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Verhandlungsverfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb | 11/2021

Neuerrichtung Großkaserne Villach (AT)

Ansicht Unterkunftsbezirk

Ansicht Unterkunftsbezirk

Preisgruppe / 4. Preis

Architektur Consult ZT GmbH

Architektur

Winkler Landschaftsarchitektur - Atelier für Freiraumplanung und regionale Entwicklung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Angesichts des langgestreckten, mit Verengungen versehenen Grundstückes und dem durch den Nutzer vorgegebenen Raumprogramm ist die städtische Zonierung dem Grunde nach topographisch vorgegeben.
Die Baukörper werden so gesetzt, dass eine optimale Anpassung an die bestehenden Höhenschichtlinien gegeben ist. Ihre Ausrichtung zur Haupterschließungsachse - der Magistrale - erfolgt orthogonal nach einem klaren Raster, teilweise erfolgt die Anbindung über Sekundärerschließungen.
Dies ermöglicht ein einfaches übersichtliches Leitsystem und gewährleistet ein schnelles und rasches Zurechtfinden für die Soldaten und Rekruten.
Die Gliederung schafft kleinräumige Strukturen mit lebendigen Platzsituationen, welche die Zonierung unterstreichen.
Im Bereich des Unterkunfts- und Verwaltungsbezirkes fungiert die Magistrale vorwiegend als fußläufige Verbindung, von einer Baumreihe begleitet. Im Garagen- und Werkstättenbezirk wird die Magistrale für den Schwer- und Lastverkehr ringförmig mit großzügigen Wenderadien für Militärfahrzeuge ausgeführt.
Ebenso effizient wie die oberirdische fuss- und verkehrstechnische Erschließung erfolgt, wird die Trassenführung der Ver- und Entsorgungsmedien unterirdisch geführt. Dadurch können alle Baukörper auf kurzem Weg an die Hauptversorgungsachse angeschlossen werden.
Im Anschluss an den Kreisverkehr, bei der neuen Zufahrt und mittig im Gesamtareal gelegen, bildet der Antreteplatz mit den umgebenden Gebäuden (Wachgebäude, Lehrsaal- & Wirtschaftsgebäude, Stabskompaniegebäude) das NEUE ZENTRUM für die Großkaserne und markiert die Trennung zwischen der Garagen- und Werkstattzone im Norden und den Verwaltungs- und Mannschaftsbereichen im Süden.

LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
Achsenbildende Baumreihe - Eine durchgehende Baumreihe entlang der Magistrale bildet eine raumprägende Wegachse, die eine wichtige Erschließungsfunktion erfüllt. An ihr entlang gibt es eine Abfolge von Gebäuden. Die Laufstrecke befindet sich ebenfalls entlang der Hauptachse, wobei die Baumreihe die räumliche Trennung zwischen der Sportfläche und dem Weg ermöglicht. Die Baumreihe verbindet den Antreteplatz mit dem Platz um die Bestandsgebäude an der oberen Fellacher Straße.
Bestandsgebäude - Die Bestandsgebäude entlang des Bachlaufs werden durch Platzgestaltungen gestalterisch hervorgehoben. Es entstehen zwei Plätze – einer an der Magistrale und einer bei der Zufahrt zu den Unterkünften. Mit gezielten Baumplatzierungen auf den Plätzen entsteht ein hochwertiges und repräsentatives Erscheinungsbild. Von der Zufahrt aus entsteht ein alternativer Weg, der mittig in der Baumreihe an die Magistrale anbindet und der Erschließung der Unterkünfte dient. Ein an der Weggabelung befindlicher Baumhain attraktiviert die Wegpassage. Zwischen den Gebäuden ergeben sich geschützte, mit Bäumen versehene Höfe. Die beiden Platzbereiche beim Bach sind über einen schmalen Weg verbunden. Die Bäume und das Fließgewässer verleihen dieser Stelle einen parkartigen
Charakter mit hoher Aufenthaltsqualität. Südlich vom Bach sind die Bestandsgebäude wiederum auf einen Platz gestellt, um eine konsistente Gestaltung über die Straße hinweg zu
ermöglichen. Daran im Anschluss sind die Parkflächen etabliert. Der bestehende Parkplatz wird erweitert und erfährt eine Neustrukturierung durch die Ergänzung von Bäumen, die der Beschattung und optischen Aufwertung dienen. Die Platzierung des Tennis- sowie des Fußballplatzes sind der Sporthalle zugeordnet mit einem fußläufigen Verbindungsweg zur
Parkfläche.

