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Einladungswettbewerb | 01/2022

Medical School - Quartier Strandkai HafenCity Baufeld 63 in Hamburg

1. Preis

C.F. Møller Architects

Architektur

Erläuterungstext

Die Medical School Hamburg wird ihren Standort in ein neues, nachhaltiges Kontorhaus in der Hamburger Hafencity direkt an der Elbe verlegen. Der Neubau zeichnet sich durch hochgradige Flexibilität aus und bietet so Möglichkeiten für zukünftige Anpassungen und damit eine lange Lebensdauer. Architektonische Qualität und Funktionalität Der Leitgedanke für den Entwurf für die Medical School Hamburg ist „Design bis zur Demontage“.

Das Gebäude sorgt mit einem einfachen Betonskelett, auskragenden, umlaufenden Balkonen, Gitterstruktur und elementierter Fassade aus Holz und Glas für einen ansprechenden visuellen Ausdruck. Die einzelnen Gebäudeelemente lassen sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand wieder voneinander trennen, umgestalten austauschen oder recyceln. Die oberen Etagen des Gebäudes werden Mietflächen für Büros beinhalten; in den unteren Etagen ist die private Universität Medical School Hamburg untergebracht. Ihr Höhepunkt ist eine zur Elbe orientierte Terrasse, die auch für die Lehre im Freien ausgelegt ist.

Die Etagen der Hochschule sind über ein offenes Treppen‘Möbel‘ aus Holz miteinander verbunden, das frei von der tragenden Betonstruktur konstruiert wird und sich dadurch einfach demontieren lässt. Dies erlaubt nachhaltig auch andere Nutzungen des Gebäudes. Das Treppenmöbel beinhaltet unter anderem ein Auditorium.Die großflächig gestalteten Treppenabsätze dienen als Treffpunkte und informelle Arbeitsbereiche. Im Erdgeschoss befinden sich ein Café, die Bibliothek sowie flexible Gewerbe- und Ausstellungsflächen, die allesamt einen Panoramablick auf die Elbe haben. Nachhaltiges Konzept Bei der Auswahl der Bauteile und Materialien des Gebäudes spielen unterschiedliche Lebensdauern, ein geringer Ressourcenverbrauch, die Wiederverwertbarkeit und regionale Herkunft eine Rolle.

Die tragende Konstruktion besteht aus Gradientenbeton, einem innovativen Leichtbeton. Dieser verringert den Ressourcenverbrauch um 30–45 %. Die übrigen vorgefertigten Gebäudeelemente aus Holz, Stahl, Lehm und Faserbeton lassen sich bei neuen Nutzungsansprüchen demontieren und wiederverwenden oder recyceln. In der Kombination mit Niedrigenergielösungen, wie beispielsweise natürlicher Belüftung, guten Tageslichtverhältnissen und einer teils sich selbst verschattenden Fassade werden die Kohlendioxidemissionen voraussichtlich um 42 % reduziert. Damit übertrifft das Gebäude die Anforderungen der höchsten Kategorie des „Hafencity Ecolabel Platin“, der ambitioniertesten Nachhaltigkeitszertifizierung in Deutschland.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baukörper übernimmt eine klärende und gleichzeitig belebende Rolle in seinem städtischen Umfeld. Mit seinem offenen und heiteren Habitus präsentiert sich das Haus zwischen seinen gestalterisch vielfältigen Nachbarn mit Ruhe und Gelassenheit. Mit großer Feinheit und gestalterischer Leichtigkeit besetzt es diesen wichtigen Ort. Geschickt werden Fassadenöffnungen gesetzt, sie ermöglichen Einblicke in das Hochschulleben und Ausblicke auf die Stadt. Die große Stadtloge im Süden des Baukörpers schafft es darüber hinaus, dem Haus in seiner gesellschaftlich übergeordneten Funktion als Universität eine angemessene Präsenz zu geben.