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Award / Auszeichnung | 01/2021

HolzbauPlus – Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen 2020

NABU Bodenseezentrum

DE-78479 Reichenau, Am Wollmatinger Ried 20

Anerkennung

Braun + Müller Architekten BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Das NABU Bodenseezentrum befindet sich am Rande des Gewerbegebiets Göldern in der Gemeinde Reichenau. Der Standort bietet eine günstige Anbindung per Rad, Bahn und KFZ und zugleich einen direkten Zugang zum FFH Gebiet. Das neue Zentrum ist Ausstellung sowie Arbeits- und Wohnstätte der NABU Mitarbeiter. Der Landschaftsraum und dessen Pflege ist eine der zentralen Aufgaben des NABU. Deshalb soll auch die Verbundenheit mit der Natur zum wesentlichen Bestandteil des neuen Zentrums werden.

Das Ensemble aus drei polygonalen Körpern definiert Eingangssituationen, Aufenthaltsbereiche und die Öffnung zur Riedlandschaft. Im nördlichen Haus befinden sich Ausstellung, Büro und Verwaltung, gegenüberliegend Werkstätten und Lager sowie die Wohnung der Mitarbeiter. Das dritte Gebäude wird zurzeit als Markthalle mit Inklusionsbetrieb realisiert. Durch die unterschiedlichen Neigungen der Dächer entstehen spannende Überhöhungen im Innenraum.

Die Besucher erreichen das Zentrum über die Entreesituation auf der Nordseite. Der zentrale Hofraum bietet Platz für Schulklassen, Einführungen der NABU Mitarbeiter sowie wechselnde Veranstaltungen wie Märkte, Feste, Lesungen, Konzerte. Grosszügige Fassadenöffnungen bieten Blickbezüge in die Ausstellungsflächen im Erdgeschoss. Das neue Zentrum versteht sich als erster Baustein der NABU Angebote für Naturinteressierte. Über den Besuch des Hofs und der Ausstellung hinaus knüpfen verschiedene Führungen in die Riedlandschaft an.

Das Zentrum wurde in Holzständerbauweise errichtet. Durch seine bauphysikalischen und statischen Eigenschaften bietet der Baustoff Holz viele Vorteile und eignet sich ideal für die Bauaufgabe und den naturnahen Standort. Bei den Materialien wurde grosser Wert auf Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz gelegt, was im Rahmen des Besuchs des Bodenseezentrums erlebbar wird. Das energetische Konzept sieht eine Luft- / Wärmepumpe in Kombination mit einer PV Anlage auf den begrünten Dächern vor. Die Häuser sind mit einer vertikalen Bretterschalung aus heimischer Weisstanne verkleidet, die mit den Jahren natürlich vergraut. Weisstanne wurde auch bei den Fenstern und im Innenbereich als Bodenbelag und Wandtäferung verwendet. In Ausstellungs- und Aufenthaltsbereichen wurde eine Lignotrenddecke aus Weisstanne mit integrierter Beleuchtung installiert. Sichtestrichbeläge im Erdgeschoss ergänzen den Materialkanon. Bei der Planung der Glasfassaden spielte der Vogelschutz eine wesentliche Rolle. Neben Vogelschutzgläsern der Industrie kamen selbstentwickelte Glasstrukturen zum Einsatz, die das äussere Erscheinungsbild der Gebäude sichtbar prägen.

Im Hofbereich spannt sich ein grosszügiges Holzdeck zwischen die Gebäude. Über Öffnungen im Deck werden bepflanzte Inseln eingestreut, die heimische Pflanzen zeigen und bereits Teil der Ausstellung sind. Das neue NABU Bodenseezentrum ist auch im Aussenbereich von heimischen Gräsern eingesäumt und wird so zum Teil der angrenzenden Riedlandschaft.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit diesem Ensemble wurde ein öffentlichkeitswirksames Demonstrationsgebäude geschaffen, das hohe architektonische Qualität mit dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen verbindet.
Das NABU Bodenseezentrum ist Ausstellungs- sowie
Arbeits- und Wohnstätte für die NABU-Mitarbeiter. Die
Gebäudegruppe aus drei polygonalen Körpern definiert Eingangssituationen, Aufenthaltsbereiche und die
Öffnung zur Riedlandschaft. Im Hof ist ein großzügiges
Holzdeck mit Pflanzeninseln zwischen den Gebäuden
angeordnet.
Im nördlichen Haus sind Ausstellung, Büro und Verwaltung untergebracht, gegenüberliegend die Werkstätten
und Lager sowie Wohnungen der Mitarbeiter. Das dritte
Gebäude soll 2021 als Markthalle mit Inklusionsbetrieb
realisiert werden.
Bei den Gebäuden in Holzrahmenbauweise wurde großer Wert auf nachhaltige Baustoffe gelegt. Die Fassaden
sind mit heimischer Weißtanne bekleidet, die auch für
die Fenster, als Bodenbelag und zur Wand- und Deckenbekleidung verwendet wurde. Selbst entwickelte Glasstrukturen bieten Vogelschutz und prägen das Gebäude.
Auf die Verwendung von heimischen Hölzern wurde
insgesamt großer Wert gelegt.
Der Ansatz, nachwachsende Rohstoffe einzusetzen, wurde daher ungeachtet der Materialkosten verfolgt.