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Offener Wettbewerb | 01/2021

Neubau und Parkgestaltung „KinderKunstLabor St. Pölten“ (AT)

1. Rundgang

HOLODECK architects

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

FREIRAUM, STÄDTEBAU UND ARCHITEKTUR

Ein innovativer Ort der Begegnung für Kinder und Künstler*innen als Inspiration und zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst. Die räumliche Kreativität und Baukultur motivieren Kinder mit Medien, Techniken und Materialien zu experimentieren und eigene Kunstwerke zu erschaffen. Sie sind in diesen Räumlichkeiten Akteure der zeitgenössischen Bildhauerei, Malerei, Fotografie, Musik, Literatur, Installation, Darstellung und Videokunst.

Das Bauwerk inspiriert durch die Interaktion von Freiraum und Bestandsbäumen mit dem Gebäude, reagiert auf den Genius Loci und lokale Veränderungen. Der Spaziergang durch den Altoona Park erweitert sich für alle Besucher zum Flanierweg durch das Gebäude, entlang vom Eschenahorn, der Metasequoia und den Birken in die Ausstellungsräume, Veranstaltungsräume und Laborflächen.
Eingebunden in das städtische Wegenetz empfängt den Besucher das Licht durchflutete Foyer mit direkten Blickverbindungen zu den gebäudeintegrierten Bestandsbäumen und zur aussenliegenden Parkgestaltung. Kinderbibliothek, Gastraum und Gastgarten gruppieren sich mit dem Indoor Spielplatz um den Eschenahornbaum, während Veranstaltungsraum und Ausstellungsräumlichkeiten über dem Boden schwebend die Metasequoia umspannen und die Birken tangieren. Direkt aus dem Foyer geleitet die Spazierrampe die Kinder zum Begrüssungraum und in die Labors im ersten Obergeschoss. Darüber befinden sich alle Büroräumlichkeiten, rasch erreichbar über das zentrale Stiegenhaus und den Aufzug.

Im Freiraum wird die grosszügige Haltung des Gebäudes fortgesetzt. Offene Grünräume als Rasenflächen bieten gute Orientierung und Übersicht im Altoona Park, ein Stauden-Ziergräserband wirkt als kompakter Filter zwischen gebäudenahen Nutzungen und dem Park, die Bäume fungieren als vertikale vegetabile Raumlayer. Die Benutzbarkeit des Grünraums wird zudem über die Oberflächenrauigkeit gesteuert: unterschiedliche Gestaltungen sowie Bänke und Holzliegen laden zum Verweilen ein. Die Gehölzvegetation entlang des Mühlbaches dient als Baumschleier und grünes Rückgrat im Osten. Markante Einzelbäume und Baumgruppen werden als Anker gehalten und prägen auch zukünftig die Atmosphäre. Durch Umpflanzungen entsteht im Südwesten ein kompakter Baumhain (das Obstlabor), der allen zur Verfügung steht. Mobile und stationäre Labors innerhalb des Parkraumes ergänzen die kindergerechte Parkgestaltung im Osten des Gebäudes.

Das Tragwerk reagiert auf die räumlichen Anforderungen mittels weitspannenden Kassettendecken, welche als gerade durchlaufenden Rippen in zwei Richtungen laufen, und leichtgewichtigen, punktgestützten Hohlköper-Flachdecken (z.B. Cobiax) und Stahlbetonflachdecken, die alle zur Bauteilaktivierung genutzt werden.

Energetisch nutzt das Gebäude Geothermie und Fernwärme, welche über Bauteilaktivierung mittels Deckenkühlung und Fussbodenwärme in die Räumlichkeiten transportiert werden. Vertikale Holzlamellen geben dem Gebäude den skulpturalen Charakter und fungieren als Akustikschutz gegen Strassenlärm sowie als Sonnenschutz bei exponierten Flächen. Eine hocheffiziente Lüftungsanlage sorgt neben öffenbaren Fensterelementen für gute Raumluft und angenehmes Raumklima.
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