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Mehrfachbeauftragung | 11/2021

Umgestaltung Freianlagen ehemaliges Rathaus in Mauern

Gewinner

toponauten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit versteht die „Mitte des Ortes“ als mehr als ein rein zu erfüllendes Raumprogramm und entwickelt einen konzeptionell starken Ansatz aus der Geologie und Geschichte des Ortes. Der Entwurf erzählt die Geschichte des Ortes und seiner Umgebung als „Tor zu Hallertau“ aufbauend auf den örtlichen Gegebenheiten und dem historischen Kontext zum Schloss.
Das alte Rathaus wird auf einen Teppich aus Klinkerpflaster gestellt, welcher neben der Architektur auch die Freiraumnutzungen trägt und multifunktional nutzbar ist.
Das Konzept zur Beleuchtung und Außenraummöblierung durch „Hopfenstangen“ überzeugt und könnte als identitätsstiftendes Beispiel für weitere freiräumliche Entwicklungen, wie eventuell den neuen Marktplatz dienen. Die Blickbeziehungen und die räumliche, selbstverständlich wirkende Anbindung an die aktivierten Uferterrassen des Hörgertshauser Baches überzeugt. Die Sitzstufen auf der gegenüberliegenden Seite des Bachs erscheinen steil, hier wird angeregt eine Alternative, ggf. ähnlich der bestehenden an der Treppe Südseite der Brücke, zu überprüfen.
Der Entwurf öffnet sich nach Süden und gibt den Blick auf den Schlossgarten frei, welcher durch informelle Wege angebunden wird. Die vorgeschlagene Lösung für die Bushaltestelle erscheint funktional und das vom Gebäude losgelöste Wartedach wird befürwortet, hier ist allerdings zu prüfen, ob ein seitlicher Windschutz gegen die Hauptwindrichtung nötig ist.
Durch die Verschiebung des Trafos öffnet sich der Blick aus dem, nun ebenfalls begrünten Hinterhof zum gegenüberliegenden Bürgerhaus, der Hinterhof wird dadurch deutlich aufgewertet.
Der Vorschlag für den Ideenteil wird positiv bewertet, die bestehenden Parkplätze werden weitgehend erhalten und durch schattenspendende Baumpflanzungen ergänzt.
Um das Gegenüber zu den mit Granitpflaster versehenen Erschließungsflächen zu schaffen wird auch hier dieser hochwertige Belag vorgeschlagen.
Es wird empfohlen die Breite der nach Süden führenden Zufahrt, von der Hauptstraße aus auf die verkehrlichen Belange zu überprüfen. Die aufgezeigte Terrasse südlich des Trauungssaals wird begrüßt. Die Lauflänge der östlich angrenzenden, bestehenden Rampe scheint in der Plandarstellung verkürzt und ist im Weiteren auf die Belange der Barrierefreiheit zu untersuchen.
Insgesamt überzeugt die Arbeit als belastbarer Entwurf, in dem die Gestaltungsmodule auch für weitere Umsetzung bei der Sanierung des Ortskerns geeignet erscheinen.