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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2022

Erweiterung Schulzentrum Duderstadt

Anerkennung

puppendahlarchitektur GmbH

Architektur

michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser:innen schlagen einen dreigeschossigen Baukörper an der Südwestecke des Grundstücks vor und erzeugen damit einen großen zusammenhängenden, gut belichteten Aussenraum. Der Neubau bildet durch seine Gliederung in drei aneinandergehängte Volumina zur westlich angrenzenden Wohnstraße Vor- und Rücksprünge, die positiv gewertet werden. Ebenso lassen diese geschützten Aussenräume eine gute Nutzbarkeit zu. Der Neubau überzeugt zunächst durch seine klare Struktur, jedoch sind funktional und auch innenräumlich einige Schwächen zu finden. Der Eingang ist sinnvoll positioniert und gut auffindbar in einem eingeschossigen Zwischenbau zwischen Bestand und Neubau. Die Geste des gläsernen Verbindungsbaus mit multifunktional eingeschriebenen Bewegungsraum überzeugt. Die vertikale Erschließung mit relativ schmaler Haupttreppe ist nicht großzügig gelöst. Die Anbindung zum Bestand erfolgt lediglich im Erdgeschoß angebunden, im OG1 schließt eine Pausenterrasse an das Treppenhaus des Bestandes an. Die Figur der einzelnen Volumina bildet die innere gute Clusterstruktur wieder: Ein knapp bemessener Lichthof mit einer angrenzenden Forumsfläche wird von Unterrichtsräumen auf drei Seiten umschlossen. Das Potenzial des Aussenbezugs wird unnötigerweise durch Nebenräume verstellt. Der mittlerer Bauteil nimmt andere Nutzungen auf: Hier mischen sich die Funktionen der Schulen ungünstig: Im OG1 sind die Fachräume Musik und Werken vorgesehen. Das gewünschte Potenzial einer Anbindung des Musikraumes an Foyer/Forumsflächen wird hier nicht umgesetzt. Die Lage der Fachräume im OG1 ebenso wie die Lage der Verwaltung der Pestalozzischule im OG2 verursacht zu lange Wegestrecken zu den Unterrichtsräumen und ist im Schulalltag nicht praktikabel. Der Neubau ist in Holzbetonhybridbauweise vorgeschlagen, Nachhaltigkeitsaspekte werden in Recyclingbeton und Recyclefähigkeit erarbeitet. Die Bandfassade mit horizontal und vertikalen Elementen aus grün gefärbter Holzschalung in den Obergeschossen steht im Kontrast zur Sichtbetonsockelfassade im Erdgeschoß, dies wird konstruktiv positiv gewertet. Der große Aussenraum ist in großen Teilen versiegelt. Eine geschwungene lange Sitzbank markiert den Übergang zwischen der versiegelten Freifläche und der Gehölzfläche mit Topographie. Die Gestaltung des Aussenraumes wird kontrovers beurteilt. Insgesamt besticht die Arbeit durch ihre klare und einfache Grundidee, welche jedoch in einigen Punkten nicht überzeugen kann.