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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2022

Erweiterung Schulzentrum Duderstadt

ein 3. Preis

OKF ARCHITEKTEN GMBH

Architektur

Büro für Freiraumplanung Christine Früh

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Es gelingt den Verfassern mit einem dem Bestand vorgelagertem Neubau dem bisherigem Konglomerat an Einzelhäusern den Auftritt eines Schulzentrums zu geben. Der Förderschule öffnen sich alle Möglichkeiten des Zurückziehens ebenso wie des Öffnens und gemeinsamen Gestaltens des Schulalltags mit den anderen Schulen. Obwohl die Realschule eine neue innenräumliche Anbindung erhält ist sie dennoch die Leidtragende der neuen Setzung und wirkt in ihrer Zugänglichkeit und Wahrnehmbarkeit abgehängt. Die stark von der Haupterschließungsseite zurück gesetzte Setzung des Neubaus erzeugt einen großzügigen Vorbereich, der jedoch zu als eng und wenig qualitätsvollem Zwischenraum zwischen Bestand und Neubau führt. Ein großzügiger Schulhofbereich für EKD und Realschule entsteht nicht selbsterklärend. Ein separater Ort zur Anfahrung der Pestalozzischule mit Kleinbussen ist nicht ausgewiesen. Die Neuverortung der PKW-Stellplatzanlage an der östlichen Grundstücksgrenze ist eine platzgenerierende Idee, die angebotene Stellplatzanzahl ist jedoch zu gering. Die Wertschätzung der Verfasser der „Zwischenräume“ ist wertschöpfend für den Schulalltag und die Gesamtatmosphäre des Schulalltags. Der Bestand und Neu verbindende Forumbau mit der gut proportionierten Treppenkaskade und anliegenden Arbeitszonen für Schülerinnen und Schüler ist ein starkes Kriterium für die Gesamtqualität. Die architektonische und nachhaltige Qualität der Neubaukonstruktion mit seiner feinen Übersetzung der Schichtung und Baukörperstaffelung des Bestands in eine feintektonische Holzkonstruktion überzeugt. Von sehr hoher Qualität sind die Cluster des EKDjunior-Bereichs. Alle allg. Unterrichtsräume haben gleichberechtigten Zugang und Einblick in die großzügige und natürlich belichtete gemeinsame Mitte, welche zudem einen vorgelagerten vielfältig nutzbaren Loggiaraum erhält. Die Qualität der Clustermitten im Bestand kann – bestandsgegeben – diese Qualität nicht erreichen. Der Wunsch nach Einhaltung von Nachhaltigkeitsaspekten ist durch die StahlbetonHolz-Hybridbauweise und die einfache Struktur aus tragenden Stützen und Leichtbautrennelementen gegeben, so dass auch zukünftige Flexibilität und Veränderbarkeit gegeben ist. Die Haustechnik legt ebenso Nachhaltigkeitsaspekte zugrunde. Das große positive Angebot der Arbeit ist das „sich Versammeln“ der EKD-Cluster im Alt- und Neubau um einen alle Geschosse verbindenden Forumsraum sowie die Adressierung in den Stadtraum als EIN neues Schulzentrum. Dass hierzu auch die Realschule gleichwertig erschlossen und das Angebot an Freiflächen für EKD und Realschule qualifiziert werden muss sind Punkte der Weiterqualifizierung für die ansonsten überzeugende Arbeit.