modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 03/2021

Quartiersentwicklung VIERZIG549 in Düsseldorf

Visualisierung Wettbewerbsbeitrag kister scheithauer gross - VIERZIG459 Düsseldorf

Visualisierung Wettbewerbsbeitrag kister scheithauer gross - VIERZIG459 Düsseldorf

Anerkennung

Preisgeld: 10.000 EUR

kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

LAND Germany

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Den „Schlussstein VIERZIG549“ der Bebauung definieren wir als „Centro“ im Sinne eines urbanen Kerns. Urbane Kerne kennen z.B. aus historischen Städten: Piazza, Campanile, Palazzo, Blocco.
Aus der Zweidimensionalität des Bebauungsplans wird durch urbane Typologien die dritte Dimension entwickelt: der Turm, der Solitär, die Wohnblöcke.
Architektonisch ist eine gemeinsame Identität bei unterschiedlicher Individualität (wie in einer Familie) angestrebt, die sich durch Farben, die strukturellen Fassaden und die Dachsilhouetten ausbildet.
Das Gebäudeensemble prägt eine eigene Atmosphäre aus, die aber über das landschafts-planerische Freiraumkonzept mit dem nördlichen Bauabschnitt verbunden wird.
Die Verlängerung des Freiraumes nach Süden unter Einschluss des Turmes und des Solitärs kann dafür Garant sein, ein Gesamtkonzept mit den bereits geplanten Bauteilen zu erreichen. Die „durchschießende“ Diagonale wird dadurch abgemildert und auf das „Tempo“ des Fußgängers „verlangsamt“. Eine Balance von urbanem Freiraum und Grün entsteht.

Der „Turm“
Funktional beherbergt der Turm ein differenziertes Wohnen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Café mit Verbindung zum Außenraum. In den Obergeschossen kleinere Wohnappartements, nutzbar auch als Boardinghouse oder Hotel.
Die letzten Geschosse sind größeren Wohnungen vorbehalten.
In der Fassade soll die Hybridkonstruktion zum Ausdruck kommen. Stahlbeton im Kern und mit einer tragenden Skelettstruktur, die über auskragende Decken den Brandüberschlag verhindert. Holzleimbinder über zwei Geschosse als Teil der Holzpergola prägen das Bild des Hochhauses.
Die Ausfachungen der Fassadenelemente sind vorgefertigte Holztafelelemente.
Die Außenverkleidung ist aus Thermoholz. Die Wohnungstrennwände bestehen aus Holzfertigteilwänden.


Der „Solitär“
Das Haus am Platz. Ein Gebäude, das eine Sonderstellung einnimmt vor Kopf des Platze mit prominenter Adresse. Gewerbliche Funktionen der „Nachversorgung“ sind untergebracht: Café, Geschäfte, Ärzte und medizinische Versorgung, Apotheke / Therapie, Rechtsanwälte, Büros etc.
Das Besondere an der Typologie ist ein zentraler Erschließungskern durch eine geschwungene Treppe, die von oben belichtet wird und die eine große Varianz der Gewerberäumezuschnitte erlaubt durch eine flexible Erschließung.
Nicht nur die Bürogrößen sind flexibel, auch die Bürotiefen und Arbeitswelten können frei gewählt werden in dem konstruktiven Skelettbau, der über den zentralen Kern ausgesteift wird.
Besonders an dem Bauwerk ist auch die begrünte Dachterrasse, die aus der Dachfaltung eine pergolaartige Dachbegrünung entwickelt, die sich attraktiv für viele Nutzer zum Marktplatz orientiert.

„Wohnblöcke“
Die Wohnblöcke folgen der städtebaulichen Vorgabe und treten als geschlossene Stadtbausteine in Erscheinung. Lediglich der südöstliche Block wird als U-Form um einen Hof entwickelt, da aufgrund der Belichtungen des Wohnraumes als geschlossener Block Probleme auftreten. Der Innenhof ist im Erdgeschossbereich angehoben ist, eine Raumkante entsteht, die zudem begrünt ist. Den „Zwischenraum“ interpretieren wir als eine „Gasse“.
Grundsätzlich sind alle Wohnungen mit ihrem zweiten Rettungsweg von der Blockaußenseite erreichbar oder verfügen durch einen inneren Flur bzw. Laubengang über einen zweiten Rettungsweg.
Der Wohnungsmix wird sehr genau eingehalten.
Die „Fassade“ zum Marktplatz entwickelt einen urbanen Maßstab durch die Loggien-fassade. Ausstellmarkisen entwickeln ein besonderes Flair.


