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Award / Auszeichnung | 01/2022

RIBA International Prize 2021

James-Simon-Galerie - Neues Eingangsgebäude der Museumsinsel Berlin

DE-10178 Berlin

Shortlist

David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

polyform planen und gestalten

Design

Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Bauherren

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Bauherren

INGENIEURGRUPPE BAUEN

Tragwerksplanung

Innius DÖ GmbH

TGA-Fachplanung

Inros Lackner SE

TGA-Fachplanung

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Bauphysik

Arge Brandschutz NEG

Brandschutzplanung

mati AG - Lichtplaner

Lichtplanung

Conceptlicht GmbH

Lichtplanung

Duncan McCauley

Szenographie

Ernst & Young Real Estate GmbH

Projektsteuerung

Kemmermann Projektmanagement

Projektsteuerung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    10.900m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2009
    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

Mit der James-Simon-Galerie ist zwischen Kupfergraben und Neuem Museum ein Eingangsgebäude für das Ensemble der Berliner Museumsinsel entstanden. Gemeinsam mit der Archäologischen Promenade bildet die James-Simon-Galerie das Herzstück des 1999 entwickelten Masterplans, der seither als Ausgangspunkt für alle weiteren Planungen auf der Museumsinsel diente. Sie befindet sich auf jenem schmalen Grundstück, auf dem bis 1938 ein Gebäude Karl Friedrich Schinkels stand, das zu dem von ihm geplanten Neuen Packhof gehörte.

Als neues Tor zur UNESCO-Welterbestätte Museumsinsel kommt der James-SimonGalerie eine besondere Bedeutung zu. Sie ermöglicht es, eine große Anzahl an Besuchern aufzunehmen und alle Service-Einrichtungen anzubieten, die Museumsbesucher heute erwarten. Der Neubau ist zum Lustgarten, der Schlossbrücke und dem Kupfergraben hin ausgerichtet. Oberirdisch schafft er eine direkte Anbindung an das Pergamonmuseum und verknüpft dieses auf Höhe des Sockelgeschosses über die Archäologische Promenade mit dem Neuen Museum, dem Alten Museum und dem Bode-Museum.

Durch die Staffelung der Gebäudevolumen bleibt der Blick von der Schlossbrücke in die Tiefe der Museumsinsel und auf die Westfassade des Neuen Museums erhalten. Die Uferkante zum Kupfergraben wird durch einen hohen, steinernen Sockel ausgebildet, über dem sich die Hochkolonnade als klassisches Piano nobile erhebt. Weite Bereiche dieser Hauptebene sind auch außerhalb der Öffnungszeiten frei zugänglich und erweitern den öffentlichen Raum auf der Museumsinsel. Die als Leitmotiv eingesetzten schlanken Stützen erinnern an die berühmte Skizze Friedrich Wilhelm IV. zu seiner ‘Kulturakropolis’ Museumsinsel. Sie führen die am Neuen Museum endende Stülersche Kolonnade in zeitgenössischer Form fort und bilden zwischen Neuem Museum und James-Simon-Galerie einen kleinen Kolonnadenhof.

Eine breite Freitreppe zwischen dem langgestreckten Sockel und der unteren Kolonnade lädt die Besucher zum Betreten des Gebäudes ein. Auf der oberen Ebene gelangen sie in das großzügige Foyer mit Info- und Kassenbereich und direktem Anschluss an das Hauptausstellungsgeschoss des Pergamonmuseums. Das Foyer, in dem auch das Café gelegen ist, öffnet sich zu einer großen Terrasse, die sich entlang des Kupfergrabens über die gesamte Länge des Gebäudes erstreckt. Im Mezzaningeschoss unter dem Haupteingangsfoyer befinden sich der Museumsshop, eine große Garderobe, WCs und Schließfächer, im Sockelgeschoss liegen die temporären Ausstellungsbereiche und das Auditorium.

Die Architektursprache der James-Simon-Galerie bedient sich vorgefundener Elemente der Museumsinsel, vor allem aus der Freiraumarchitektur, wie gebaute Topografie, Kolonnade und Freitreppe, und bezieht sich damit auf Schinkel, Stüler und die anderen Architekten, die hier gewirkt haben. Die Natursteinzuschläge im Betonwerkstein binden das neue Eingangsgebäude tonal in die Materialvielfalt der Kalkstein-, Sandstein- und Putzfassaden der Museumsinsel ein, während im Inneren glattgeschalter Ortbeton dominiert.

Namensgeber für das Gebäude ist der bedeutende Mäzen James Simon, der den Berliner Museen zu Beginn des 20.Jahrhunderts unter anderem seine Kunstsammlungen und Grabungsfunde vermachte.

Beurteilung durch das Preisgericht

The James-Simon-Galerie in Berlin is a remarkable achievement on many levels, both physically and intellectually. The context of the project is complex and extremely demanding.

The site itself could not be more intense politically, architecturally or programmatically. Museum Island, Berlin is one of the most significant cultural sites in the world. A Unesco World Heritage Site, the island in the River Spree hosts amongst other museums the Pergamon Museum, the Neues Museum by Friedrich Stuler, destroyed in WWII then rebuilt by David Chipperfield Architects in 2009, and the Altes Museum by Karl Friedrich Schinkel. The formal architectural challenge of joining this exclusive ensemble was considerable.

The project brief was to create a visitor centre that would house ticketing, a café, cloaks, restrooms, an auditorium, a special exhibition space and deliveries - a mixture of front and back of house functions. The new building was to act as the front door to the Museum Island for the visitor. However, the solution was not obvious. The site lies to the rear of the Neues Museum and to the south of the Pergamon Museum. This complex planning problem was further complicated by the required connections to each of the museums being at different physical levels. The project also defines the western edge of the Museum Island onto the River Spree, bringing with it construction challenges.

The design of the James-Simon-Galerie engages honestly and directly with extremely sensitive architectural and political territory. The architectural expression responds to the monumental neoclassical architecture of the museums without itself becoming too stern or authoritarian. The reductive nature of the detailing refreshes the expression while the whiteness and slenderness of the colonnade elements lighten the scene while affording sheltered routes and belvederes.

Rather than creating an autonomous singular building, the architects have adopted an architecture of promenade and connection, a building that serves the main museum structures, that defines edges and that creates new external spaces as much as it creates fine internal spaces. Its form is ambiguous. Tts architecture is concerned with framing and linking. The resolution of detail, material selection and build quality is exemplary.

The jury felt that the architects had navigated the at times turbulent and difficult currents around the site and brief with great sensitivity and skill to produce a building of great poise and stillness.
Schwarzplan

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Isometrie

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Ansicht

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