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Offener Wettbewerb | 11/2021

Neubau Bildungseinrichtung Hinaysgasse in Wien (AT)

Nachrücker

Martin Kohlbauer Architekt

Architektur

KS Ingenieure ZT GmbH

Tragwerksplanung

Röhrer Bauphysik

Bauphysik, Brandschutzplanung

ZFG PROJEKT GMBH

TGA-Fachplanung

KS Ingenieure ZT GmbH

Bauingenieurwesen

Modellwerkstatt GERHARD STOCKER

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Einbindung in die örtlichen Gegebenheiten
In der Flucht des benachbarten Wohnbaus wird ein viergeschoßiger Hauptbaukörper entlang der Franklinstraße gesetzt, ein hauptsächlich dreigeschoßiger Seitenflügel schließt zur Hinaysgasse ab. Die Ecke Kahlgasse/Hinaysgasse wird anschließend mit einem zweigeschoßigen Baukörper geschlossen. Diese Baukörperstruktur wirkt an sich richtig gesetzt und fügt sich durch die geschoßmäßige Priorisierung der Baukörperteile in das Umfeld ein. Der Hauptbaukörper an der Franklinstraße trägt zusätzlich ein Staffelgeschoß mit darüber liegendem Technikgeschoß. Dadurch wirkt das Dachgeschoß maßstäblich gegenüber dem restlichen Komplex überzogen und wird auch baurechtlich hinterfragt. Die L-förmige Anordnung bietet jedenfalls ausreichend Freifläche Richtung Nordwesten.

Umsetzung des räumlich-pädagogischen Konzeptes im Innen- und Außenraum
Das Raum- und Funktionsprogramm wurde quantitativ umgesetzt, jedoch werden
Zuschnitt und Zuordnung der Gruppenräume im Kindergarten und deren natürliche Belichtung negativ beurteilt. Ebenso sind die Gruppenräume des Jugendzentrums im 1. OG unerwünscht. Die Biber in den Obergeschoßen sind ausreichend gelöst, jedoch gelingt die visuelle Verbindung zwischen Mufu und Bildungsräumen nicht durchgängig. Es wird auch die Belichtung der Mufus in Teilbereichen hinterfragt. Ebenfalls in Teilbereichen werden zur Erschließung unattraktive schmale lange Gänge angeordnet. Der durch die günstige Baukörperanordnung verbleibende Freiraum lässt viele Möglichkeiten zu, die aber in der Darstellung offen bleiben.

Äußeres Erscheinungsbild und innere räumliche Qualität
Die den Bildungsräumen vorgelagerte Balkonzone ist stark differenziert mit Vorund Rücksprüngen. Ein schlüssiges Gestaltungsprinzip lässt sich daraus nicht
ablesen. Die Struktur wirkt eher willkürlich und unruhig und widerspricht der klaren Baukörpersetzung. Auch wenn der Zugang, die Hauptstiege und die Anordnung der Biber eine gute Orientierung bieten, endet deren räumliche Qualität in der Übergangszone zwischen Hauptstiege und Biber unter anderem aufgrund der dort befindlichen schmalen Gänge.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb
Die genaue quantitative Erfüllung des Raum- und Funktionsprogramms und das günstige Verhältnis von Brutto- zu Nettoflächen versprechen ein grundsätzlich wirtschaftliches Projekt.

Umsetzung der funktionellen, logistischen und verkehrstechnischen Vorgaben
Die Haupterschließung erfolgt über einen im EG eingezogenen gedeckten Vorplatz. Musikschule, Jugendzentrum und ext. Sport werden über die Hinaysgasse
bzw. Kahlgasse erschlossen. Auch wenn lagemäßig richtig situiert, fehlt es dem
Eingangsbereich durch Zuschnitt und Gestaltung an räumlicher Qualität. Die
grundsätzlichen funktionellen Vorgaben wurden jedoch erfüllt.