Die Dachlandschaft
Rechtwinklig zur Diagonale orientieren sich die Satteldächer. Erstens, um die wichtige städtebauliche Ausrichtung durch die Giebelgeometrie auszudrücken und zweitens in den „Anschnitten“, die aufgrund der Geometrie der Baublocks entstehen, eine signifikante Silhouette zu schaffen, die eine reizvolle skulpturale Wirkung erzielen. Diese trägt dazu bei, dass sich das ehemalige Büroquartier auf diese Weise „bildlich“ zu einer „Wohnstadt“ verwandelt, wobei die Anklänge an die ehemaligen Industriehallen auch noch nachwirken.
Die Satteldächer, als Kaltdächer ausgeführt, sind nach Süden hin mit Photovoltaikelementen ausgestattet. An den Treppenhäusern werden Gemeinschaftsdachgärten eingeschnitten.
Das Dach als fünfte Fassade ist vom Turm aus als eine gestaltete und nachhaltig „bewirtschaftete“ Fläche sichtbar.


Erläuterung Planung Teich

Wasser übt eine große Faszination auf Menschen aus, umso mehr, wenn das Wasser in Bewegung ist. Die grüne Schale des Teiches ist bepflanzt mit Schilfrohr, Gräsern und auetypischen Gewächsen. Eine Vernebelungsinstallation sorgt für ein mysteriöses Effekt, die nicht nur die Bepflanzung bewässert, sondern auch ein verkühlender Effekt auf das städtische Mikroklima hat. Weiter ermöglicht eine Wasserfläche wie diese die Funktion bei Starkregenereignissen Wasser zu speichern.

Die Teichanlage inklusive Filteranlagen und Bepflanzung erfordern eine entsprechende Pflege. Die Überprüfung der Qualität und Wasserstandes ist ein wichtiger Faktor, um Veränderungen oder im schlimmsten Fall ein „Umkippen des Teiches“ (Eutrophierung) festzustellen. Die Kontrolle hierzu soll regelmäßig erfolgen und ist im Idealfall intervallartig alle 6 Wochen durch zu führen. Vor allem in den wärmeren Monaten (Sommer) ist es empfehlenswert den pH- Wert und Sauerstoffwert in kürzeren Abständen zu messen. Sollte die Teichanlage allerdings zu viele Phosphate beinhalten sollten umgehend Maßnahmen erfolgen, um der Eutrophierung des Teiches entgegen zu wirken. Allerdings ohne jegliche Einbringungen von chemisch Substanzen und Präparaten, die zufolge haben das Ökosystem zu schädigen oder ganz zu zerstören.

Die anfallenden Vegetationstechnische Pflegemaßnahmen sollten erst ab dem Spätherbst erfolgen. Dies beinhaltet z.B. Schnitt von Röhrichten bis hin zur Verdrängung der Verlandung.
Zur Erhaltung der Biodiversität sollte vor jeder Pflegemaßnahme eine Überprüfung und Sichtung erfolgen. Bei den Maßnahmen sollte die jahreszeitliche Pflege berücksichtigt werden, denn nicht alle Maßnahmen dürfen zu jeder Zeit stattfinden. Somit finden die Pflegemaßnahmen außerhalb der sogenannten Brut- und Setzzeit, Laichzeit (Fische, Amphibien) statt.

Befürchtungen hinsichtlich Mückenplagen sind bei dauerhaft befüllten Teichen eher nicht berechtigt (anders als bei trockenfallenden bzw. wechselfeuchten Feuchtgebieten), da die Vermehrung hier durch Fressfeinde (Frösche, Fische, Raubinsekten) begrenzt wird.

Weiter gehören zu den Pflegemaßnahmen die Beseitigung von Müll und Unrat.