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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2022

Neubau Haus für Film und Medien in Stuttgart

Rendering Außen

Rendering Außen

Anerkennung

haascookzemmrich STUDIO2050

Architektur

Transsolar Energietechnik GmbH

sonstige Fachplanung

realities:united

Fassadenplanung

HHP Süd

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Das zukünftige Haus für Film und Medien wird als Auftakt der neuen Quartierskante an der B14 fungieren. Zwischen den großformatigen Bauten der Innenstadt und der kleiner gegliederten Leonhardvorstadt vermittelt und verbindet die Gebäudefolge des HFM und des Mobility Hubs.
Um den Querbezug zu stärken, nimmt die Gebäudeflucht des HFM am Leonhardsplatz daher nicht die Achse der Pfarrstraße ein, sondern schwenkt zurück und orientiert sich an den Raumkanten der Innenstadt. Einer Neugestaltung des Leonhardsplatzes wird dadurch mehr Raum gegeben, der Blick zur Marktstraße von der Pfarrstraße kommend wird perspektivisch aufgeweitet.
Durch die Integration der Treppenanlage zur Rathauspassage kann eine Zäsur des Leonhardplatzes vermieden und eine räumlich gefasste Platzsituation erzielt werden. Der geometrisch klar aber spielerisch gestaltete Baukörper des HFM steht in spannungsreichem Kontrast zur Leonhardskirche. Der geplante Rückbau der B14 ist bei der Konzeption des Gebäudes berücksichtigt. Eine Sogwirkung aufgrund der Sichtbarmachung seiner programmatischen Inhalte des HFM über die B14 hinweg in die Innenstadt erleichtert die neue städtische Verknüpfung am Leonhardsplatz.

Die stadträumliche Gelenkfunktion des Baukörpers wird durch die rundum offene Gestaltung der Sockelzone gestärkt. Wir verstehen das HFM als ein pulsierendes, barrierefreies und für die gesamte Öffentlichkeit zugängliches Haus das mit seinem vielfältigen Angebot zur Interaktion und Partizipation der Mittelpunkt des städtischen Lebens auf dem Leonhardsplatz werden kann.

Seine niederschwellige und spielerische Architektur zeigt, dass hier alle Menschen willkommen sind und es stets Neues zu entdecken und erfahren gibt. Das HFM ist eine offene Werkstatt medialer Erlebnisse.
Ein Gebäude ohne Rückseite.
Die Kerne mit den dienenden Funktionen sind zurückgesetzt, so dass eine tiefgestaffelte Erdgeschosszone jeden Besucher einlädt durchs Haus zu flanieren. Entlang der Esslinger Strasse wird durch das Café der öffentliche Raum neu belebt. Der durchgesteckte Eingangsbereich mündet in dem Shop entlang der Wagnerstraße. Von der Marktstraße aus bietet der Multifunktionsraum mit seinem großen Schaufenster Einsichten. Der öffentliche Raum greift ganz in das Erdgeschoss hinein, indem der Leonhardsplatz das Foyer des HFM durchfließt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Orientierung des quadratischen Baukörpers in Richtung Innenstadt, der durch ein leichtes Schwenken verwirklicht wurde, ist richtig. Die stadträumliche Gelenkfunktion des Baukörpers wird durch die rundum offene Bildung der Sockelzone gestärkt.

Die spielerische Architektur mit Werkstattcharakter zeigt Offenheit und ist einladend. Das Fachwerkraster wird konsequent mit verschiedenen Themen gefüllt und ergibt eine sympathische gestalterische Überladung, die kontrovers diskutiert wurde. Wie ein roter Faden ist ein „Treppenband“ als gestalterisches Element von außen sichtbar.

Der Eingang und der Multifunktionsraum erhalten große öffentliche Aufmerksamkeit durch das transparente Erdgeschoss. Das räumliche Erschließungskontinuum aus Treppen und Lufträumen wurde spielerisch umgesetzt und ergibt ein stimmiges Bild. Ein Eingang von der Rathauspassage wird ermöglicht und die neue Treppenanlage zum Leonhardsplatz wird großzügig im Bauwerk integriert. Die Gastronomie findet die richtige Stelle an der Esslinger Straße.

Die Funktionalität der verschiedenen Bereiche des Raumprogramms ist gelungen. Die Stelle des großen Kinosaals mit dem Haupteingang im 1. Obergeschoss wurde begrüßt. Die Qualität der Erschließungsräume ist generell gut gestaltet. Die großzügige Ausstellungsfläche im 3. Obergeschoss ist gut gelegen. Der kleine Kinosaal im 4. und 5. Obergeschoss ist kombiniert mit der Dachgastronomie gut untergebracht.

Die Konstruktion aus Holzfachwerk aus Brettsperrholzelementen, in Kombination mit aussteifenden Betonkernen ermöglicht große Rasterabstände und Kragweiten, und somit können große Spannweiten auch beim großen Kinosaal ermöglicht werden. Trotzdem hat man das Gefühl, dass der Holzbau an einigen Stellen nicht konsequent durchgehalten wird, und es gibt Diskrepanzen zwischen verschiedenen Darstellungen.

Die Gestaltung der Fassaden macht einen homogenen hochwertigen Architektureindruck. Kontrovers wurde die spielerische Gestaltung der Architektur in Bezug auf die Nutzung und die Vielfalt der einzelnen Themen diskutiert. Die automatisch drehenden Trivisions-Elemente mit PV/Reflektor/LED-Screen-Elementen scheinen sehr aufwendig und kostspielig zu sein. Der Sonnenschutz durch eine Bedruckung auf den Glasoberflächen scheint nicht ausreichend und eine Verschattung besonnter Fassaden ist anzustreben.

Eine hohe Anzahl an nachhaltigen im Gebäude integrierten Themen wie: Fassadengrün, Holzskelettbau, Photovoltaik etc. lassen auf einen kleinen CO2-Ausstoß hoffen.

Die wirtschaftlichen Kenndaten der Arbeit liegen im mittleren Bereich und insgesamt stellt die Arbeit im Ergebnis einen guten und ambitionierten Beitrag zur Erfüllung der Aufgabenstellung dar.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

Ansicht

Explosionszeichnung

Explosionszeichnung

Schnitt

Schnitt

szenografisches Konzept

szenografisches Konzept