Wohngebiet „Nördlich Zügelstraße“ in Kornwestheim

Die Verfasser der Arbeit 1004 überplanen das Wettbewerbsgebiet mit 6 kleingliedrigen, in ihrer Körnigkeit maßstäblichen u-förmigen Wohn- und Nachbarschaftshöfen, die sich auf selbstverständliche Art und Weise in den nördlich angrenzenden Landschaftsraum öffnen und sich mit ihm verzahnen. Dadurch entstehen vielfältige Blick- und Wegebeziehungen in den Grünraum - das Konzept versucht die Gartenstadtidee wieder aufleben zu lassen. Es entstehen überschaubare, sympathische Nachbarschaften, die zu Lasten einer höheren Flächeneffizienz gehen.
Das im Westen verortete Privatgrundstück wird überplant – dass hier vorgeschlagene Ensemble aus einzelnen kleinen Strukturen ist jedoch flexibel genug, um den Bestand zu integrieren.
Ergänzt wird das Konzept durch ein fein differenziertes Netz an öffentlichen und privaten Freiräumen, die nebeneinander Bestand haben und sich in ihrem Angebot ergänzen. Der übergeordnete Quartiersplatz liegt folgerichtig in der Mitte der Gesamtanlage – am Scharnier zwischen dem östlichen und westlichen Siedlungsfeld und integriert die Nord-östliche Wegeverbindung. Der Platz wird durch ein angemessenes Angebot wie Bürgertreff, Gästewohnungen und Mobilitätsstation ergänzt, lediglich Größe und Randausbildung überzeugen nicht in Gänze. Die Lage der Kita am östlichen Siedlungseingang wird auch kritisch diskutiert. Auch der hohe Grad an versiegelten Wegen, bzw. untergeordneten Quartiersplätzen könnte zugunsten von Grünflächen minimiert werden.
Die Zügelstraße wird zu einer verkehrsberuhigten Wohnstraße umgestaltet, von der folgerichtig die einzelnen Tiefgaragen angedient werden und somit der Verkehr aus dem Wohngebiet weitestgehend verbannt wird- die befahrbaren Wohnwege sollen lediglich der Erschließung von Rettungsfahrzeugen und Pflegediensten dienen.
Es entsteht eine typologisch gemischte Wohnbebauung mit einem breiten und differenzierten Angebot über das gesamte Gebiet – vom urbanen Einfamilienhaus bis zu unterschiedlich großen Geschosswohnungen, die überzeugen können.
Insgesamt handelt es sich um eine sehr eigenständige Arbeit- es entsteht eine Gartenstadt, in der man sich ein lebendiges Wohnen von unterschiedlichsten Zielgruppen bestens vorstellen kann und von dem auch das südlich angrenzende Wohngebiet profitiert.