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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021

Neubau Innovationszentrum Green Tech in Mannheim

Anerkennung

Preisgeld: 13.000 EUR

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

Burger Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn Partnerschaft

Landschaftsarchitektur

Bochmann Langenstrass Ingenieure

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Martin Hänig

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorgeschlagene Gebäude nimmt die städtebaulichen Kanten der umgebenden Straßen auf. Der Baukörper verjüngt sich an beiden Enden zu zwei schmalen halbrunden Stirnseiten und erzeugt dort jeweils ein schmales Erscheinungsbild. Der Baukörper bezieht sich insgesamt auf die Höhe des MAFINEX Gebäudes und fügt sich sehr gut in sein direktes Umfeld ein. Die Verfasser schlagen einen streng strukturierten kompakten Holzhybridbau vor. Ein mittiger, durchgesteckter Eingang zwischen Glücksteinallee und Freifläche zum MAFINEX Gebäude schafft ein angemessenes Entree. Eine großzügige Treppe erschließt die Geschosse. Die Büroräume sind linear, kompakt und flexibel entlang eines Flures angeordnet. An den Gebäudeenden weitet sich der Flur jeweils zu einem Besprechungsraum. Offene Fluchttreppen an den Gebäudeenden führen über die Geschosse hinweg nach unten. Diese Treppen werden ganz bewusst aus dem Gebäudevolumen herausgenommen. Lediglich ein begrüntes Netz in der vorgeschlagenen Holzfassade schließt hier das Gebäudevolumen ab. Das Untergeschoss ist über drei Lichthöfe belichtet. Das Erdgeschoss ist weitgehend gläsern. Für die vier Obergeschossfassaden werden regelmäßige Elemente mit einer Bekleidung aus karbonisiertem Holz vorgeschlagen. Die Fassade wird ergänzt durch schmale Pflanzkübel vor der Fassade. Im Bereich der mittigen Treppe und der Nebenräume wird vorgeschlagen die Fassade durch Photovoltaik-Fassadenelemente zu ergänzen. Die Fassadengestaltung zeigt eine klare grundsätzliche Haltung und wirkt hochwertig und angemessen. Das dunkle Erscheinungsbild des Baukörpers wird jedoch kontrovers diskutiert. Die Dachfläche ist begrünt und mit großen Photovoltaikflächen ergänzt. In den Obergeschossen ist eine durchgehende Tragstruktur erkennbar, die Abfangungen im Erdgeschoss sind jedoch nicht dargestellt. Gerade im Saal und im Foyer fehlen zusätzliche Stützen oder der Hinweis auf lastverteilende Unterzüge. Aufgrund der langen Flure wäre es aus Sicht des Brandschutzes notwendig das Gebäude in der Längsachse in zwei Brandabschnitte zu unterteilen. Das Energiekonzept ist ausführlich, aber nicht ganz schlüssig. Auf die Problematik eines Rückkühlwerkes (z.B. Lärm, Städtebau) der Lüftungswärmepumpe wird hingewiesen. Die Klimaneutralität konnte in der lückenhaften CO2 Bilanz nicht prüfbar nachgewiesen werden. Die Arbeit überzeugt insgesamt mit einem subtilen Konzept, das stadträumlich prägnant den Endpunkt des MAFINEX-Geländes bildet und sich nahezu selbstverständlich in das umgebende Quartier einbindet. Die architektonische Robustheit des Entwurfs gewährleistet eine belastbare Dauerhaftigkeit der Architektur. Ob sie dem Anspruch als Leuchtturmprojekt in ausreichendem Maß gerecht wird, wird kontrovers diskutiert. Insgesamt stellt die Arbeit jedoch eine eigenständige Antwort auf die Aufgabenstellung dar.