Neubau Betreutes Wohnen Plus Alterszentrum Suhrhard in Buchs (CH)

Die Projektverfassenden verstehen das Alterszentrum ortsbaulich als grüne Insel innerhalb des Quartiers, welche es zu stärken gilt. Folgerichtig knüpfen sie an dessen orthogonaler Bebauungsstruktur an und setzen das neue Wohnhaus als kompakten, volumetrisch gut gegliederten Punktbau ins Grün des Parkes. Es wird zudem aufgezeigt, wie sich ein zukünftiger Ersatzbau des Spittels sinnfällig in dieses Ensemble einfügen könnte. Die Schaffung einer gemeinsamen Mitte innerhalb der Gesamtanlage wird begrüsst, die Wegführung wirkt jedoch formal noch etwas starr und es wird ein behutsameres Zusammenfügen von altem und neuem Freiraum vermisst.

Der Grundriss ist von der sorgfältigen Recherche nach einer spezifischen Wohntypologie für das Alterswohnen geprägt. Ein Rundlauf, in dessen Zentrum ein Atrium sowie der Lift liegen, und der sich mittels einer kleinen Aufenthaltsnische Richtung Park öffnet, erschliesst die Wohnungen. Diese sind ausnahmslos zwei- oder gar dreiseitig orientiert und profitieren von einer guten Besonnung und vielfältigen Ausblicken.

Die Wohnungen sind sehr sorgfältig entwickelt. Trotz knapper Wohnungsgrösse und minimierter Verkehrsflächen entsteht ein grosszügiger Rundlauf und es werden Durch- und Ausblicke geschaffen. Die Küche ist mittels einer Raumnische subtil vom Wohnbereich abgegrenzt. Der Schlafraum lässt sich trotz mehrerer Fenster und Durchgänge vielseitig möblieren. Die halb eingezogenen, über Eck orientierten Balkone versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität. Sie bieten Geborgenheit, erlauben es aber auch, in den Park hinauszutreten. Die fehlende Überdachung der obersten Balkone wird als kritisch beurteilt. Die vorgesehene Tragstruktur der Wohngeschosse schafft gute Voraussetzungen für spätere Grundrissänderungen.

Im Erdgeschoss wendet sich der Eingang dem Zentrum des Parkes zu. Der angrenzende Esssaal orientiert sich nach Osten. Entrée, Esssaal und Halle bilden eine grosszügige Raumfolge, welche vielseitig nutzund bespielbar ist und auch im Alltag sehr funktional ist, beispielsweise für das Abstellen der Rollatoren. Der geforderte gedeckte Aussenbereich wird in Form von Sonnenschirmen geschaffen. Zudem findet sich im Eingangsbereich ein grosszügiges Vordach. Der Notausgang lässt sich als rückwärtige Anlieferung nutzen.

Die Fassaden sind als tragende Massivwände mit hinterlüfteter Holzbekleidung geplant, was zu relativ dicken Aussenwänden mit teilweise tiefen Fensterleibungen führt. Die Kombination unterschiedlicher Schalungstypen, Gesimse und Farben an den Fassaden muss noch weiter entwickelt werden, um die vorhandene, sehr schöne Plastizität des Baukörpers besser zu unterstützen. Die vorspringende Eingangshalle ist volumetrisch zu wenig in den Baukörper integriert und verhindert den Blick von den darüberliegenden Aufenthaltsnischen auf den Zugangsbereich.

Das Projekt überzeugt sowohl auf ortsbaulicher Ebene als auch hinsichtlich einer hohen und spezifischen Wohnqualität für das Wohnen im Alter. Der neue Baukörper ergänzt das Alterszentrum zu einem sinnfälligen Ensemble und nutzt die Qualitäten eines Wohnhauses im Park. Der Freiraum behält seinen parkartigen Charakter und es wird darüber hinaus aufgezeigt, wie sich ein zukünftiger Ersatzbau des Spittels schlüssig in das Ensemble integrieren liesse. Das Erdgeschoss des neuen Wohnhauses ist gut organisiert und vielseitig nutzbar. Die Wohnungserschliessung mit kleinem Atrium weist hohe Qualitäten auf, ist jedoch gleichwohl nicht überinstrumentiert. Die Wohnungen sind bis ins Detail sorgfältig ausgearbeitet und bieten auf knappem Raum eine hohe räumliche Qualität sowie eine vielseitige Nutzbarkeit. In Bezug auf das Preisangebot liegt das Projekt im mittleren Bereich.