeitsbedingungen, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit Wert gelegt.

Außenanlagen - Ein Platz - Zwei Räume.

Die Idee, zwischen der Mensa und des gegenüberliegenden Uni-Standorts ein großzügiges „Forum“ zu entwickeln wird fortgeführt und durch eine klare Außenanlagenplanung gestärkt. Der Westen wird als offene Platzsituation mit einzelnen Elementen gestaltet und durch seine Gebäuderaumkanten definiert. Ein Platz für Veranstaltungen und Kommunikation. Gebäude wie z.B. die Cafeteria beleben den Platz.
Im Osten wird der Raum durch die Baumstellung neu geordnet und klar definiert und damit aufgewertet. Hier werden Situationen zum Erholen und Verweilen geschaffen.

Lageplan

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Ansichten

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