ÖKONOMIE & ÖKOLOGIE
Ökonomische und ökologische Kriterien standen beim Entwurf im Vordergrund. Das Raum- und Funktionsprogramm wurde in klare einfache Bauvolumen verpackt. Auf einen sparsamen Flächenverbrauch und effiziente Tragwerke mit wirtschaftlichen Spannweiten, wurde besonderer Wert gelegt.
Durch den Einsatz von vorgefertigten Bauelementen kann das Bauvorhaben im vorgegebenen Zeitraum umgesetzt werden. Grundsätzlich ist nur die Verwendung von wiederverwertbaren, mit geringen Energieaufwand hergestellten und ökologisch unbedenklichen Materialien geplant.
Holz ist daher der ideale Baustoff, er wächst ohne fossilen Energieverbrauch nach, ist ökologisch, nachhaltig und vollständig recycelbar. Neben dem Waldsaum im Werkstättenbezirk, der Baumreihe und dem Baumhain sind die übrigen Grünflächen mit Einzelbäumen und Baumgruppierungen diffus über die Fläche verteilt und bilden einen lockeren Übergang zur angrenzenden Landschaft. Durch ein integratives und nachhaltiges Regenwassermanagement wird ein strategisches Netzwerk aus Kombinationen von verschiedenen grünen und blauen Infrastrukturen aufgebaut. Dies wird durch wasserdurchlässige Bereiche (Makadam), der Wasserspeicherung und -verfügbarmachung für die Vegetation erreicht.

BRANDSCHUTZ
Aufgrund der Größe des Bauvorhabens (Längenausdehnung, Anzahl und Größe der Objekte) und der Architektur sind die Löschwasserversorgungen, die Feuerwehraufstellflächen sowie die Feuerwehrangriffspunkte und die Feuerwehrzufahrten sicherzustellen.
Dazu ist beim gegenständlichen Projekt ein Oberflur-Hydrantennetz und ein Pionierteich, welcher als Löschwasserteich dienen soll, geplant. Des Weiteren wird die Feuerwehrzufahrt so geplant, dass diese von zwei Seiten zugänglich ist und somit zwei unabhängig von einander mögliche Feuerwehrangriffe ermöglicht. Die Positionierung der Gebäude ist so projektiert, dass Feuerwehraufstellflächen für jedes Objekt am Gelände zur Verfügung stehen und ein Löschangriff immer gewährleistet werden kann. Die Ausführung der einzelnen Objekte ist so gewählt, dass diese den Bauvorschriften, Normen und Richtlinien entsprechen.

In Kooperation mit: Winkler Landschaftsarchitektur (Freiraumplanung), Freller ZT GmbH (Verkehrsplanung, Tragwerk), IB Hartl & Co KG (Elektroplanung), IB Lakata GmbH (Haustechnikplanung), IB Kropiunik (Brandschutzplanung)

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Überarbeitung zeigt eine positive Entwicklung in der Gesamtstruktur unter Beibehaltung der Grundidee. Inwieweit die Magistrale auf die Topografie abgestimmt ist, ist anhand der gezeigten Darstellungen schwer nachvollziehbar. Bei der Werkstattausformung sind die Durchfahrtsboxen nicht gegeben. Auch die Belichtung über die Sheddächer, wie dargestellt, wird für den Winter als problematisch erachtet.

Im Wohnbereich sind die Erschließungsflächen generell zu gering bemessen, auch die Belichtungssituation entspricht nicht. Die Gestaltung der Fassaden ist verbesserungswürdig, nicht nur, um die geforderten Belichtungsflächen zu erreichen.
Der Wirtschaftsbereich funktioniert weder in funktioneller Hinsicht, noch in Hinblick auf die HACCP-Richtlinien. Die Küche ist als Arbeitsplatz mit der entsprechenden Belichtung zu konzipieren. Das Energieversorgungssystem ist schlüssig. Besonders hervorzuheben ist die vorteilhafte Verteilung der Medien über ein Schachtsystem, wodurch eine hohe Flexibilität für nachträgliche Ergänzungen und Erweiterungen entsteht.

Einbettung in die bestehende Topografie ist in der Darstellung nicht lesbar. Positiv angemerkt wird die Ausgestaltung des Werkstättengebäudes. Hinsichtlich der primären Heizversorgung über ein Biomasseheizwerk bestehen Widersprüche mit dem vorgegebenen Anschluss an die Fernwärme.
Ansicht Sportbezirk

Ansicht Sportbezirk

Ansicht Werkstättenbezirk

Ansicht Werkstättenbezirk

Städtebauliches Konzept, Wettbewerbsphase 1

Städtebauliches Konzept, Wettbewerbsphase 1

Lageplan

Lageplan

Wirtschaftsgebäude - Verwaltungsbezirk

Wirtschaftsgebäude - Verwaltungsbezirk

Unterkunftsgebäude - Unterkunftsbezirk,
Werkstättengebäude - Werkstättenbezirk

Unterkunftsgebäude - Unterkunftsbezirk, Werkstättengebäude - Werkstättenbezirk